Pierre Maudet, 40, war Hoffnungsträger der Genfer FDP. Über die Parteigrenzen hinaus wurde ihm grosses Talent attestiert. Seine politische Karriere begann denn auch steil: Mit 15 Jahren gründet Maudet das Genfer Jugendparlament, später wird er jüngster Stadtpräsident der Genfer Geschichte und wechselt mit 34 in die Exekutive. Erfolgreich prägt er dort etwa die Sicherheitspolitik. Letztes Jahr wird er mit dem besten Ergebnis als Genfer Regierungsrat wiedergewählt. Nun dreht sich die grösste Politaffäre der letzten Jahre um den ehemaligen Bundesratskandidaten Pierre
Maudet: Eine verhängnisvolle Luxusreise nach Abu Dhabi, ominöse Parteispenden und Lügengeschichten haben das Vertrauen in ihn erschüttert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Maudet wegen Vorteilsannahme im Amt, ein Korruptionsdelikt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Obwohl die nationale und die kantonale FDP ihn zum Rücktritt aufgefordert haben, will Pierre Maudet im Amt bleiben: «Nur ein einziger Mensch entscheidet, ob ich zurücktrete oder nicht – ich selbst», sagt er. Wie konnte es soweit kommen? Antworten gibt Maudet im Exklusivinterview mit Roger Schawinski. (Text: SRF)