Als Gerhard Pfister 2016 Parteipräsident der CVP wurde, wollte er das «C» im Namen wieder betonen und lancierte eine Wertedebatte. Die Muslime gehören laut Pfister zwar zur Schweiz – der Islam jedoch nicht. Mittlerweile hat die CVP ein entsprechendes Positionspapier ausgearbeitet, das gegen den politischen Islam ankämpft. Es werden Forderungen wie ein Kopftuchverbot an Schulen gestellt. Mit solcher Politik will Pfister konservative Wähler ansprechen – und die Partei aus der Krise führen. Die
Taktik verfehlte bislang aber das Ziel: Bei fast allen kantonalen Wahlen seit 2015 musste die CVP Niederlagen einstecken. In den letzten 20 Jahren hat sie rund die Hälfte ihrer Wählerinnen und Wähler an die Konkurrenz verloren. «Der Abwärtstrend ist demotivierend», sagte Pfister kürzlich. Er ist aber überzeugt, dass der wertebasierte Kurs Früchte tragen wird. Versinkt die CVP jedoch nicht vorher in Bedeutungslosigkeit? Gerhard Pfister stellt sich den kritischen Fragen von Roger Schawinski. (Text: SRF)