Kampagnenchef Andreas Glarner hat es hart erwischt: 60,4 Prozent sagten kürzlich Ja zur erleichterten Einbürgerung der dritten Generation von Ausländerinnen und Ausländern. Der SVP-Nationalrat versuchte zuvor mit provokanten Burka-Plakaten die Vorlage zu bekämpfen. Aber nicht einmal in Oberwil-Lieli, wo Glarner seit 2006 Gemeindeammann ist, überzeugte seine Angstkampagne. Glarners streitbare Aussagen und spitzen Methoden für nationale und eigene Anliegen erregen immer wieder die hiesige Presse: Ob mit blutigen Wahlplakaten, Tweet-Attacken oder
vehementem Widerstand gegen die Aufnahme von Flüchtlingen spielt der SVP-Asylchef mit Effekthascherei. Manchmal erfolgreich, aber eben nicht immer. Nach der Asylreform und der Durchsetzungsinitiative ist es jetzt also die dritte Niederlage für Glarner und die SVP in ihrem Kernthema. Sind sie an ihrer eigenen Streitlust gescheitert? Hat die Methode der Provokation ausgedient? Und: Ist Andreas Glarner mehr als ein medienwirksamer Herausforderer? Der Nationalrat stellt sich den kritischen Fragen von Roger Schawinski. (Text: SRF)