Der Konflikt in Syrien hat sich keineswegs entschärft. In Griechenland sitzen noch immer Tausende Flüchtlinge unter prekären Umständen fest. Die europäische Politik scheint mit dem einen wie mit dem anderen überfordert. Der bekannte deutsche Politologe Herfried Münkler, 65, hat zusammen mit seiner Frau Marina Themen und Herausforderungen rund um die sogenannte Flüchtlingskriese analysiert. Im Buch „Der neue Deutsche“ kommt das Ehepaar zum Schluss, dass Mitteleuropa auf Zuwanderung angewiesen ist, sofern das demografische
Defizit ausgeglichen werden will. Wie sonst kann ein schrumpfendes Land wie Deutschland seine Sozialsysteme und den Wohlstand erhalten? Gilt diese Analyse auch für die Schweiz? Muss sie sich für Zuwanderung öffnen? Sind europäische Rechtsparteien, welche für Abschottung plädieren, miteinander vergleichbar? Im Gespräch mit Roger Schawinski blickt Herfried Münkler auf das letzte Jahr Europapolitik und Flüchtlingskrise zurück und diskutiert, was es zukünftig braucht, um eine epochale Katastrophe zu verhindern. (Text: SRF)