Stefan Gubser war ein Senkrechtstarter: Mit 20 Jahren bewarb sich der gebürtige Winterthurer für die Schauspielausbildung am renommierten Max Reinhardt Seminar in Wien – und wurde genommen. Kurz nach Abschluss trat er schon im Wiener Burgtheater auf. Dann kam der Bruch mit dem Regietheater. Gubser kündigte, ging nach New York, nahm Unterricht in Filmschauspiel und versuchte sein Glück aufs Neue: dieses Mal im Film. Als Miguel Bernauer in «Eurocops» wurde er dem deutschen Publikum bekannt. Eine Rolle folgte auf die nächste. Es waren nicht immer Traumrollen. Aber Gubser konnte von seinem Beruf leben. Je älter er wurde, desto eher konnte er
auswählen. Der 57-Jährige gehört heute zu den bekanntesten Schweizer Schauspielern im deutschsprachigen Raum. Die Rolle als «Tatort»-Kommissar Reto Flückiger bezeichnet Gubser als Krönung seiner Karriere. Zuerst trat Flückiger im Konstanzer «Tatort» auf. 2011 bekam der Kommissar seinen eigenen Posten in Luzern, wo seither zwei Mal im Jahr ein Schweizer «Tatort» gedreht wird. Gubser war massgeblich daran beteiligt, dass die Schweiz wieder «Tatort»-Krimis produziert. Mit Roger Schawinski spricht der Schauspieler über schlechte Rollen, den Umgang mit Kritik und über die Freiheit, die er sich als Schauspieler erkämpft hat. (Text: SRF)