Schau in meine Welt! Folge 362: Grenzgeschichten: Niederlande – Deutschland
Folge 362
Grenzgeschichten: Niederlande – Deutschland
Folge 362 (30 Min.)
Viele Kinder in Europa wohnen in Grenzgebieten. Die Mutter Französin, der Vater Deutscher, so leben sie ihren Alltag in zwei Ländern. Morgens in der Schule in Frankreich, nachmittags im Musikverein in Deutschland, sie sind in zwei Kulturen zuhause. Für diese Kinder gibt es keine echten Grenzen. Sie nutzen das Beste aus beiden Welten. „Schau in meine Welt“ erzählt in vier Folgen Geschichten von Kindern, die an einer deutschen Grenze wohnen: zu Frankreich, Polen, Tschechien und den Niederlanden. Sie zeigen uns, wie normal es für sie ist, in zwei Ländern gleichzeitig zu leben. Durch den Wohnort von Mieke (11) und ihrem Bruder Martines (13) verläuft die Grenze. Sie wohnen auf deutscher Seite, und wenige Meter hinter ihrem Haus beginnen die Niederlande. Die Grenze ist durch gelbe Kreuze auf der Straße markiert. Die beiden Geschwister gehen auf eine deutsche Schule, ihre Hobbies machen sie aber teilweise auf
niederländischer Seite. Ihre Freunde haben sie auf beiden Seiten der Grenze, und zuhause sprechen sie beide Sprachen. Denn ihr Vater ist Niederländer, ihre Mutter Deutsche. Von ihren niederländischen Großeltern wissen Mieke und Martines, dass die Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden nicht gern gesehen waren. Heute ist das Verhältnis zwischen den beiden Ländern viel besser. Nur manchmal gibt es noch Spannungen. „Ich finde das eigentlich komisch, weil wir Kinder können ja nichts dafür, was im Kireg passiert ist. Da waren wir ja noch nicht geboren.“ Mieke hat an einem Jugend-Projekt teilgenommen und an der Grenze zusammen mit niederländischen Kindern tausende Blumenzwiebeln gepflanzt, als Zeichen für den Frieden. Dafür haben sie sogar einen Friedenspreis gewonnen. Mieke findet: Ihre zweisprachige Familie ist der beste Beweis dafür, dass Deutschland und Niederlande heute Freunde sind. (Text: KiKA)