Schätze der Welt Welterbe Sri Lanka – Kandy und Sigiriya
Doppelfolgen
Welterbe Sri Lanka – Kandy und Sigiriya
30 Min.
Im Herzen Sri Lankas, im gebirgigen Dschungel, liegt „Kanda-uda-pas-rata, einst das „verborgene Königreich in den Bergen“. Die Briten eroberten 1815 die Stadt und verkürzten den Namen zu „Kandy“. Bedeutendstes Bauwerk im Mittelpunkt der lebendigen Stadt ist der Tempel des Zahns, der Dalada Maligawa. Hier wird die wichtigste Reliquie des Buddhismus in Sri Lanka aufbewahrt: Ein Zahn Buddhas, zugleich ein bedeutendes Symbol des Nationalstolzes. Aus der ganzen Welt pilgern die Menschen zu den täglichen Andachten. Einmal im Jahr wird dem heiligen Zahn eine prächtige Prozession gewidmet: Die Perahera, eine der größten buddhistischen Prozessionen der Welt. Zeremonien und Rituale sind über die Jahrhunderte unverändert geblieben. Hunderte von geschmückten Elefanten, Tänzern und Fakiren, Musikanten und Würdenträgern aus dem ganzen Land bilden eine riesige Bühne für die traditionelle Kunst und Kultur Kandys. Um den Tempel des Heiligen Zahns herum liegen architektonisch und historisch bedeutende Gebäude: Der Palast des Königs und die Audienzhalle, in der die Kapitulationsurkunde und später die Erklärung zur Unabhängigkeit Sri Lankas vom britischen Kolonialreich unterzeichnet wurde. Ein verwunschenes Badehaus am Ufer eines künstlichen Sees mitten in der Stadt und ein uralter
heiliger Baum erinnern an die königliche Vergangenheit. Inzwischen ist Kandy eine moderne Stadt, in der der buddhistische Glaube lebendig geblieben ist. Sri Lanka, im fünften Jahrhundert nach westlicher Rechnung: Ein verblendeter Sohn stürzt den Vater von dessen Thron. Doch er will nicht nur die Macht, sondern auch die Schätze des Königs. Jener, ein großer Erbauer von Bewässerungssystemen, antwortet: „Mein Reichtum ist das Wasser!“. Der Thronräuber ist außer sich vor Wut, kettet den Vater an einen Felsen und lässt ihn qualvoll verdursten. Er verjagt seinen Bruder, den rechtmäßigen Erben, aus dem Land. Doch bald beherrscht nur noch die Angst vor dessen Rache seine Gedanken. Er flieht in den Dschungel, hoch auf einen unzugänglichen Felsen und mauert sich dort mit seinen Schätzen ein. Aus dem Wahn des Vatermörders entsteht ein herrlicher Palast zwischen Himmel und Erde – ein achtes Weltwunder, wie manche sagen. Die Felsenfestung von Sirigiya mit den Resten des Palastes, den Zisternen, Pools, erotischen Fresken, Felsenhöhlen und Wassergärten zeugen von den übermenschlichen Taten eines Gehetzten. Dessen tragische Geschichte erzählt diese filmische SWR Dokumentation über die Festung in den Wolken – ein sagenhaftes, aber wahres Kapitel aus der früheren Geschichte einer Insel voller Legenden. (Text: SWR)