Doppelfolgen

  • Denkmäler des Christentums in Asien – Goa (Indien) und Vigan (Philippinen)

    30 Min.
    Als „glänzende Herrscherin über den Orient“ bezeichneten die Portugiesen Alt-Goa, die Hauptstadt ihres indischen Überseereiches. Mit 300.000 Einwohnern war das „goldene Goa“ einst größer als Lissabon oder Paris. Doch eine Stadt Goa gibt es nicht mehr. Nur die Gotteshäuser haben die Zeiten überdauert, denn die Einwohner des gleichnamigen indischen Bundesstaates sind mehrheitlich Christen. Und dies, trotz einer ein halbes Jahrtausend währenden Schreckensherrschaft der Portugiesen. Die Missionare zerstörten Moscheen und Tempel, die Konquistadoren beuteten das Land aus, in einem heute verfallenen Gebäude wütete die Inquisition.
    Schließlich schwand die Macht der Kirche, die Mönche verließen Goa. Die Kolonialmacht musste dem Nationalstaat Indien weichen. Heute bilden die Trutzburgen des rechten Glaubens ein skurriles Ensemble mitten im Dschungel: St. Cajetan, eine verkleinerte Kopie des Petersdomes, die Kathedrale Sé, einst die größte Kirche Asiens, oder St. Francis, die mächtige Kirche der Franziskaner, nun ein Museum. Die populärste Kirche Goas, Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, ist „Bom Jesu“, der „Gute Jesus“, die Basilika der Jesuiten.
    Sie birgt die sterblichen Überreste ihres erfolgreichsten Missionars, des Heiligen Franzis Xavier. Noch immer verehren ihn tausende Gläubige, denn die Reisen des Bruders Xavier wurden zur Legende und grenzen tatsächlich an
    Wunder. Ebenso wie Xaviers „Leben“ nach dem Tod: Auch Jahre später wies der Leichnam keine Spuren der Verwesung auf. Noch heute zeigt er sich recht gut erhalten – in seinem gläsernen Sarg. Über dreihundert Jahre währte die spanische Herrschaft auf den Philippinen, aber nur in Vigan konnte sich das koloniale Architekturerbe bis heute erhalten.
    Vigan, eine Küstenstadt im Nordwesten der philippinischen Insel Luzon – mit Kathedrale, Bischofspalast und herrschaftlichen Handelshäusern. 1572 landeten hier die Spanier, bekehrten die Bevölkerung zum Christentum und machten das kleine Handelszentrum zur Stadt – nach in Mexiko erprobten Mustern. Die Geschäfte tätigten Chinesen, die noch vor den Spaniern in Vigan Fuß gefasst hatten. Porzellan und Seide aus China, Tabak und Indigo aus dem Hinterland, Gewürze aus Malaysia wurden in dem großen Hafen umgeschlagen, der heute verlandet ist.
    Die Händler errichteten schon im 17. Jahrhundert prachtvolle Steinhäuser, während die ländliche Bevölkerung bis heute vorwiegend in Holzhäusern lebt. Vigan wurde nach Manila zum wichtigsten Umschlagplatz im maritimen Handelsnetz zwischen Asien und Europa. Die Stadt war Drehkreuz auf der Acapulco-Route über den Pazifik nach Mexiko. In Vigan konnte sich so ein einzigartiger Kulturmix aus spanischen, mexikanischen, chinesischen und philippinischen Einflüssen entwickeln. 1999 wurde die Altstadt zum Weltkulturerbe erklärt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.12.2006SWR Fernsehen

Sendetermine

Sa 10.08.2013
06:00–06:30
06:00–
Di 19.12.2006
23:30–00:00
23:30–
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