Meister ihres Fachs – 10 außergewöhnliche Berufe in Hamburg
45 Min.
Allesamt Meister auf ihrem Gebiet, in Teilen einzigartig, manchmal skurril, auf jeden Fall außergewöhnlich: so lassen sich wohl die Berufe zusammenfassend beschreiben, die „Rund um den Michel“ in dieser Sendung vorstellt. Putztag im Korallenbecken Haie, Rochen und spektakuläre Korallenriffe mitten in Hamburg: Das Tropen-Aquarium Hagenbeck bietet einen Lebensraum für exotische Lebewesen. Damit Besucher ganz in diese Unterwasserwelt eintauchen können, leisten Tierpfleger hinter den Kulissen Außergewöhnliches.
Es ist Putztag im Korallenbecken. Dafür steigt Tierpfleger Andi in den Tauchanzug. Unikate aus Ton Fast in jedem Haushalt findet man Fliesen im Badezimmer oder in der Küche. Die meisten sind industriell hergestellte Massenware. Claudia van Hees ist eine von wenigen, die in ihrer Manufaktur Fliesen noch so herstellt wie früher, von Hand. In ihrer Manufaktur vor den Toren Hamburgs hat sich Claudia van Hees darauf spezialisiert, traditionelle Fliesenmotive und das alte Handwerk zu bewahren. Was machen eigentlich Ocularisten? Wenn die Brüder Julius und Caspar Weidner auf einer Party sind, ist ihr Beruf Gesprächsthema Nummer eins.
Die beiden sind Ocularisten und tun etwas, was sich kaum jemand vorstellen kann. Dann beginnen sie zu erzählen: Am Anfang steht ein Röhrchen aus Glas. Das wird gebrannt und geblasen, bis sich eine ungefähr eine Kugel in der Größe eines Zweieurostückes ergibt. So rund und symmetrisch wie möglich. Aus dem zerbrechlichen, hohlen Ball wird eine Leinwand. Und darauf entsteht die künstliche Iris, wiederum mit Glas gemalt.
Ocularisten stellen Augenprothesen her, für Menschen, die entweder ein oder beide Augen verloren haben. Die Ersatzaugen sollen so echt wie möglich aussehen. Dafür bedarf es Ruhe, Konzentration und Zeit. Kunstvolle Perücken für Queens Seine Kreationen sind einzigartig, schrill und oft kunstvoll! Karl Gadzali hat vor vier Jahren damit begonnen, auffällige Perücken für Dragqueens zu schaffen. Allein für Olivia Jones hat er inzwischen unzählige Einzelstücke gefertigt und ist über Social Media in der Dragqueenszene mittlerweile so bekannt geworden, dass er seine Perücken in die ganze Welt verschickt.
Manche seiner Kreationen sind regelrechte Kunstwerke: Dreimaster aus Haaren, Schwäne, leuchtend pinke Oktopus-Arme. Karl Gadzali ist eigentlich Friseurmeister und hat auch jahrelang einen Nachtclub für Schwule auf St. Georg betrieben. Weil er selbst als schwuler Mann schon oft für Toleranz und Vielfalt kämpfen musste, setzt er nun auch mit einer ganz besonderen Perücke ein Zeichen gegen rechte Tendenzen.
Nur in Hamburg: der Schwanenvater Olaf Nieß Das gibt es bundesweit in keiner anderen Stadt: einen offiziell beauftragten Schwanenvater. Seit 1674 ist das die älteste Planstelle in Hamburg. Denn Schwäne galten hier schon immer als Besonderheit und wurden unter Schutz gestellt. Olaf Nieß erfüllt seit 1996 die Aufgabe, sich hauptberuflich um die lebendigen Wahrzeichen der Stadt zu kümmern und dadurch auch eine Attraktion für Einheimische und Touristen am Leben zu halten.
Der Kümmerer vom Kiez Müll ist seine Mission, die Reeperbahn sein Revier. Torsten Otto ist der Kümmerer vom Kiez. Die berühmte Straße auf St. Pauli wird quasi 24 Stunden am Tag von verschiedenen Teams gereinigt. Sieben Tage die Woche, auch nachts. Aber trotzdem muss Torsten Otto nie lange nach dem nächsten Einsatz suchen: illegaler Sperrmüll, überquellende Mülleimer, Gewerbeabfälle, Fahrräder, Kleidung, irgendwo ist immer etwas zu tun. Seine Aufgabe als Kümmerer ist es, die Sauberkeit auf der Reeperbahn langfristig zu verbessern.
Deshalb ist er täglich vor Ort, spricht mit Bürgern, Ladenbesitzern, Polizei, Ordnungsamt und natürlich seinen Kollegen von der Stadtreinigung. Er ist quasi der bürgernahe Müllmann, sagt er. Die Blockmacherei: traditionelles Handwerk in der Tischlerei Sie hängen an Großseglern wie der „Gorch Fock“, der „Rickmer Rickmers“ oder der „Peking“: zahlreiche sogenannte Schiffsblöcke, die die Taue an Bord führen und lenken. In Hamburg-Moorburg sitzt eine der letzten Tischlereien, die diese Blöcke überhaupt noch fertigt.
Andreas Herling und sein Vorgänger Jens Jensen machen hier alles in Handarbeit, mit Schablonen, die es seit mehr als 80 Jahren gibt. Kreatives Requisiten-Styling Der Job von Meike Stüber ist es, sich aufs Stichwort etwas Kreatives einfallen zu lassen. Wenn sie eine Idee hat und damit bei ihren Auftraggebern punktet, geht es los mit der Umsetzung. Die Prop-Stylistin sucht Gegenstände wie Teller, Schüsseln, Besteck oder Blumen zusammen und arrangiert alles so, dass ein perfektes Bild zum Ablichten entsteht.
Seit einem halben Leben „baut“ die Hamburgerin Bilder, die in namenhaften Food- oder Lifestylemagazinen veröffentlicht werden. Und sie würde es auch noch ein weiteres halbes Leben lang tun, denn jeder Auftrag fordert erneut ihre Kreativität. Bei ihrem aktuellen Objekt geht es um Osterdeko, die ein bisschen nach Disco aussieht. Traditionsreicher Orgelbau Verglichen mit einer Orgel wirken Instrumente wie Gitarre oder Klavier eher klein.
Eine Orgel zu spielen, verlangt ganz besonderes Talent. Und noch mehr Geduld, diese gigantischen Instrumente zu bauen und zu erhalten. Im traditionsreichen Handwerksbetrieb Rudolf von Beckerath werden Orgeln gebaut, gestimmt, gereinigt, restauriert und erweitert. „Rund um den Michel“ begleitet die leidenschaftlichen Handwerker bei der Ausübung ihres außergewöhnlichen Jobs, der eng verbunden ist mit großen Namen wie Bach und Brahms, der Entwicklung der Musikgeschichte und Musikkultur, die im protestantischen Norddeutschland entstand und weltweit geschätzt und gepflegt wird. (Text: NDR)
Es ist Putztag im Korallenbecken. Dafür steigt Tierpfleger Andi in den Tauchanzug. Unikate aus Ton Fast in jedem Haushalt findet man Fliesen im Badezimmer oder in der Küche. Die meisten sind industriell hergestellte Massenware. Claudia van Hees ist eine von wenigen, die in ihrer Manufaktur Fliesen noch so herstellt wie früher, von Hand. In ihrer Manufaktur vor den Toren Hamburgs hat sich Claudia van Hees darauf spezialisiert, traditionelle Fliesenmotive und das alte Handwerk zu bewahren. Was machen eigentlich Ocularisten? Wenn die Brüder Julius und Caspar Weidner auf einer Party sind, ist ihr Beruf Gesprächsthema Nummer eins.
Die beiden sind Ocularisten und tun etwas, was sich kaum jemand vorstellen kann. Dann beginnen sie zu erzählen: Am Anfang steht ein Röhrchen aus Glas. Das wird gebrannt und geblasen, bis sich eine ungefähr eine Kugel in der Größe eines Zweieurostückes ergibt. So rund und symmetrisch wie möglich. Aus dem zerbrechlichen, hohlen Ball wird eine Leinwand. Und darauf entsteht die künstliche Iris, wiederum mit Glas gemalt.
Ocularisten stellen Augenprothesen her, für Menschen, die entweder ein oder beide Augen verloren haben. Die Ersatzaugen sollen so echt wie möglich aussehen. Dafür bedarf es Ruhe, Konzentration und Zeit. Kunstvolle Perücken für Queens Seine Kreationen sind einzigartig, schrill und oft kunstvoll! Karl Gadzali hat vor vier Jahren damit begonnen, auffällige Perücken für Dragqueens zu schaffen. Allein für Olivia Jones hat er inzwischen unzählige Einzelstücke gefertigt und ist über Social Media in der Dragqueenszene mittlerweile so bekannt geworden, dass er seine Perücken in die ganze Welt verschickt.
Manche seiner Kreationen sind regelrechte Kunstwerke: Dreimaster aus Haaren, Schwäne, leuchtend pinke Oktopus-Arme. Karl Gadzali ist eigentlich Friseurmeister und hat auch jahrelang einen Nachtclub für Schwule auf St. Georg betrieben. Weil er selbst als schwuler Mann schon oft für Toleranz und Vielfalt kämpfen musste, setzt er nun auch mit einer ganz besonderen Perücke ein Zeichen gegen rechte Tendenzen.
Nur in Hamburg: der Schwanenvater Olaf Nieß Das gibt es bundesweit in keiner anderen Stadt: einen offiziell beauftragten Schwanenvater. Seit 1674 ist das die älteste Planstelle in Hamburg. Denn Schwäne galten hier schon immer als Besonderheit und wurden unter Schutz gestellt. Olaf Nieß erfüllt seit 1996 die Aufgabe, sich hauptberuflich um die lebendigen Wahrzeichen der Stadt zu kümmern und dadurch auch eine Attraktion für Einheimische und Touristen am Leben zu halten.
Der Kümmerer vom Kiez Müll ist seine Mission, die Reeperbahn sein Revier. Torsten Otto ist der Kümmerer vom Kiez. Die berühmte Straße auf St. Pauli wird quasi 24 Stunden am Tag von verschiedenen Teams gereinigt. Sieben Tage die Woche, auch nachts. Aber trotzdem muss Torsten Otto nie lange nach dem nächsten Einsatz suchen: illegaler Sperrmüll, überquellende Mülleimer, Gewerbeabfälle, Fahrräder, Kleidung, irgendwo ist immer etwas zu tun. Seine Aufgabe als Kümmerer ist es, die Sauberkeit auf der Reeperbahn langfristig zu verbessern.
Deshalb ist er täglich vor Ort, spricht mit Bürgern, Ladenbesitzern, Polizei, Ordnungsamt und natürlich seinen Kollegen von der Stadtreinigung. Er ist quasi der bürgernahe Müllmann, sagt er. Die Blockmacherei: traditionelles Handwerk in der Tischlerei Sie hängen an Großseglern wie der „Gorch Fock“, der „Rickmer Rickmers“ oder der „Peking“: zahlreiche sogenannte Schiffsblöcke, die die Taue an Bord führen und lenken. In Hamburg-Moorburg sitzt eine der letzten Tischlereien, die diese Blöcke überhaupt noch fertigt.
Andreas Herling und sein Vorgänger Jens Jensen machen hier alles in Handarbeit, mit Schablonen, die es seit mehr als 80 Jahren gibt. Kreatives Requisiten-Styling Der Job von Meike Stüber ist es, sich aufs Stichwort etwas Kreatives einfallen zu lassen. Wenn sie eine Idee hat und damit bei ihren Auftraggebern punktet, geht es los mit der Umsetzung. Die Prop-Stylistin sucht Gegenstände wie Teller, Schüsseln, Besteck oder Blumen zusammen und arrangiert alles so, dass ein perfektes Bild zum Ablichten entsteht.
Seit einem halben Leben „baut“ die Hamburgerin Bilder, die in namenhaften Food- oder Lifestylemagazinen veröffentlicht werden. Und sie würde es auch noch ein weiteres halbes Leben lang tun, denn jeder Auftrag fordert erneut ihre Kreativität. Bei ihrem aktuellen Objekt geht es um Osterdeko, die ein bisschen nach Disco aussieht. Traditionsreicher Orgelbau Verglichen mit einer Orgel wirken Instrumente wie Gitarre oder Klavier eher klein.
Eine Orgel zu spielen, verlangt ganz besonderes Talent. Und noch mehr Geduld, diese gigantischen Instrumente zu bauen und zu erhalten. Im traditionsreichen Handwerksbetrieb Rudolf von Beckerath werden Orgeln gebaut, gestimmt, gereinigt, restauriert und erweitert. „Rund um den Michel“ begleitet die leidenschaftlichen Handwerker bei der Ausübung ihres außergewöhnlichen Jobs, der eng verbunden ist mit großen Namen wie Bach und Brahms, der Entwicklung der Musikgeschichte und Musikkultur, die im protestantischen Norddeutschland entstand und weltweit geschätzt und gepflegt wird. (Text: NDR)
Cast & Crew
Moderation: Theresa Pöhls
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