Der Stamm der Icener unter Führung der Königin Boudicca bringt den Römern zunächst eine empfindliche Niederlage bei und nimmt dann mit unvorstellbarer Brutalität Rache für alle Gräueltaten, die die Römer ihnen im Laufe der Annexion angetan haben. Unterstützung erhalten sie von den ebenfalls unterdrückten Trinovanten. Gemeinsam treiben sie die Römer an den Rand der Kapitulation und machen die drei wichtigen Städte Camulodunum (heute Colchester), Londinium (London) und Verulamium (St. Albans) dem Erdboden gleich. Siegessicher geben Boudicca und ihre Truppen den Römern Gelegenheit zu einem letzten, offenen Feldkampf – ein folgenschwerer Fehler. Denn noch nie hat es jemand geschafft, die disziplinierte römische Armee auf offenem Feld zu schlagen. Die Römer locken Boudicca in eine Falle und bereiten dem bis dahin erfolgreichen Aufstand der Icener ein jähes
Ende. Nach dem Sieg Roms beginnt eine Ära der Romanisierung. Es gelingt den römischen Besatzern, alle großen britischen Stämme, sogar im Hochland, für die Annehmlichkeiten der römischen Kultur zu gewinnen. Römische Sitten und Gebräuche werden zum festen Bestandteil des Lebens im südlichen Britannien. Und die lange Geschichte des britannischen Widerstandes gegen die römische Herrschaft scheint ein Ende zu haben. Nicht so im hohen Norden des Landes. In Caledonia – heute Schottland – unterbinden die wilden Krieger der Pikten in den kommenden 300 Jahren erfolgreich jeden Versuch der Römer, sie zu unterwerfen. Die Erkenntnis, dass sich dieser Teil des Landes nicht erobern lässt, führt zum Bau des imposanten Hadrianwalls. 120 Kilometer lang und teilweise sieben Meter hoch bildet er nicht nur die nördlichste Grenze des römischen Britannien, sondern auch die nördlichste Grenze des Römischen Imperiums.