bisher 131 Folgen, Folge 67–88

  • Folge 67 (30 Min.)
    Logo „Respekt“ – Bild: ZDF und BR
    Logo „Respekt“
    Rassismus in Deutschland galt lange als kleines Nischen-Problem. Und viele – weiße – Menschen denken, dass die Hautfarbe eines Menschen hierzulande gar keine Rolle spielt. Dabei ignorieren sie, dass ihr Weißsein mit großen Privilegien verbunden ist. Sie blenden die verbreitete rassistische Diskriminierung nicht-weißer Personen aus und merken nicht, dass sie selbst sich oft unbewusst rassistisch verhalten. Respekt-Moderatorin Christina Wolf fragt sich, wie ihr Weißsein ihre Weltsicht prägt. Wie privilegiert ist sie, wie weiß ist ihr Denken und was macht das mit ihrem Verhalten? Im öffentlichen Leben herrscht meist Weiß-Sein vor.
    Ob im Fernsehen, in der Politik oder in der Kirche. Gott, Jesus und Maria werden meistens als Weiße dargestellt. Über die Folgen von weißem Denken – Alltags-Diskriminierung in Schule, Job, Öffentlichkeit – spricht Christina Wolf mit dem schwarzen Musikjournalisten Malcolm Ohanwe, der auf Twitter zum Nachdenken übers Weißsein auffordert. Und mit dem weißen Ex-Polizisten Thomas Müller, der gegen rassistisches Denken bei aktiven Polizisten ankämpft.
    Auch der Verein commit München veranstaltet Workshops, die für blinde Flecken sensibilisieren sollen. Welche Privilegien und Vorurteile sind so tief verwurzelt, dass viele sie gar nicht sehen können? Wie entstehen unbewusste Denkmuster, in denen das Normale weiß ist und Schwarz die Abweichung? Im commit-Workshop stellt sich die Respekt-Moderatorin auf die Probe: Lässt sich versteckter Rassismus abtrainieren, wenn sie ihn sich erstmal bewusst gemacht hat? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.2020ARD-alpha
  • Folge 68 (35 Min.)
    Viele weiße Menschen sehen ihr Weißsein gar nicht. Nicht-weiße Menschen dagegen erleben täglich, dass sie als „anders“ wahrgenommen und diskriminiert werden. Wie passt das zusammen? Ist die angebliche Farbenblindheit weißer Menschen ein Trick, um unbewussten Rassismus zu verschleiern? Rassismus in Deutschland galt lange als kleines Nischen-Problem. Und viele – weiße – Menschen denken, dass die Hautfarbe eines Menschen hierzulande gar keine Rolle spielt. Dabei ignorieren sie, dass ihr Weißsein mit großen Privilegien verbunden ist. Sie blenden die verbreitete rassistische Diskriminierung nicht-weißer Personen aus und merken nicht, dass sie selbst sich oft unbewusst rassistisch verhalten.
    Respekt-Moderatorin Christina Wolf fragt sich, wie ihr Weißsein ihre Weltsicht prägt. Wie privilegiert ist sie, wie weiß ist ihr Denken und was macht das mit ihrem Verhalten? Im öffentlichen Leben herrscht meist Weiß-Sein vor. Ob im Fernsehen, in der Politik oder in der Kirche. Gott, Jesus und Maria werden meistens als Weiße dargestellt. Über die Folgen von weißem Denken – Alltags-Diskriminierung in Schule, Job, Öffentlichkeit – spricht Christina Wolf mit dem schwarzen Musikjournalisten Malcolm Ohanwe, der auf Twitter zum Nachdenken übers Weißsein auffordert. Und mit dem weißen Ex-Polizisten Thomas Müller, der gegen rassistisches Denken bei aktiven Polizisten ankämpft. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.2020ARD-alpha
  • Folge 69 (30 Min.)
    Die Umwelt schützen, den Klimakollaps verhindern? Ja, unbedingt! Aber dafür aufs Fliegen verzichten? Mir vorschreiben lassen, ob ich noch Fleisch essen darf? Das dann eher doch nicht. In diesem Konflikt steckt auch Respekt Moderator Sebastian Leidecker. Er will herausfinden, wie weit im Umweltschutz die eigenen Entscheidungen ausreichen oder ob es doch scharfe Gesetze und Verbote braucht. Und kann eine Demokratie die überhaupt aufstellen? Um das zu klären, besucht Sebastian den Milchbauern Leonard Zach, der versucht, Umweltschutz und Motocross unter einen Hut zu bringen. Der RESPEKT-Moderator nimmt an einem Experiment teil, wo er als Bürgerrat bessere Klima-Gesetze finden soll als der Bundestag.
    Und er spricht mit Sophie Backsen. Die Studentin ist auf der Nordseeinsel Pellworm groß geworden. Pellworm wird immer häufiger überflutet und könnte in wenigen Jahren unbewohnbar sein. Sophie Backsen will Deutschland vor dem Bundesverfassungsgericht dazu zwingen, weniger CO2 zu produzieren. Was kann RESPEKT-Moderator Sebastian aus diesen Besuchen lernen? Findet er einen Weg, Umweltschutz in sein normales Leben zu integrieren? Oder ist er am Ende wirklich zu egoistisch für den Umweltschutz? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.10.2020ARD-alphaDeutsche Online-PremiereMi 14.10.2020ARD Mediathek
  • Folge 70 (30 Min.)
    Moderator Malcolm Ohanwe.
    Bedrohen Fake News unsere Demokratie? Als Kampfbegriff und Propaganda-Werkzeug von US-Präsident Trump sind Fake News weltweit bekannt geworden. Inzwischen wird das Thema aber auch in Deutschland immer wichtiger. In der Corona-Pandemie bekommen selbst absurdeste Falschmeldungen riesige Reichweiten und bleiben in Sozialen medien oft unwidersprochen stehen. Doch wie wirken Fake News überhaupt? Und lassen sich Fakten und Fakes immer unterscheiden? RESPEKT-Moderator Malcom Ohanwe testet, wie anfällig er selbst für Falschinformationen ist und nimmt Nachhilfe bei Sophie Rohrmeier und Sammy Khamis, Profi-Faktenchecker*innen beim Bayerischen Rundfunk. Wer steckt hinter solchen Falschinformationen und wie gefährlich sind sie? Wie funktionieren Faktenchecks und kann das jede*r lernen? Von Studentin Clara erfährt Malcolm, wie leicht selbst scheinbar leicht zu durchschauende Fake News echte Panikgefühle erzeugen können.
    Mit Till Eckert von der Recherche-Plattform Correctiv spricht Malcom darüber, wieso es oft nichts nützt, Fakes professionell zu entlarven, warum es auch zu wenig bringt, uns alle als Faktenchecker zu schulen. Wie die Politik Social Media-Plattformen dazu bringen, Fake News einzudämmen. Und dass es keine so gute Idee ist, wenn wir bei Fakten einfach nur denen vertrauen, die wir kennen und mögen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2020ARD-alphaDeutsche Online-PremiereDo 29.10.2020ARD Mediathek
  • Folge 71 (30 Min.)
    Kinderarmut: ein bekanntes Thema. Altersarmut genauso. Aber Jugendarmut? Verdrängt, verschwiegen, vergessen. Dabei sind Menschen von 18 bis 24 Jahren in Deutschland die Bevölkerungsgruppe mit dem größten Armutsrisiko. Für ihren Start ins Erwachsenenleben bedeutet arm zu sein in mehrfacher Hinsicht eine Katastrophe: Zur fehlenden familiären Unterstützung kommen schlechte Bildungschancen und krasse Lücken im Sozialsystem, wenn etwa die Jugendhilfe mit dem 18. Lebensjahr endet. RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf besucht eine dieser sogenannten „Careleaver“, die 20-jährige Zoe Urban.
    In der Familie erlebte sie Gewalt und Verwahrlosung, dann Kinder- und Jugendheim. Mit 19 war sie plötzlich auf sich allein gestellt. Jetzt hat sie eine erste kleine eigene Wohnung und Aussicht einen neuen Ausbildungsplatz. Sie erzählt, warum 18 werden kein Grund zum Feiern war und wie sie heute trotz aller Schwierigkeiten praktisch und psychisch klarkommt. Mit den Streetworker*innen Sandra Pudlo und Felix Bichlmaier besucht die RESPEKT-Moderatorin Plätze, wo die beiden mit armen Jugendlichen arbeiten.
    Sie erfährt, dass selbst in einer reichen Stadt Jugendliche hungern, obdachlos sind – und warum viele Betroffene ihre Not mit allen Mitteln verstecken. Beim Ausbildungsprojekt „Junge Arbeit“ erlebt Christina Wolf, wie konkrete Hilfe aussehen kann. Dort bekommen Jugendliche außer Ausbildungsplätzen, etwa als Schreiner*in oder im Siebdruck, vor allem auch das Gefühl dazuzugehören und etwas schaffen zu können. Das werde ihnen im deutschen Sozialsystem viel zu oft genommen, erklärt „Junge Arbeit“-Leiterin Jeanette Boetius.
    Wie sich dieses Gefühl zurückgewinnen lässt, darüber spricht RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf mit dem 19-jährigen Buchautor Jeremias Thiel. Mit elf ging er weg von seinen psychisch kranken Eltern, lebte im SOS-Kinderdorf, machte Abitur an einem internationalen College und studiert heute in den USA. Seine Geschichte ist aber gerade kein Beleg, dass jeder eine Chance hat. Sie dokumentiert im Gegenteil, dass Jugendarmut zutiefst ungerecht ist. Dass Jugendarmut Lebenschancen zerstört. Und dass Jugendarmut entschiedener bekämpft werden muss. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.2020ARD-alphaDeutsche Online-PremiereDo 19.11.2020ARD Mediathek
  • Folge 72 (30 Min.)
    Besuch in einem Jugendzentrum irgendwo in München: Die Jugendlichen sind alle in Deutschland geboren, hier aufgewachsen, gehen hier zur Schule oder machen bereits eine Berufsausbildung. Aber als „Deutsche“ fühlen sie sich nicht – zumindest nicht uneingeschränkt. Der Grund: Sie alle spüren täglich, dass „die Deutschen“ sie nicht wirklich als „Deutsche“ akzeptieren, sei es wegen ihre vermeintlich fremden Namens, wegen ihres Aussehens, wegen ihres Wohnorts oder wegen ihrer Familienangehörigen. In der RESPEKT-Reportage trifft Moderatorin Christina Wolf Menschen, die seit vielen Jahren, teilweise seit Jahrzehnten in Deutschland leben und für die der Erhalt der deutschen Staatsangehörigkeit ein prägender Schritt in ihrem Leben war und ist.
    Zum Beispiel für den Sozialpädagogen Deniz Dadli. Seine Eltern kamen vor Jahrzehnten als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland. Bereits als Kind wurde ihm vermittelt, er sei kein „Deutscher“. Wegen seines türkischen Passes waren beispielsweise Auslandsreisen mit seinem Fussballverein kompliziert zu organisieren. Deniz Dadli erlebte, wie Kinder und Jugendliche von seiner Schule wesentlich schlechtere Berufschancen hatten als die deutschen Nachbarskinder.
    Erst im Alter von 30 Jahren beantragte und bekam er schließlich die deutsche Staatsbürgerschaft. Seitdem ist vieles leichter für ihn. Moderatorin Christina Wolf befragt in der RESPEKT-Reportage auch Spätaussiedler, die nach 1990 aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland übersiedelten. Ebenso wie die Kinder und Enkel der Gastarbeiter spüren sie täglich, dass die deutsche Staatsbürgerschaft im Alltag viele Vorteile bringt und das Zugehörigkeitsgefühl stärkt – auch wenn Diskriminierung immer noch alltäglich ist. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.11.2020ARD-alphaDeutsche Online-PremiereDo 26.11.2020ARD Mediathek
  • Folge 73 (30 Min.)
    Vorschriften befolgen und Eigenverantwortung beweisen. Zwei Tätigkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine wichtige Sache haben sie aber gemeinsam: Sie tragen zu einem harmonischen Zusammenleben bei, solange man weiß, wann vorschriftsgemäß und wann eigenverantwortlich gehandelt werden soll. Stichwort Eigenverantwortung: In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Jugendring (BJR) ist das Projekt „Young Reporters“ entstanden: Fünf junge, medieninteressierte Erwachsene haben die Chance bekommen, eine RESPEKT-Sendung zu gestalten.
    Um das Verhältnis von Eigenverantwortung und den gegensätzlichen Vorschriften zu klären, hat sich der RESPEKT-Moderator Rainer Maria Jilg umgehört und so einiges darüber herausgefunden. Vor allem drei Themengebiete hat sich Rainer etwas genauer angeschaut, um herauszufinden, welches Maß an Eigenverantwortung und Vorschriften richtig sein könnte. Eine neue Dimension an Vorschriften haben wir in diesem Jahr durch die Pandemie Covid-19 erlebt. In welchem Verhältnis neben den Vorschriften aber die Eigenverantwortung steht, erfährt Rainer vom Pressesprecher des Bayerischen Gesundheitsministeriums Marcus da Gloria Martins.
    Vor dem Homeoffice und dem Homeschooling wurden die wenigsten von uns dieses Jahr verschont. Kathrin Demmler hat als Direktorin des JFF – Institut für Medienpädagogik das Leiten eines Institutes aus dem Homeoffice innerhalb weniger Tage erlernen müssen, während sie zusätzlich vom Homeschooling durch ihre Kinder betroffen war. Eine perfekte Ansprechpartnerin also zum Thema Eigenverantwortung für das Arbeiten von zu Hause.
    Mit dem Fahrrad oder mit dem Auto fahren? Ebenfalls eine eigenverantwortliche Entscheidung, die aber zum Klimaschutz beitragen kann. Wie viel auch andere eigenverantwortliche Entscheidungen beim Thema Klimawandel einen Beitrag leisten oder ob Vorschriften hier mehr bewirken können, lässt sich Rainer vom Umweltpsychologen Prof. Dr. Reese erklären. In welchem Verhältnis stehen Vorschriften und Eigenverantwortung in diesen Bereichen? Gibt es ein einheitliches Maß, an das wir uns halten sollten? Rainer findet es heraus! (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.12.2020ARD-alpha
  • Folge 74 (30 Min.)
    Die Affäre um den CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor sorgte im Juni 2020 für Schlagzeilen. Wieder einmal stand der Verdacht im Raum, dass Unternehmen, Wirtschaftsverbände und andere Interessengruppen von der Öffentlichkeit unbemerkt und ohne Kontrolle Politiker*innen in ihrem Sinn manipulieren und beeinflussen. Die RESPEKT-Reportage fragt nach, wie groß eigentlich der Einfluss von Lobbyist*innen auf die Politik ist und ob die Art und Weise, wie Lobbying betrieben wird, mit unserer Demokratie vereinbar ist. Moderatorin Sabine Pusch spricht mit Timo Lange von der Nichtregierungsorganisation LobbyControl, der seit 10 Jahren den Politikbetrieb beobachtet.
    Lobbying, sagt er, spielt eine enorme Rolle. Lobbyist*innen beraten nicht nur Politiker*innen, sie schreiben mitunter auch Gesetzesvorlagen für die Landtage und den Bundestag. In RESPEKT erklärt Timo Lange, wie Lobbying in Berlin funktioniert und was geändert werden müsste, damit Auswüchse bei der Beeinflussung von Politiker*innen vermieden werden. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch trifft außerdem zwei Interessengruppen, die oft gegensätzliche Interessen vertreten, aber trotzdem auch manchmal gemeinsame Sache machen: Der Bayerische Bauernverband und der BUND Naturschutz kämpften viele Jahre lang bei einem der weltgrößten Freihandelsabkommen für ihre jeweiligen Interessen – und scheiterten.
    Ihre Wünsche wurden von der EU-Kommission im geplanten Mercosur-Abkommen nicht berücksichtigt. Andere Lobbygruppen scheinen mächtiger gewesen zu sein und haben die EU-Politiker*innen in ihrem Sinne beeinflusst. Dass Lobbyismus auch anders geht und tatsächlich einer der ganz wichtigen Kommunikationskanäle in einer Demokratie sein kann, zeigt das Beispiel Friday for Future. Sabine Pusch trifft Umweltaktivist*innen der Bewegung, die es schaffte, innerhalb nur eines Jahres „Klimaschutz“ weltweit zum Thema zu machen. Lobbyismus von unten, könnte man das nennen – der jedoch viel Zeit und Kraft kostet. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.12.2020ARD-alphaDeutsche Online-PremiereDo 10.12.2020ARD Mediathek
  • Folge 75 (35 Min.)
    Regenbogenflaggen, schwule Politiker, lesbische Moderatorinnen. Frauen, die mal Männer waren. Seit 2017 dürfen homosexuelle Paare auch in Deutschland heiraten. Sexuelle Vielfalt gehört zur alltäglichen Normalität. Aber werden Menschen, die von den althergebrachten Mann-Frau-Vorstellungen abweichen, in unserer Gesellschaft wirklich akzeptiert? Warum erleben LGBTQI* Diskriminierung und Gewalt, wenn angeblich niemand mehr ein Problem mit Schwulen, Lesben, Bi- oder Trans-Personen hat? RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf will wissen, wie offen Deutschland tatsächlich für queeres Leben ist und wie es LGBTQI* hier geht.
    Zum Beispiel Elli, die in der Oberpfalz als Schornsteinfegerin arbeitet. Außer dem Chef darf niemand wissen, dass Elli nicht-binär ist und privat als Frau lebt. Die Moderatorin besucht Elli auf dem Land und erfährt, dass es für queere Menschen abseits der Metropolen noch sehr schwierig ist. Und wie sich Elli Freiräume erkämpft. Aber auch in der vermeintlich völlig freien Großstadtwelt verstecken sich LGBTQI* – manche ein halbes Leben lang.
    So wie Patricia Schüttler, die als Patrick aufgewachsen ist und Sandra geheiratet hat. Sie erklärt Christina Wolf, was Geschlechtsidentität für sie bedeutet und warum sie mit fast 40 Jahren ihr Coming-out gewagt hat. Sandra und Patrizia sind weiterhin zusammen und erzählen, wie sich ihre Ehe seit Sandras Geschlechtsangleichung verändert hat. LGBTQI* erleben Ablehnung und Vorurteile in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Freizeit und sehr oft auch von den eigenen Eltern. Doch es gibt auch einfache Mittel dagegen: Kontakt und Gespräche.
    Sagt Lukas Garhammer, der mit Workshops an Schulen geht und dort erlebt, wie wenig Schüler*innen aber auch Lehrkräfte von queeren Menschen wissen. Zum Beispiel, dass 5–10% der Bevölkerung LGBTQI* sind. Aufklärungsarbeit leistet auch Phillip Pietsch, im Gleichstellungsreferat der Uni München. Von ihm erfährt Moderatorin Christina Wolf, dass auch die Hochschulen beim Umgang mit sexueller Vielfalt noch Lernbedarf haben und wie wichtig es wäre, das Thema auch in der Lehrer*innen-Ausbildung zu platzieren. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.01.2021ARD-alpha
  • Folge 76 (30 Min.)
    Die oft unverfänglich gemeinte Frage „Wo kommst du her?“ wird meist Menschen gestellt, von denen etwa wegen ihres Aussehens, ihres Namens, oder wegen eines möglichen Dialekts angenommen wird, dass sie, „fremd“ seien. Problematisch ist die Frage nach der Herkunft, da sie den Gefragten meist deshalb gestellt wird, weil diese vermeintlich „anders“ seien. Die Frage „Wo kommst du her?“ trifft damit indirekt eine Aussage, „du gehörst nicht hierher bzw. dazu“. Eine Aussage, die großen Einfluss auf das Selbstbild der Gefragten haben kann. Respekt-Moderatorin Christina Wolf trifft die Nürnbergerin Lena.
    Ihre leiblichen Eltern kommen aus Eritrea und den USA. Sie selbst wurde nach der Geburt zur Adoption freigegeben und wuchs bei einer deutschen, weißen Familie auf. Aufgrund ihrer Hautfarbe kennt die waschechte Fränkin Lena die Frage „Wo kommst du her?“ nur zu gut. Und sie ist nicht nur genervt von der Frage, sie tut weh. Schließlich zeigen die Fragenden Lena damit, dass sie nicht wirklich hierher gehört. Dass sich diese Zweifel an der Zugehörigkeit tief in die eigene Identität eingraben können, weiß auch Cara. Kurz nach der Wiedervereinigung in Thüringen geboren und aufgewachsen, erfuhr sie erst während ihres Studiums im westdeutschen Hildesheim, dass sie „Ostdeutsche“ sei.
    Bisher spielte ihre Herkunft keine Rolle. Erst im „Westen“ wurde ihr durch die immer wieder gestellte Frage nach der Herkunft und der erstaunten Feststellung, dass sie – die geborene Thüringerin – ja gar kein Sächsisch spreche, deutlich gemacht, dass sie anders sei. Das „Ostdeutsche“ wurde zum Teil ihrer Identität. Ebenso ergeht es Erkan, den Moderatorin Christina Wolf in München trifft. Seine Eltern kamen in den 1970er Jahren aus der Türkei nach Deutschland.
    Weil sie beide arbeiteten, wuchs Erkan unter Woche bei einer Leih-Oma im oberbayerischen Reichertshausen auf – mit Schweinebraten, bayerischer Tracht und bayerischen Traditionen. Als die Eltern weniger arbeiten mussten, konnten sie Erkan endlich zu sich nehmen. Er lernte Türkisch und erweiterte seine Identität um das, was ihm seine Eltern nahe brachten. Wird er gefragt „wo kommst du her?“, antwortet er auf Bayerisch oder auf Türkisch – je nach Stimmungslage. Er nimmt die Frage nicht böse, wünscht sich aber, dass die (vermeintliche) Herkunft endlich keine Rolle mehr spielt. © Bayerischer Rundfunk 2021 Mehr Informationen unter: www.br.de/​respekt (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.03.2021ARD-alphaDeutsche Online-PremiereMi 03.03.2021ARD Mediathek
  • Folge 77 (30 Min.)
    Die Frage, was deutsch ist und das Deutsche ausmacht, ist einerseits leicht zu beantworten – unter anderem die Sprache, Qualitäten in der Wirtschaft und Industrie. Andererseits und vor allem bei genauerem Blick zeigt sich aber, dass viele dieser vermeintlichen Merkmale weder einzigartig deutsch sind, noch für ganz Deutschland und alle Deutschen zutreffen. Dazu kommt: Deutschland ist heute unbestritten eine Einwanderungsgesellschaft und profitiert davon nicht zuletzt durch multikulturelle Vielfalt. Respekt-Moderator Ramo Ali ist in Deutschland eingebürgert, hat den deutschen Pass und ist „Neu-Deutscher“. Er trifft Arzan, die in Deutschland geboren ist, aber trotzdem erst seit kurzem die deutsche Staatsbürgerschaft hat.
    Arzans Eltern kommen aus Bosnien. Sie selbst fühlte sich immer als Deutsche und wollte sich mit 16 Jahren einbürgern lassen, ließ sich dann aber vom Einbürgerungstest abschrecken. Inzwischen hat sie den deutschen Pass. Deutsch-sein, sagt Arzan, heißt für sie: Frei sein. Sie schätzt die Demokratie mit Rechtsstaat, Bewegungsfreiheit und Bürgerrechten. All das würde die Amerikanerin Dana sofort unterschreiben. Sie ist mit einem Deutschen verheiratet und lebt seit vielen Jahren hier. Im Gespräch mit Moderator Ramo Ali stellt sie aber fest, dass es demokratische Freiheiten auch in vielen anderen Ländern gibt.
    Dana verbindet mit „deutsch“ eher Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, aber auch eine gewisse Engstirnigkeit. In der Respekt Reportage wird deutlich, dass es keine eindeutigen Antworten auf die Frage „Was ist deutsch?“ gibt. Moderator Ramo Ali stellt in seinen Gesprächen fest, dass zahlreiche positive Eigenschaften und viele zivilisatorische Errungenschaften die deutsche Gesellschaft auszeichnen, ohne dass diese Merkmale genuin deutsch sind oder allein auf Deutschland zutreffen. © Bayerischer Rundfunk 2021 Mehr Informationen unter: www.br.de/​respekt (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.03.2021ARD-alphaDeutsche Online-PremiereDo 18.03.2021ARD Mediathek
  • Folge 78 (30 Min.)
    Ländliche Regionen gelten vielfach als abgehängt. Und gerade für Jugendliche hat das Land anscheinend kaum etwas zu bieten: weniger Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, schlechtere Infrastruktur, weniger Kontaktmöglichkeiten als in größeren Städten. Fühlen sich Jugendliche auf dem Land also abgehängt? Was brauchen Jugendliche, damit sie auch auf dem Land „mithalten“ können? Wo liegen die Defizite wirklich? Das will RESPEKT-Moderator Sebastian Leidecker in einer mutmaßlich besonders abgehängten Ecke Deutschlands herausfinden: in der Oberpfalz gleich an der Grenze zu Tschechien. Dort machen Jugendliche für RESPEKT einen Land-Check: Wie gut sind Bildungs-, Job- und Verdienstchancen? Welche Sport-, Kino- und Ausgeh-Möglichkeiten gibt es? Wie funktionieren Wohnungsmarkt, Mobilität und Internetanbindung? Wie steht es mit Toleranz und Diversität? Antworten findet Sebastian Leidecker bei einer Agentur in Viechtach, den Pixeltypen, wo Felix aus Bremen seinen idealen Ausbildungsplatz gefunden hat.
    Und wo auch der RESPEKT-Moderator in Sachen Medientechnik, moderne Arbeitskultur und Lebensqualität so einiges lernen kann. Jugendliche aus Bodenmais zeigen ihm, wo sie sich tatsächlich abgehängt fühlen. Und warum die meisten trotzdem lieber im Dorf leben. Anders als Antonia, die unbedingt aus Bodenmais weg wollte. Von ihr erfährt der Moderator, wieso sie jetzt in Regensburg glücklicher ist. Und ob sie trotzdem zurück will. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.04.2021ARD-alpha
  • Folge 79 (30 Min.)
    Die „Weiße Rose“ prangerte ab Juni 1942 die Verbrechen der Nationalsozialisten an und rief zum Widerstand auf. Der innere Kreis der Gruppe bestand aus den Geschwistern Hans und Sophie Scholl, den befreundeten Studenten Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf sowie dem Universitätsprofessor Kurt Huber. Insgesamt 6 Flugblätter verfasste die Widerstandsgruppe, verschickte sie massenhaft per Post in ganz Deutschland und verteilte sie heimlich. Ein Flugblatt gelangte nach England, wurde dort millionenfach vervielfältigt und 1943 von Flugzeugen der Royal Airforce über ganz Deutschland abgeworfen.
    Ihren Mut bezahlten alle 6 Mitglieder des inneren Kreises der Weißen Rose mit dem Leben: Sie wurden entdeckt und nach Schnellverfahren 1943 hingerichtet. Respekt-Moderatorin Sabine Pusch macht sich auf Spurensuche: Wo in München finden sich noch Erinnerungen an die Widerstandsgruppe – und gibt es auch heute noch Menschen, die sich ähnlich couragiert wie die Geschwister Scholl für Menschenrechte einsetzen, obwohl sie sich damit in Todesgefahr bringen? Beispiele für solchen Mut finden sich weltweit: Die Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan überlebte 2012 ein Attentat schwer verletzt, trotzdem setzt sich bis heute für Kinder- und Frauenrechte ein.
    Chelsea Manning aus den USA gab 2010 Geheiminformationen über schwerste Menschenrechtsverletzungen durch US-Soldaten während der Kriege in Irak und in Afghanistan sowie im Gefangenenlager Guantanamo an Wikileaks weiter. Wegen Hochverrats drohte ihr die Todesstrafe. 2013 wurde sie zu 35 Jahren Haft verurteilt. Seit ihrer Begnadigung 2019 setzt sich Chelsea Manning weiter für Menschenrechte ein.
    Aber auch in Deutschland trifft Moderatorin Sabine Pusch Menschen, die sich mutig für die Demokratie engagieren, auch wenn das nicht ungefährlich ist. Trotz Gewaltandrohungen und gewalttätigen Einschüchterungsversuchen setzen sich etwa in Berlin Menschen für die Demokratie und gegen Neonazi-Gruppen ein. Die Respekt-Reportage zeigt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Engagement unter Todesgefahr gegen den Nationalsozialismus und für Menschenrechte damals vor 75 Jahren und heute. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.05.2021ARD-alpha
  • Folge 80 (30 Min.)
    Chancengleichheit gilt als ein hoher Wert in Deutschland. Die Grundidee: Sozialer Aufstieg ist allen möglich. Wer sich anstrengt, kann es schaffen. Oder ist das bloße Ideologie? Denn laut Statistik sind Bildungskarrieren extrem von der sozialen und kulturellen Herkunft abhängig. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch geht diesem Widerspruch nach. Sie selbst ist die erste, die aus ihrer Familie studiert hat – die Uni-Welt und die anderen Studierenden waren ihr lange ziemlich fremd. In der Reportage lernt sie die Arbeiterkinder Theresia und Hasan kennen, für die jeder Schritt in die Akademikerwelt schwer erkämpft ist – und Akademikerkind Rosalie, bei der eigentlich immer klar war, dass sie studieren wird. Arbeiterkinder haben oft Geldnot, ihnen fehlt Unterstützung beim Lernen und das Gefühl, dazuzugehören.
    Und immer wieder wird Arbeiterkindern diese Benachteiligung als persönliches Versagen vorgeworfen. Wie gehen Theresia und Hasan damit um? Und stimmt es, dass viele Privilegierte nichts davon wissen wollen, dass sie bessergestellt sind? Damit sie weiter glauben können, ihr Status sei nicht aufgrund ihrer Herkunft, sondern nur durch ihre eigene Leistung entstanden? Was sagt die Studentin Rosalie dazu, die als Akademikerkind beste Startbedingungen hatte? Hätte sie es als Arbeiterkind auch geschafft? Vor allem aber fragt RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch, was sich für mehr Chancengleichheit ändern müsste? Spoiler: eine Menge! (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.05.2021ARD-alpha
  • Folge 81 (30 Min.)
    Über 100.000 Menschen werden in Deutschland jedes Jahr zu Haftstrafen verurteilt. Dabei kostet eine inhaftierte Person die Gesellschaft im Schnitt über 100 Euro pro Tag. Außerdem sind Rückfallquoten nach Gefängnisaufenthalten viel höher als nach Geldstrafen. Ganz ohne Strafe würde unsere Gesellschaft kaum funktionieren – so weit sind sich die meisten Menschen in Deutschland einig. Aber wie Strafe aussehen soll, wann eine Strafe gerecht ist und welche Strafe im Einzelfall angemessen ist? Da gehen nicht nur die Laien- Meinungen weit auseinander. RESPEKT-Moderator Rainer Maria Jilg will herausfinden, ob er ein guter Richter wäre. Dazu besucht er Ingrid Kaps, Direktorin des Amtsgerichts Erding, die täglich aufs Neue über Gerechtigkeit entscheiden muss.
    Von ihr erfährt Rainer, dass im Strafrecht auch das Bauchgefühl eine Rolle spielt. Mit einem Ex-Graffitisprayer spricht der RESPEKT-Moderator darüber, wie schon eine drohende Strafe sein Leben verändert hat. Maximilian Pollux, ein ehemaliger Drogengangster, erzählt, wie aus zehn Jahren Knast seine neue Lebensperspektive als aufklärender Youtuber wurde. Und Rainer Maria Jilg trifft Florian Galli, Pollux’ ehemaligen Gefängnisdirektor, der inzwischen zum Gefängniskritiker geworden ist. Galli hinterfragt, welche Strafformen was genau bewirken – bei Täter*innen, Opfern und Gesellschaft. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.05.2021ARD-alpha
  • Folge 82 (30 Min.)
    Die Eltern von Cindy Tran kommen aus Vietnam. Cindy selbst ist in Deutschland aufgewachsen und schon seit langem in München zu Hause. Ihre Familie führt hier einige Lebensmittelgeschäfte. Seit der Corona-Pandemie fühlt sich Cindy aber oft nicht mehr wohl hier, denn schiefe Blicke bis hin zu abfälligen Bemerkungen nehmen zu – weil sie als „asiatisch“ wahrgenommen wird. Respekt-Moderatorin Christina Wolf begleitet Cindy und stellt fest, wie absurd anti-asiatischer Rassismus ist und welche manchmal komischen Folgen er hat.
    So geben nicht wenige Vietnames:innen vor, aus Japan zu kommen oder aus China. Das kürzt Diskussionen ab und überhaupt ist Japan bei vielen Deutschen angesehener als Vietnam. Abgesehen davon, dass die meisten Menschen in Deutschland keine Ahnung vom asiatischen Raum haben: Er umfasst mehr als ein Drittel der gesamten Landmasse der Erde. Mehr als 4,5 Milliarden Menschen leben dort. Der anti-asiatische Rassismus wirft (fast) alle in einen Topf. Für die Respekt-Reportage begibt sich Moderatorin Christina Wolf auf eine Reise durch die Maschinerie der Vorurteils-Produktion: Nicht zuletzt die Medien – auch die öffentlich-rechtlichen – reproduzieren munter Stereotype: Schminktipps zu Fasching, um als japanische Geisha durchzugehen, die dann aber vom BR in China verortet wird.
    Witze über den Ursprung des Corona-Virus im ZDF mit Verweis auf die vermeintlich asiatische Unsitte, „alles“ zu essen. Der Hannoveraner Journalist Frank Joung winkt im Respekt-Interview ab: Tragik und Komik liegen beim anti-asiatischen Rassismus oft nah beieinander.
    Die Unwissenheit über „Asien“, über die Menschen und die unglaubliche Vielfalt dort sei so groß, da habe es Rassismus leicht, wenn selbst der ehemalige US-Präsident vom „China-Virus“ spricht. Die Respekt-Reportage zeigt aber, Rassismus gegen als „Asiat:innen“ wahrgenommene Menschen gibt es in Deutschland schon seit Ende des 19. Jahrhunderts, seit der deutschen Kolonialzeit. Und viele der Bilder von Asien, die wir heute im Kopf haben, stammen noch aus dieser Zeit. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.05.2021ARD-alphaDeutsche Online-PremiereMi 26.05.2021ARD Mediathek
  • Folge 83 (30 Min.)
    Bürgermeister*innen, die ihr Amt aufgeben, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, die ihre Social Media Accounts löschen, ein Bundestagskandidat, der die Kandidatur zurückzieht – Drohungen und Angriffe im Netz haben sehr reale Konsequenzen. Manche Menschen werden aufgrund ihres Namens oder ihres Aussehens attackiert. Andere werden mundtot gemacht, weil sie sich politisch oder wissenschaftlich äußern oder gesellschaftlich engagieren. In beiden Fällen wird digitale Gewalt zu einer ernsten Bedrohung der demokratischen Gesellschaft. Wie wirken solche Abgriffe auf Betroffene? RESPEKT-Moderator Rainer-Maria Jilg trifft die Influencerin Jasmin Heider. Weil sie sich offensiv für veganes Leben und gegen gängige Geschlechts- und Schönheitsvorstellungen einsetzt, ist sie oft Ziel von Hasspostings bis hin zu Morddrohungen.
    Wie geht sie damit um? Bisher konnte sie die Täter noch nicht mal anzeigen – die Polizei sah keine reale Gefahr. Das müsste sich mit dem kürzlich in Kraft getretenen „Gesetz zur Bekämpfung gegen Hasskriminalität und Rassismus“ jetzt ändern. Das Bundeskriminalamt richtet dafür gerade eine zentrale Meldestelle ein. Dort fragt Rainer Jilg, wie die im Gesetz vorgeschriebene Meldepflicht für Social Media Plattformen denn kontrolliert und umgesetzt werden soll. Der RESPEKT-Moderator versucht aber auch, ins Gespräch mit Hatern zu kommen, die Hassbotschaften verschicken. Warum tun sie das und haben sie keine Hemmschwelle mehr? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.06.2021ARD-alpha
  • Folge 84 (30 Min.)
    Depressionen, Ess- und Angststörungen, Suchtverhalten nehmen bei Jugendlichen schon seit Jahren massiv zu. Mit Corona wird aus dem gefährlichen Trend eine handfeste Krise. Nimmt die psychische Gesundheit einer ganzen Generation Schaden? Ärzte und Psychotherapeuten schlagen Alarm, weil Behandlungsangebote fehlen, Jugendarbeit kaum möglich ist und Schüler:innen im Homeschooling mit ihren Problemen allein bleiben. Psychische Gesundheit ist entscheidend für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe. Eine Ressource, die sich hauptsächlich im jungen Alter entwickelt. Dazu sind aber bestimmte Voraussetzungen nötig: Sicherheit und Freiraum, eine Peergroup, Perspektiven.
    In der Pandemie fehlt das alles. In der RESPEKT-Reportage erzählen Jugendliche, wie sie damit klarkommen, dass Freizeit- und Bildungsangebote wegbrechen, die täglichen Routinen, das soziale Umfeld. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch trifft Lucia Thüroff, die als Sozialpädagogin erlebt, wie Suchtverhalten, Bewegungsmangel, familiäre Gewalt zunehmen. Und wie schwierig es ist, den Kontakt zu Jugendlichen aus sozial schwierigen Verhältnissen zu halten – zu denen also, die von der Pandemie-Situation ganz besonders betroffen sind. Wie die Siebtklässlerin Saral, die mit ihrer Familie zu viert in einem Zimmer wohnt und als Kontakt zur Schule nur ein Handy hat, das sie mit der Familie teilt.
    Was bedeutet es eigentlich, wenn jede:r vierte Schüler:in an psychischen Problemen leidet? Das will die RESPEKT-Moderatorin von Jana Zeh erfahren. Die 19-Jährige lebt seit langem selbst mit Depressionen, kommt heute aber damit zurecht. Mit 17 gründete sie „ich bin nicht alleine“, eine Selbsthilfegruppe für psychisch Kranke und macht einen Mental-Health-Podcast. Mit Moderatorin Sabine Pusch spricht sie darüber, was die Gesellschaft für die psychische Gesundheit Jugendlicher tun müsste und was Betroffenen wirklich hilft. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.07.2021ARD-alpha
  • Folge 85 (30 Min.)
    Ein Amateurboxer aus Afghanistan, eine Stadträtin in München und ein Schauspieler und Comedian aus einer Künstlerfamilie – unterschiedlicher könnten die Biographien nicht sein – und doch haben alle drei eines gemeinsam: Sie werden von der Statistik als Menschen „mit Migrationshintergrund“ geführt. RESPEKT-Moderator Rainer Maria Jilg trifft beispielsweise einen jungen Mann aus Afghanistan, der seit drei Jahren in Deutschland lebt. Er ist Amateurboxer und hat „Migrationshintergrund“. Tatsächlich ist er nach Deutschland geflüchtet und hat selbst das, was Expert:innen „Migrationserfahrung“ nennen.
    Die Kategorie „Migrationshintergrund“ macht bei ihm also Sinn, ärgert ihn aber auch sehr. Er fühlt sich falsch wahrgenommen und in eine Schublade gesteckt, in die er nicht gehört. Denn in den Medien, bei der Polizei und in der Justiz wird der „Migrationshintergrund“ meist dann erwähnt, wenn es um Straftaten, Probleme und/​oder Kosten für die Allgemeinheit geht. Davon betroffen ist auch Lena Odell, Stadträtin in München.
    Sie ist in München geboren und hat – laut Statistik – deshalb „Migrationshintergrund“, weil ein Elternteil aus Österreich kommt. Lena Odell selbst berichtet in RESPEKT von teilweise absurden Behördenerlebnissen. Am liebsten wäre ihr, die Kategorie würde abgeschafft. Denn so wie sie, sind etwa die Hälfte der Menschen, die von der Statistik unter „Migrationshintergrund“ geführt werden, in Deutschland geboren. Das Argument, die Kategorie helfe, Diskriminierungserfahrungen zu dokumentieren, kann Lena Odell nicht nachvollziehen.
    Als „weiße“ junge Frau wurde sie noch nie wegen ihrer Abstammung diskriminiert, wohl aber als junge Frau. Diskriminierung und Rassismus erfahren hat dagegen wegen seiner Hautfarbe Simon Pierce. Der Comedian und Schauspieler ist in der bayerischen Provinz geboren, sein Vater kommt aus Nigeria. Weil auch er selbst keine Migrationserfahrung hat, wehrt sich Simon Pierce gegen die Eingruppierung unter „Migrationshintergrund“. Die Kategorie – so Pierce – sage nichts aus über ihn, genauso wenig wie über die meisten anderen Menschen, die darunter geführt werden. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.07.2021ARD-alphaDeutsche Online-PremiereDo 22.07.2021ARD Mediathek
  • Folge 86 (30 Min.)
    Auch in der Demokratie ist wohl niemand mit allem einverstanden, was politisch entschieden wird oder gesetzlich geregelt ist. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch zum Beispiel findet es schrecklich, dass in Deutschland ungefähr ein Drittel aller Lebensmittel in den Müll wandern. Wer aber aus fremden Abfalltonnen brauchbare Lebensmittel rettet, kann wegen Diebstahls vor Gericht landen. Kann sie als einzelne etwas dagegen tun? Sabine Pusch versucht es mit einer Tauschgemeinschaft in ihrem Haus und einer Unterschriftenkampagne. Vom Verein „Mehr Demokratie“ lässt sie sich beraten, welche Methoden gut funktionieren, um Dinge zu verändern.
    Die Moderatorin trifft die Mathelehrerin Bettina Cornean, die gerade mit ihrer Petition gegen zu schwere Mathe-Prüfungsaufgaben im bayerischen Abitur gescheitert ist. Gibt sie jetzt auf? Und die Moderatorin besucht Klimaaktivist:innen, die nahe München den Forst Kasten besetzen, um den Wald vor der geplanten Abholzung zu retten. Sondereinsatzkommandos haben sie wiederholt von den Bäumen geholt, einige mussten wegen der Aktion vor Gericht. Wie geht es weiter? Schließlich lernt Sabine Pusch eine Unternehmerin kennen, die auch Lebensmittel retten will, das aber ganz professionell aufzieht: Günes Seyfarth. Was kann sie von ihr lernen? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.09.2021ARD-alpha
  • Folge 87 (30 Min.)
    Moderator Malcolm Ohanwe.
    Das Leben als Konkurrenzkampf, bei dem sich die Starken durchsetzen, auch indem sie Gewalt einsetzen. Gefühle – abgesehen von Wut und Aggression – sind hinderlich, werden unterdrückt und gelten als unmännlich. Frauen haben sich den Männern unterzuordnen. „Toxische Männlichkeit“ wird dieses Weltbild und das damit einhergehende Verhalten genannt. Prominent vertreten etwa durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. RESPEKT-Moderator Malcolm Ohanwe macht sich auf die Suche nach den Ursprüngen dieser Denkweise, die in modernen Demokratien keinen Platz mehr hat. Sie ist aber trotzdem weit verbreitet: Aggressives Verhalten im Straßenverkehr, Sexismus, ständig dominantes Auftreten im täglichen Miteinander – die Liste des „toxischen“ Verhaltens ließe sich fortsetzen, sagt beispielsweise Andreas Schmiedel vom Münchner Informationszentrum für Männer.
    Physische Gewalt gegen Frauen sei nur die Spitze des Eisbergs, so Schmiedel. Er bietet Anti-Aggressivitäts-Trainings an, um betroffenen Männern eine Alternativen zu ihrem toxischen Männlichkeitsbild zu zeigen. Moderator Malcolm Ohanwe trifft eine junge Frau, die selbst Gewalt in der Partnerschaft erlebt hat. Sie schildert, wie schnell ihr Partner von „normalem“ Verhalten wechselte hin zu Aggression und übersteigerter Dominanz.
    In der Respekt-Reportage kommt aber auch die Ärztin Prof. Gertraud Stadler zu Wort, die an der Berliner Charité Geschlechterforschung in der Medizin lehrt. Toxische Männlichkeit schadet zu allererst den Männern selbst, sagt sie. Ihr Sterberisiko ist deutlich erhöht, ihr Lebensstil und ihr Alltagsverhalten medizinisch bedenklich. Toxische Männlichkeit ist ein Rollenverständnis, das längst völlig überholt ist und im Alltag keinen Platz hat, so das Fazit der Respekt-Reportage. Und trotzdem entdeckt Moderator Malcolm Ohanwe auch an sich selbst Versatzstücke dieses Verhaltens, das scheinbar tief in der Gesellschaft verankert ist. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.09.2021ARD-alpha
  • Folge 88 (30 Min.)
    Grundrechte gelten immer, deswegen heißen sie Grundrechte. Dass sie trotzdem beschränkt werden können, haben die Corona-Maßnahmen massiv gezeigt. Ausgangssperren beschränken das Recht auf Freizügigkeit, Sportverbote die Handlungsfreiheit, Bewirtungsverbote die Berufsfreiheit. Alles verfassungsmäßig garantierte Grundrechte, die aber im Konflikt mit dem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit stehen. RESPEKT-Moderator Ramo Ali fand es absolut richtig, dass er nicht in seinem Hauptberuf als Schauspieler arbeiten konnte. Er fragt sich trotzdem, wonach die Gesetzgeber:innen da eigentlich entscheiden.
    Existiert eine Hierarchie der Grundrechte? Ist der Schutz des Lebens oberstes Grundrecht? Und gibt es wirklich kein Recht auf Party? Frank Bräutigam, ARD-Korrespondent am Bundesverfassungsgericht, verfolgt genau solche Entscheidungen. Von ihm erfährt Ramo Ali, dass Feiern sehr wohl unter Grundrechte fallen kann und warum auch der Schutz des Lebens keine absolute Priorität genießt. Ramo Ali trifft Helena Wagner, die als Pflegestudentin in der Intensivpflege hautnah erlebt, wie um jedes Leben gekämpft wird. Kann sie verstehen, wenn Menschen gegen die Maskenpflicht demonstrieren oder Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble betont, dass der Schutz des Lebens nicht über alles geht? Clubbesitzer Alexander Spierer hat den Freistaat Bayern verklagt.
    Er nimmt den RESPEKT-Moderator mit in den seit anderthalb Jahren verwaisten Sweetclub und erzählt, dass ihn nicht sein faktisches Berufsverbot wütend macht, sondern der generelle Umgang mit jungen Menschen. Und mit Jochim Selzer vom Chaos Computer Club spricht Ramo Ali über Datenschutz und warum das Grundrecht auf Privatsphäre gerade auch in Notzeiten Grundrechts-Schutz braucht. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.09.2021ARD-alphaDeutsche Online-PremiereFr 17.09.2021ARD Mediathek

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