Reise durch Amerika Staffel 7, Folge 4: Kuba – Baracoa, Kubas Vorposten im Atlantik
Staffel 7, Folge 4
64. Kuba – Baracoa, Kubas Vorposten im Atlantik(Baracoa: Cuba’s Outpost On The Atlantic)
Staffel 7, Folge 4 (26 Min.)
Reise durch Amerika mit David Yetman
Bild: SRF/Arte
Denken wir an Kuba, denken wohl die meisten Europäer an Fidel Castro, an Oldtimer, kubanische Zigarren, Rum und: an die Hauptstadt Havanna. Doch ganz im Osten des Landes, weit weg von der Hauptstadt, hat sich eine ursprünglichere Form der kubanischen Kultur erhalten. Die Gebirgsketten der Sierra Maestra und der Sierra Cristal trennen den Osten Kubas vom restlichen Teil des Landes ab. Hier herrscht nicht nur ein anderes Klima, die Menschen sprechen und essen auch anders. Der kulturelle Einfluss von afrikanisch-stämmigen und indigenen Kubanern ist hier so groß wie sonst nirgends in Kuba. Ganz im Osten des Landes, an der Bahia de Miel (Honigbucht), 700 Kilometer von der Hauptstadt Havanna entfernt, liegt Baracoa. In der Bucht ankerte einst Christoph Kolumbus auf seiner ersten Entdeckungsreise. Gegen den Widerstand der Indios unter Führung des
Häuptlings Hatuey, der deswegen heute als „Erster Held der kubanischen Nation“ verehrt wird, gründete sich in Baracoa die erste spanische Siedlung Kubas. Doch trotz seiner historischen Bedeutung verschlägt es im Vergleich zu Havanna im Westen nur wenige Touristen in den Ostteil des Landes. Bis heute ist die Landschaft hier, wo einst der dichteste Regenwald der westlichen Hemisphäre wuchs, von Zuckerrohrplantagen geprägt. Die europäischen Kolonialherren ließen die Wälder abholzen und riesige Plantagen anlegen, auf denen afrikanische Sklaven die Felder bestellten und das Zuckerrohr ernteten. Neben dem Zuckerrohr ist die traditionelle Herstellung von Schokolade aus Kakaobohnen heute ein wichtiges wirtschaftliches Standbein für die Menschen im Osten Kubas. Eine wachsende Zahl an Kleinunternehmern zeigt das neue Gesicht Kubas. (Text: arte)