Britney Spears, das „All American Girl“ mit perfektem „No sex before marriage“- Image, Superstar, Teenie-Idol: ein bewusst inszenierter Lolitatraum. Dann gefallener Engel, der vor den Augen der Medienwelt um das Sorgerecht für seine zwei Kinder kämpft. Als nettes Mädchen von nebenan fängt Britney Spears beim Mickey-Mouse-Club an. Aber mit dem Beginn ihrer Musikkarriere werden die Outfits kürzer und die Songtexte konkreter. Die Videos zu „Slave 4 U“ und „Toxic“ werden Riesenerfolge. Ihr freizügiges Auftreten lässt die Fassade des „Nice-Girls“ bröckeln. Und ihre privaten Probleme werden zu einem willkommenen Fressen für eine gierige Öffentlichkeit. Die Situation eskaliert, als sich Britney ihre Haare abrasieren lässt
und ihr das Sorgerecht für ihre Söhne entzogen wird. Gefeiert und verehrt – vor allem von den jungen Mädchen – aber zur gleichen Zeit verniedlicht und nicht ernst genommen von Presse und Kritik – zwischen diesen Polen pendelt Britney Spears hin und her. Sie erklimmt den Popolymp zu einer Zeit, zu welcher der Kapitalismus als alternativlos erklärt wird und in der sich das Privatleben der Stars in der Öffentlichkeit abspielt. Der Film dokumentiert den bilderbuchgleichen Aufstieg, aber auch den Fall eines der erfolgreichsten Teeniestars in der amerikanischen Geschichte. Ein Porträt eines Mädchens von nebenan, das in die große weite Welt des Pop auszog und in kürzester Zeit alle Höhen und Tiefen des Showbusiness kennenlernte. (Text: arte)