Wahnsinnsstimme, runde Kurven und Sex-Appeal – selten wusste eine Frau ihre weiblichen Waffen so effektiv einzusetzen wie Mariah Carey. Schon als Dreijährige soll die in Long Island geborene Tochter einer irischen Opernsängerin und eines afro-venezolanischen Flugzeugtechnikers begonnen haben, ihre Gesangstechniken zu trainieren. Das Ergebnis: ein Stimmumfang von fünf Oktaven. Auch wenn die Kritik ihre vokalen Leistungen mitunter als reine Stimmartistik ohne echtes Gefühl rügt – Mariah Carey ist nach wie vor eine der schillerndsten Figuren des Pop. Und eine der erfolgreichsten mit 200 Millionen verkauften Platten. Ihre
Selbststilisierung als Kitschprinzessin mit Schmetterlings- und Regenbogensymbolik und einem turbulenten Privatleben ist Garant für ein nie erlahmendes öffentliches Interesse. 2009 gelingt ihr ein vielbeachteter Auftritt als unglamouröse, ungeschminkte Sozialarbeiterin in dem Film „Precious“, in dem die Sängerin beweist, dass sie lange nicht so weltfremd ist, wie ihr immer wieder unterstellt wird. Die Dokumentation erzählt vom kometenhaften Aufstieg der Goldmarie – ein Höhenflug, den nur wenige Frauen im Popbusiness hingelegt haben. Keiner spielt die Rolle der exzentrischen Popdiva so überzeugend wie Mariah Carey. (Text: arte)