Planet Wissen Folge 203: Otto von Bismarck – unvergessen?!
Folge 203
Otto von Bismarck – unvergessen?!
Folge 203
Bismarck war Preuße durch und durch und Royalist. Und er war ein Mann voller Widersprüche. Die nationalen Bestrebungen bekämpfter er zunächst mit allen Mitteln, um sich dann wenige Jahre später an die Spitze der Bewegung zu stellen. Nach drei siegreichen Kriegen führte er 1871 die Reichsgründung herbei. Danach bescherte er dem Deutschen Reich durch geschickte Bündnispolitik eine lange Zeit des Friedens. Der Ehemalige Junker aus der Altmark liebte seine Frau Johanna, das Landleben und gutes Essen, aber in der Politik kämpfte der „Eiserne Kanzler“ erbittert gegen seine Feinde. Wen er nicht überzeugen konnte, dem zwang er durch cholerische Wutausbrüche seinen Willen auf. Die zunehmende Bedeutung der
Arbeiterschaft unterschätzte er, nannte die Sozialdemokraten „Ratten“ und erließ Gesetze gegen sie. Wer war Bismarck? Welche Ideale verfolgte er? Wie schaffte er den Aufstieg vom Landjunker zum Reichsgründer? Und warum ist Bismarck bis heute unvergessen? Gäste im Studio: Prof. Dr. Christoph Nonn, Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, sucht in seiner Monographie „Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert“ nach dem Menschen hinter der Legende und ordnet sein Wirken in die europäische Geschichte ein. Die Historikerin Dr. Andrea Hopp ist Leiterin der Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen, wo Bismarck am 1. April 1815 geboren wurde. (Text: WDR)