Dokumentation in 8 Teilen, Folge 1–8

  • Folge 1 (45 Min.)
    Vom Weltraum aus gesehen ist die Erde ein blauer Planet. Meere nehmen über zwei Drittel der Oberfläche unseres Wasserplaneten ein. Im zwanzigsten Jahrhundert ist der Mensch zu anderen Planeten aufgebrochen. Die Entwicklung von Wissenschaft und Technik erreicht laufend neue Höhepunkte. Aber trotz dieser eindrucksvollen Fortschritte birgt der Ozean noch immer viele Geheimnisse. Die Tiefsee ist die letzte noch weitgehend unerforschte Region der Erde. Wie viel wissen wir wirklich über den Ozean? Erst in den letzten Jahrzehnten haben sich unsere Kenntnisse über die Meere dramatisch erweitert.Seit der Antike erzählt man sich Legenden von Furcht erregenden Meeresungeheuern, die Schiffe und Besatzung als Ganzes verschlangen.
    Diese Legenden scheinen eine reale Grundlage zu haben. An verschiedenen Orten der Erde wurden Fossilien enormer Zähne gefunden. Aufgrund der Form der Zähne ordnet man das Tier den Haien zu; aber die fossilen Zähne sind ungleich größer als die heute lebender Haie. Der Raubfisch Megalodon hatte ein über zwei Meter großes Maul und einen über 20 Meter langen Körper.In Zeiten der Segelschifffahrt wurde die Sargosso-See manchmal zur tödlichen Falle für die Segler.Berüchtigt ist das Bermudadreieck.
    Allein im 20. Jahrhundert sind hier etwa hundert Öltanker, Ozeandampfer und sogar Flugzeuge auf geheimnisvolle Weise verschwunden. Manche sehen die Ursache in extremen Fallwinden aus heiterem Himmel, andere in aufsteigendem Methangas. Es entsteht, wenn Methaneis an den Kontinentalhängen schmilzt. Methanhydrat ist eine enorme potentielle Energiequelle. Andererseits ist Methan ein Treibhausgas; sein Treibhauseffekt ist wesentlich größer als der von Kohlendioxid. Eine massive Zersetzung von Methaneis kann deshalb eine größere Klimaveränderung auf der Erde zur Folge haben. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.05.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Aufgepaßt! Bayern 3 macht die Flimmerkiste für 45 Minuten wieder zum Meeres-Aquarium. Freuen Sie sich auf Tiefseevampire mit großen Augen wie Opale, auf Rippenquallen, die aussehen wie ein Raumschiffe und auf die Staatsqualle. Mit vierzig Metern Länge zählt sie zu den größten Tierformen überhaupt.
    Lange glaubte man, dass es in der stockdunklen Tiefsee überhaupt keine Lebewesen gibt. Schleppnetze förderten im 19. Jahrhundert jedoch erstaunliche Kreaturen zu Tage. Heute kann man diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum direkt beobachten. Vor der Küste Kaliforniens geht Bruce Robison, führender Tiefseebiologe, mit einem Tauchboot in tausend Meter Tiefe. Planet Ozean stellt neben eindrucksvollen Bildern die ökologischen Beziehungen im Meer dar und wird nächsten Samstag mit dem „Gesang der Wale“ (ShowView: 207–469) fortgesetzt. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.05.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    Waltiere gibt es in sehr unterschiedlichen Größen. Der Blauwal ist mit einer Länge von bis zu fünfunddreißig Metern das größte Tier überhaupt; die meisten Delfine werden nur eineinhalb Meter lang. Als wahre „Herrscher des Meeres“ durchstreifen die Wale die Ozeane. Kaum eine andere Tiergruppe ist geheimnisvoller. Vieles von ihrer Lebensweise gibt noch immer Rätsel auf. Das Meer ist erfüllt von Wal-Lauten. Die Schallerzeugung der Wale ist besonders vielfältig; sie reicht von für das menschliche Ohr unhörbaren Ultraschall-Lauten über ein hohes Zwitschern die ganze Tonleiter hinab bis zu einem tiefen Brummen.Wale können sich über tausend Kilometer verständigen.
    Dies gelingt über eine besondere Zone im Meer, in der sich der Schall extrem weit fortsetzen kann. Dieser Schallkanal wurde erst neuerdings entdeckt.Schall eignet sich auch für die Orientierung in der Tiefsee. Der riesige Pottwal taucht bis in eine Tiefe von dreitausend Metern und macht dort Jagd auf über zehn Meter große Riesenkraken. Mit Hilfe von Schall können Wale detaillierte Informationen über ihre Umgebung gewinnen. Was dem Menschen als gleichförmiges Meerwasser erscheint, hat für Wale eine komplexe, dynamische Struktur. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.05.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Gigantische Wellen können sogar schwere Tanker auseinander reißen. Wellen können gewaltige Energien speichern. Hawaii ist bekannt für seine endlos langen, hohen Wogen, die sich zum Wellenreiten eignen. Die Wellenberge von Hawaii stammen aus dem 8 000 Kilometer entfernten stürmischen Antarktischen Ozean.Ein Tsunami entsteht meist, wenn sich der Meeresboden durch ein Erdbeben plötzlich hebt. Das dabei veängte Wasser läuft als Schockwelle mit einer rasenden Geschwindigkeit von über 700 km pro Stunde übers Meer – so schnell wie ein Düsenflugzeug. Wenn ein Tsunami auf eine Küste aufläuft, steilt er sich zu einer mächtigen Wasserwand auf und überflutet das Land. Im Juli 1998 hat ein Tsunami in Papua Neuguinea mehr als 2 000 Todesopfer gefordert. Ebbe und Flut sind um die Erde laufende Wellen mit einer Wellenlänge von über 1 000 Kilometer. In der Fundybai in Kanada beträgt der Tidenhub 16 Meter. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.06.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 5 (45 Min.)
    Das relativ stabile Klima der letzten 10 000 Jahre, in denen sich die Zivilisation entwickelte, ist erdgeschichtlich eine Ausnahme. In den letzten 250 000 Jahren hat sich das Klima immer wieder dramatisch verändert. Es gab nicht nur die längeren Zyklen von Eis- und Warmzeiten, sondern auch eine ständige Fluktuation von Kälteeinbrüchen und Wärmeperioden, die jeweils mehrere hundert bis tausend Jahre dauerten. Die Ursache dafür sind wahrscheinlich Veränderungen der Meeresströmungen. Nordeuropa verdankt sein mildes Klima dem Golfstrom. Dieser ist Teil eines globalen Zirkulationssystems im Meer. In Gang gehalten wird dieses Strömungsmuster dadurch, dass vor Grönland kaltes, salzhaltiges und damit dichtes Meerwasser in die Tiefe sinkt.
    Dieser gigantische Wasserfall im Meer wirkt wie eine Umwälzpumpe. Die Pumpe kann ausfallen, wenn das Meerwasser vor Grönland wärmer und weniger salzhaltig wird. Das geschah auch vor etwa 12 000 Jahren nach der letzten Eiszeit, als es wärmer wurde, die Gletscher schmolzen und Süßwasser ins Nordmeer strömte. Durch den Ausfall der Umwälzpumpe erlahmte der Golfstrom und Nordeuropa erlebte eine erneute Kälteperiode von 1 000 Jahren. Die Wälder verschwanden und wurden durch hochalpine, kälteresistente Pflanzen ersetzt. Auch durch eine künftig zu erwartende globale Erwärmung könnte Nordeuropa paradoxerweise eine neue Kaltzeit bevorstehen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.06.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 6 (45 Min.)
    Der Meeresboden ist eine zerklüftete, bizarre Landschaft. Mitten in den Ozeanen erheben sich zwei 500 Meter hohe Gebirgskämme. Der Mittelozeanische Rücken verläuft ungefähr in nordsüdlicher Richtung durch den Atlantik. Er setzt sich im Indischen Ozean und schließlich im Pazifischen Ozean fort. Die Gesamtlänge des Rückensystems beträgt etwa 65 000 Kilometer – ein endloser Gebirgszug, der den Globus eineinhalbmal umrundet. Er ist der Schauplatz von häufigen Erdbeben und von gewaltigen Vulkanausbrüchen. In der Tiefe des Meeres liegt eine dynamische Landschaft, wie sie zuvor niemand erahnen konnte.Im Meer wird ständig Kohlendioxid gelöst und in Gestein gebunden.
    Vulkane hingegen setzen Kohlendioxid wieder frei. Dieser Mechanismus hält einen milden Treibhauseffekt aufrecht, der die Erde zu einem lebensfreundlichen Planeten macht.Der Meeresboden ist keine öde Wüste, es gibt hier blühende Oasen des Lebens. In Ozeangräben entdeckte man Thermalquellen. In ihrem Umkreis hat sich eine erstaunliche Lebensgemeinschaft entwickelt mit Bakterien, Schwämmen, Riesenröhrenwürmern, Krebsen und Fischen. Die Entdeckung von Ökosystemen, die ohne Sonnenlicht auskommen, war eine biologische Sensation. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.06.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 7 (45 Min.)
    Neben dem Öl birgt das Meer noch viele andere, für den Menschen nützliche Stoffe. Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte Fritz Haber in geheimer Mission vergeblich, Gold aus Meerwasser zu extrahieren, um die Reparationen zu bezahlen. Mit mehr Erfolg bemüht sich heute Japan, Lithium aus dem Meer zu gewinnen.Manganknollen auf dem Meeresboden enthalten hohe Konzentrationen an Mangan, Kobalt, Nickel, Titan und Molybdän. An ihrer industriellen Nutzung wird gearbeitet. In Ozeangräben gibt es Thermalquellen, die hydrothermalen Schlote. In ihrer Umgebung leben bei Temperaturen um 100 Grad Bakterien, die statt Licht Schwefelwasserstoff als Energiequelle nutzen.
    Solche Hitze liebenden Mikroben kultiviert und erforscht Karl O. Stetter in Regensburg. Die Bakterien könnten möglicherweise zur Entschwefelung von Rauchgas eingesetzt werden. Stetter interessiert sich auch für die hitzestabilen Enzyme der Bakterien, für die verschiedene industrielle Anwendungen in Aussicht stehen.In Meeresorganismen sucht man nach Naturstoffen, die sich als Arzneimittel zur Behandlung etwa von Krebs, Malaria oder Aids eignen. Haie bekommen keinen Krebs. Aus dem Dornenhai hat man ein Krebsmedikament isoliert, das bereits klinisch geprüft wird. Im Meer fand man das erste Tier, das es fertig bringt, sich zu verjüngen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.06.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 8 (45 Min.)
    Entscheidend für das milde Klima in Nordeuropa ist der Golfstrom. Er entsteht durch den Sog der vor Grönland in die Tiefsee absinkenden kalten und salzhaltigen Wassermassen. Wegen der globalen Erwärmung besteht die Gefahr, dass sich der Golfstrom abschwächt und es paradoxerweise in Europa kälter wird. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.08.2001Bayerisches Fernsehen

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