Folge 294

  • Wildnis in Deutschland

    Folge 294 (30 Min.)
    Deutschland ist eine der mächtigsten Industrienationen der Erde. Nahezu jeder Quadratmeter des Landes wurde umgegraben oder bebaut. Wie viel Raum bleibt da für Wildnis? Für ursprüngliche Natur ist kaum noch Platz zwischen Autobahnen, Siedlungen und Agrarflächen. Dennoch hat sich die Bundesregierung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt – bis 2020 soll auf zwei Prozent der Landesfläche wieder Wildnis entstehen. Wie kann das gelingen? Die häufigste natürliche Vegetationsform Mitteleuropas sind Bäume. Und die gibt es reichlich in Deutschland. Noch immer ist rund ein Drittel des Landes mit Wald bedeckt. Ökologisch wertvoll sind viele Wälder jedoch nicht.
    Denn es sind Plantagen der Forstwirtschaft. Meist stehen Bäume derselben Art und gleichen Alters in Reih und Glied, ohne Unterwuchs oder natürliche Dynamik. Nur wenige Tier- und Pflanzenarten können diese Plantagen als Lebensraum nutzen. Der Begriff der Wildnis steht dem diametral entgegen. In einem Wald wildes Wachstum zuzulassen und die Tiere nicht mehr zu bejagen – das ist ein gewaltiger Schritt, den wir in Deutschland erst wieder lernen müssen. Besondere Chancen dafür bieten sich auf ehemaligen militärischen Sperrgebieten, wie sie sich etwa im Osten Deutschlands auf den Flächen der
    „Stiftung Naturlandschaften Brandenburg“ finden.
    Hier vollzieht sich ein erstaunlicher Wandel. Die Bereiche sind von der militärischen Nutzung stark in Mitleidenschaft gezogen und zum Teil mit Munition verseucht. Sie sind wirtschaftlich meist uninteressant, schwer zugänglich und groß. Das macht sie zu idealen Freiland-Laboren und zukünftigen Wildnis-Gebieten. Stürme und Feuer gestalten hier die Landschaft, nicht der Mensch. Die Bestände von bedrohten Tierarten erholen sich spürbar, wie zum Beispiel der Seeadler. Der Wolf, der als Inbegriff von Wildnis gilt, feiert ein Comeback.
    Kaum jemand hätte das für möglich gehalten. Und sogar Elche wandern aus Polen wieder nach Deutschland ein. Bisher gelten nur 0,6 Prozent der Landesfläche Deutschlands als Wildnis. Um die angestrebten zwei Prozent zu erreichen, wie es sich die Bundesregierung mit ihrer Biodiversitätsstrategie vorgenommen hat, fehlen derzeit noch rund 5000 Quadratkilometer. Ein ernüchternder Wert, da selbst Nationalparks in Deutschland oft nur um die 100 Quadratkilometer groß sind und bis zu ihrer Gründung meist viele Jahre vergehen. „planet e.“ geht der Frage nach, wie sich Wildnis wieder erschaffen lässt und wann ein Gebiet überhaupt als Wildnis gilt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.05.2020 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 29.05.2020 ZDFmediathek

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Sa. 24.02.2024
06:00–06:30
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Mi. 10.11.2021
19:30–20:00
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Mi. 10.11.2021
08:30–09:00
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Mi. 10.11.2021
01:45–02:15
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Di. 09.11.2021
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So. 31.05.2020
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