phoenix persönlich Folge 21: Sarah Wiener (Köchin)
Folge 21
Sarah Wiener (Köchin)
Folge 21
Was aß Nelson Mandela an seinem ersten Tag in Freiheit? Was wurde John F. Kennedy 1963 bei seinem Berlin-Besuch serviert? Für ein Staatsoberhaupt zu kochen, bedeute keinesfalls, selber zu entscheiden, was auf den Tisch kommt, berichtet die Starköchin Sarah Wiener: „Da wird protokollarisch festgelegt, was nicht kleckern darf, was nicht zwischen den Zähnen hängen darf, was isst der Gast, was mag er besonders gerne. Und dann kommt am Ende ganz oft leider etwas Unaufgeregtes, Harmloses heraus, und nicht gerade der große, spezielle, geniale Wurf von irgendeinem originellen Essen.“ Sarah Wiener hat in ihrem neuen Buch Gerichte zusammengetragen, die aus Anlass besonderer historischer Ereignisse zubereitet wurden. „Man sieht, dass die Kulinarik ein Abbild der Zeit und des
Zeitgeistes ist“, so Wieners Fazit. In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Inga Kühn mit der Köchin und Autorin über die Frage, ob Gerichte die Welt verändern können, über ihr Faible für Bienen und darüber, warum ökologisches Essen vergleichsweise teuer ist. Gerichte aus Massentierhaltung seien nur deshalb so preiswert, erklärt Sarah Wiener, weil die Folgen und damit die Kosten für Natur, Klima und Umwelt nicht eingepreist würden. Sie bemühe sich auf ihrem Bauernhof um eine artgerechte Tierhaltung. Wichtig sei ihr in diesem Zusammenhang, dass bereits Kindergarten- und Grundschulkinder kochen lernten und ihnen vermittelt würde, wie Lebensmittel in der Landwirtschaft erzeugt werden. Dafür engagiere sie sich mit ihrer 2007 gegründeten Stiftung. (Text: Phoenix)