Das Erstaunen steht am Anfang einer Philosophie, die auf der Fähigkeit beruht, das Selbstverständliche für geheimnisvoll und unergründlich zu halten. Doch worüber gerät man in Erstaunen? Und wie? Wundert man sich nur über etwas, worauf man nicht gefasst ist? Oder im Gegenteil vielmehr darüber, dass die Dinge so sind, wie sie sind? Kann man noch über Sachverhalte staunen, für die es eine
Erklärung gibt? Und könnte man das Erstaunen als eine Schule der Uneigennützigkeit bezeichnen, welche uns lehrt, die Welt losgelöst von Nützlichkeitsbestrebungen zu betrachten? Über diese Fragen spricht Raphaël Enthoven mit seinem Gast, dem Philosophen Bertrand Vergely, der ein Buch, „Retour à l’émerveillement“ (2010), über die Kunst, sich zu wundern, geschrieben hat. (Text: arte)