Gespräch, Geplauder, Geschwätz oder Small Talk – die Bandbreite ist weit gespannt, wenn wir uns mit jemandem unterhalten. Während die Diskussion einen klar definierten Gegenstand hat und mit Argumenten arbeitet, gleicht die Konversation eher einem Flanieren, das umso ergiebiger ist, als es kein besonderes Ziel verfolgt. Im Gewand der Ungezwungenheit auftretend, hat die Konversation den doppelten Vorteil, dass sie alle möglichen Themen anschneiden und manche ernste Angelegenheit mit der ihr zuweilen angemessenen Leichtigkeit behandeln kann. Zugleich hat die Konversation ihre unausgesprochenen Regeln: Sie darf nicht scharf sein und spart die
Privatsphäre der Gesprächspartner aus. Die Probe aufs Exempel dieser Kunst des Umherschweifens macht Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast, dem Philosophen Ali Benmakhlouf. Um die Kunst des Gedankenaustauschs, die manchmal auch einem sportlichen Match und Schlagabtausch ähnelt, genauer zu ergründen, ziehen die beiden Schriften von Montaigne und Artaud sowie Passagen aus „Alice im Wunderland“ und „Eine Liebe von Swann“ heran. Die Frage bleibt dabei immer: Wann haben wir uns beim Sprechen wirklich etwas zu sagen? Gut, dass in der heutigen „Philosophie“-Sendung darüber ernsthaft diskutiert wird. (Text: arte)