Unsere liberale Gesellschaft hat Angst vor Abhängigkeiten: Sie gelten als Schwäche und bedrohen das Ideal der totalen Selbstkontrolle. Doch ist jede Abhängigkeit verwerflich? Dieser Frage widmet sich „Philosophie“ in dieser Ausgabe mit zwei Gästen, der Philosophin Nathalie Sarthou-Lajus und dem Arzt William Lowenstein. Gibt es, ausgehend von der platonischen Vorstellung, Genussmittel seien einerseits Gift, andererseits Medizin, aus Sicht der Gesellschaft den guten und den
schlechten Rausch? Inwieweit kann ein Staat Abhängigkeiten bekämpfen? Oder kontrollieren? Sollen wir die Freiheit garantieren, uns selbst zu schaden? Nathalie Sarthou-Lajus, promovierte Philosophin und Dozentin, ist stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift „Etudes“. Zuletzt veröffentlichte sie „Vertige de la dépendance“ (2021). William Lowenstein ist Internist und Suchtmediziner sowie Vorsitzender der Organisation SOS Addictions. (Text: arte)
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