Leben wir in einer Zeit, die Identitäten missachtet? Der Kampf gegen Rassismus und für die Anerkennung von Minderheiten verschafft sich zunehmend Gehör. Deshalb scheint eine Auseinandersetzung mit der Bedeutung und Tragweite des Begriffs „Identität“ geboten. Ist Identität ein geeignetes Instrument der Emanzipation – von einer universalistischen oder „kolonialen“ Bevormundung? Oder stellt das Identitätskonzept eine Rückkehr zu aufgezwungenen Zuweisungen und Zugehörigkeiten und damit eine Falle dar, weil es die Emanzipation des Individuums verhindert?Wird unser Denken unabänderlich davon
bestimmt, wer wir sind, oder kann es uns von unserer Herkunft befreien? Und inwieweit ergänzt die Erklärung der Gesellschaft anhand von Identitäten und ihren Konflikten soziale und ökonomische Erklärungsmuster beziehungsweise widerspricht sie ihnen? Diese und andere Fragen erörtert „Philosophie“ mit den Gästen Tania de Montaigne, Journalistin und Autorin von „L’assignation: Les noirs n’existent pas“, und Lilian Thuram, ehemaliger französischer Fußballnationalspieler, Weltmeister 1998, Präsident der Fondation Lilian Thuram – Éducation contre le racisme und Autor von „La pensée blanche“. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereSa. 20.03.2021arteDeutsche Streaming-PremiereSa. 13.03.2021arte.tv