Mit Mitte 70 macht Klaus der Geiger das, was er seit bald einem halben Jahrhundert macht: Musik auf der Straße. Das ist sein Beitrag dazu, die Welt zu verändern. Heute ist das schwerer als früher, als er gegen AKWs und gegen die Nachrüstung aufspielte. „Pflasterklänge“ besucht Klaus den Geiger, wirft einen Blick zurück auf den Höhepunkt der Protestbewegung und begleitet den Musiker bei seinem Kampf gegen die Windmühlen des Systems. Alles hätte anders kommen können: Klaus der Geiger stammt aus bürgerlichen Verhältnissen und ist
ausgebildeter Orchestermusiker. Doch das Deutschland des Kalten Krieges ließ ihn zum Aussteiger werden. Seitdem spielt er auf der Straße gegen das Unrecht an und schreckt auch nicht davor zurück, seinem Publikum einen Spiegel vorzuhalten und vor den Kopf zu stoßen. In seiner Heimatstadt Köln ist Klaus eine Institution. Das Publikum, das ihm heute zuhört, ist mit ihm gealtert. Doch immer noch wird er gebraucht: So im nahen Hambacher Forst, wo kürzlich die Fällkommandos anrückten, um den Forst für ein Tagebaugebiet zu roden. (Text: arte)