Pflasterklänge Folge 3: Straßenmusik zwischen Orient und Okzident
Folge 3
3. Straßenmusik zwischen Orient und Okzident
Folge 3 (26 Min.)
Straßenmusik an der Schnittstelle von Orient zu Okzident: Light in Babylon machen Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes. Die junge Gruppe vereint mehrere Ethnien und Kulturen – dies zum Teil schon in einer Person: Sängerin Michal ist Israelin mit iranischen Wurzeln. Ihre Musik gibt der Sehnsucht nach Frieden Ausdruck und ist eine Aufforderung, das Leben gemeinsam zu feiern. „Pflasterklänge“ begleitet die Band durch eine der aufregendsten Städte der Welt: ihre derzeitige Wahlheimat Istanbul. Hier haben sie angefangen Musik zu machen, weil die Stadt dafür die perfekten Voraussetzungen bietet. In der Istiklal Caddesi, der Unabhängigkeitsstraße, herrscht stets großer Trubel. Über zwei Millionen Menschen passieren sie täglich, daher spielen dort viele Straßenmusiker, darunter
auch Light in Babylon. Die Gruppe sieht sich selbst fast als Institution der Metropole am Bosporus. Nicht nur die Einheimischen, sondern auch Touristen kaufen ihre CDs, und zwar als Erinnerung an die Stadt. Light in Babylon sehen die Straßenmusik als Etappe, nicht als Berufung. Und als Experiment, bei dem sie mit den unterschiedlichsten Menschen in direkten Kontakt kommen. Dafür ist die ultradynamische Metropole Istanbul bestens geeignet. Angst, so die charismatische Frontfrau Michal, habe sie nur vor dem Stillstand. Sie erklärt, was für die der magische Moment ihrer Musik ist: Normalerweise schaut sich auf der Straße niemand in die Augen, doch wenn sie spielt, durchbrechen die Passanten kurz ihre Mauer der Ignoranz, schauen hoch und halten für einen Moment inne. (Text: arte)