27 Folgen, Folge 15–27

  • Folge 15
    1907 füllte der Apotheker und Erfinder Ottomar Heinsius von Mayenburg in Dresden Zahnpasta in Tuben. Heute ist Zahnpasta ein Massenartikel, ein Megaseller.
    Der Film erforscht die Geschichte der Alltagserfindung in Firmen, in Labors, mit üppigem Archivmaterial und Zeitzeugen wie den Nachkommen des Herrn von Mayenburg. Zwei Enkelinnen des Erfinders führen die Zuschauer in Dresden durch das Schloss Eckberg, das ihr Großvater als Wohnsitz wählte. Und sie zeigen die einstigen und heutigen Produktionsstätten. Ein Medizin-Historiker erklärt, wie die Menschen von der Steinzeit bis zur Neuzeit ihre Zähne gepflegt haben. Und das Rätsel, wie rote und weiße Streifen aus der Tube kommen, will auch gelöst werden. Das hätte sicher auch Herrn von Mayenburg interessiert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.12.2007SWR Fernsehen
  • Folge 16
    1886 erfand Josephine Cochran aus Shelbyville, USA, die Spülmaschine. Sie war die erste Frau, die ein Patent auf eine technische Erfindung erhielt – und sie nicht einmal ausstellen durfte, denn das war ausschließlich männlichen Erfindern vorbehalten. Der Frauenbewegung gilt Josephine Cochran heute noch als Heldin, weil sie die Frauen von der Last des Spülens und damit vom Frondienst in der Küche befreit hat. Die damaligen Hausbediensteten liefen jedoch Sturm gegen die neue Maschine, fürchteten sie doch um ihre Arbeitsplätze. Ihre Sorgen waren unbegründet. So hielt in deutschen Haushalten die Spülmaschine erst in den 1960er Jahren ihren Einzug. Heute gibt es kaum noch einen Haushalt ohne Spülmaschine, und inzwischen ist das Geschirrspülen mit der Maschine sogar umweltfreundlicher als das Spülen von Hand. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.12.2007SWR Fernsehen
  • Folge 17
    Eine Französin will ihn erfunden haben, eine Amerikanerin hat ihn auch erfunden, aber Sigmund Lindauer aus Bad Cannstatt ließ 1912 den ersten Büstenhalter in Serienfertigung gehen.
    Der schwäbische Jude hatte ein kaiserliches Patent auf den ersten BH ohne Längs- und Querstützen aus Bein und Knochen. Lindauers „Hautana“ machte rund um den Globus Karriere. Der BH ist seitdem ein Spiegel der Kultur- und Sittengeschichte, einerseits ein Objekt der Begierde, andererseits ein Symbol der Frauenbefreiung.
    Der Film folgt den Spuren Sigmund Lindauers und seiner Angehörigen. Warum ist das beschauliche Bad Cannstatt nicht die Welthauptstadt des BHs geworden? Eine amüsant-frivole und lehrreiche Zeitreise von heute bis zu den Wurzeln des Büstenhalters am Neckar. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.01.2008SWR Fernsehen
  • Folge 18
    Jeden Tag stellen Millionen ihr Glas darauf, der Kellner macht Striche und schließlich wandert er in den Müll. Der Bierdeckel, ein unscheinbarer Wegwerfartikel, der seit mehr als einem Jahrhundert aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist.
    Doch wer kennt schon seinen Erfinder, Robert Sputh aus Dresden? 1892 erwarb er ein Patent für die großtechnische Produktion der runden oder eckigen Pappdeckel. Danach wurden im sächsischen Sebnitztal Millionen Bierdeckel aus Holzschliff hergestellt, bis seine Fabrik 1937 abbrannte. Heute fertigt der größte Bierdeckelhersteller der Welt im Schwarzwald: die Firma Katzcoaster in Weisenbach im Murgtal. Über 100 verschiedene Formen werden dort hergestellt. Der Bierdeckel ist mittlerweile Werbeträger und Kultobjekt.
    Robert Sputh ist mit seinem Patent ein wohlhabender Mann geworden. Aber selbst bei leidenschaftlichen Bierdeckelsammlern ist er so gut wie vergessen. Götz Goebel war mit dem Urenkel des Erfinders auf den Spuren Robert Spuths und seiner Bierdeckel unterwegs. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.01.2008SWR Fernsehen
  • Folge 19
    Im Jahre 1901 entwickelte der Chemiker Philipp Adam Schneider für die Mainzer Wachswarenfabrik Werner & Mertz die erste moderne Schuhcreme der Welt. Man nannte sie Erdal. Das war die mundartliche Aussprache für Erthal. In der Erthalstraße stand die Fabrik, in der die neue Pflegecreme produziert wurde. Keine ordinäre „Stiwwelwix“ aus Ofenruß und Schwefelsäure, sondern eine Paste aus hochwertigen Wachsen und Ölen, damals eine Revolution auf dem Gebiet der Schuhpflege. Erdal, die Marke mit dem roten Frosch, wurde schnell ein großer Erfolg und ist heute noch die Nummer eins in Europa.
    Patente & Talente wandelt auf den Spuren der Erfinderfamilie Schneider, besucht eine winzige Manufaktur, in der hochwertige Schuhcreme in Handarbeit hergestellt wird und die Firma EgGü in Sachsen, die als erste in der Welt Creme in Tuben abfüllte. Gelüftet wird auch das Geheimnis, warum sich Turniertänzer Schuhcreme ins Haar schmieren, worauf es dem Spieß beim Stiefelappell der Bundeswehr ankommt und was man bei einem Schuhputzseminar in Deutschlands ältestem Schuhhaus lernen kann. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.05.2008SWR Fernsehen
  • Folge 20
    Barbara Howe ist stolz auf ihren Verwandten. Schließlich war Elias Howe aus Boston ein begnadeter Tüftler und bekam 1846 ein Patent für eine Doppelsteppstich-Nähmaschine – doch es fanden sich keine Käufer. Weder in den USA, noch in England, wo Howe seine Erfindung gewinnbringend vermarkten will. Fast ein Jahrzehnt Arbeit hatte Howe in die neue Maschine investiert, mit der Näharbeiten um ein Vielfaches schneller erledigt werden können, als von Hand. Zum Geschäftsmann aber fehlte ihm jedes Talent. Das bewies ein anderer Amerikaner: Isaac Singer.
    Der kupferte die Nähmaschine Howes einfach ab und vermarktete sie im großen Stil. Howe, obwohl völlig mittellos, findet einen Anwalt, und erstreitet vor Gericht Patentrechts-Zahlungen, die ihn zum Millionär machen. Die Nähmaschine wird zur am weitest verbreiteten Haushaltsmaschine überhaupt. Auch in Deutschland. Allen voran: Pfaff aus Kaiserslautern. Dort bauen sie heute nur noch Industrie-Nähmaschinen, das Geschäft mit Haushaltsgeräten ist längst nach Fernost abgewandert. (Text: einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.05.2008SWR Fernsehen
  • Folge 21
    Aus dem Alltag ist der Reißverschluss nicht mehr weg zu denken. Wer hat ihn erfunden? Die Amerikaner versuchten sich als erste an einem neuartigen Verschluss. Seinen Durchbruch verdankt der Reißverschluss aber einem genialen Schweizer. 1923 kaufte der Unternehmer Martin Winterhalter ein amerikanisches Patent. Er entwickelt es weiter und wird zum Reißverschluss-König Europas. Seine Erfindung nennt er Riri (nach den „Rippen und Rillen“, des Reißverschlusses). Er verdiente Millionen, finanzierte damit ein extravagantes Leben und verwirklichte bizarre Ideen. Der Mann mit dem Patent auf den Reißverschluss endete schließlich verwirrt in einer psychiatrischen Klinik. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.12.2008SWR Fernsehen
  • Folge 22
    Sein Lehrer beschimpfte ihn als Schafskopf und schon mit 15 flog er in Darmstadt vom Gymnasium. Eine Apothekerlehre musste er abbrechen, nachdem er das Haus seines Meisters bei chemischen Experimenten fast in die Luft jagte. Aber auch ohne Abitur war Justus Liebig schon mit 21 Jahren Chemie-Professor in Giessen und wurde der bedeutendste deutsche Chemiker des 19. Jahrhunderts. Bahnbrechende Erfindungen machte er: Den Mineraldünger, das Backpulver, den Silberspiegel. Und 1852 „Liebig’s Fleischextrakt“, die Mutter aller Fertigsuppen. Eine Revolution in der Krankennahrung und für das hungernde Industrieproletariat.
    „Liebig’s Fleischextrakt“ gibt es heute noch – als sündhaft teures Luxusprodukt. Längst haben große Hersteller wie Maggi oder Knorr mit preisgünstigen Brühwürfeln und Tütensuppen die Marktführerschaft übernommen. Götz Goebel wandelte auf den Spuren des später geadelten Justus von Liebig. In seinen berühmten Labors in Giessen und München, bei Suppenproduzenten in Singen und Heilbronn. Er fand Nachkommen und begeisterte Fans des Erfinders. Und klärt in einer Berliner Suppenküche, warum die „Rumford-Suppe“ noch heute als nahrhafte Speise für Bedürftige gekocht wird. (Text: EinsExtra)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.01.2009SWR Fernsehen
  • Folge 23
    Am 29. Januar 1938 gelang dem gebürtigen Stuttgarter Paul Schlack ein Wunder: In seinem Berliner Labor erfand er die vollsynthetische Kunstfaser Perlon. Ein Stoff, der fortan die Frauen verzücken und ihre Beine zieren sollte. Fast zur gleichen Zeit hatte ein Chemiker in Amerika eine ähnliche Faser gefunden – Nylon. Der deutsch-amerikanische Strumpfkrieg blieb aus – die beiden Chemiekonzerne setzten sich an einen Tisch, tauschten die Formeln aus und teilten den Markt für Kunstfasern friedlich auf. Die amerikanische Firma Dupont sollte alle Länder westlich von Deutschland mit Nylons versorgen, die deutsche IG Farben den Markt östlich von Deutschland mit ihren Perlonstrümpfen bedienen. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.01.2009SWR Fernsehen
  • Folge 24
    Das erste Handy war kein Mobiltelefon, sondern eine Daimon-Taschenlampe. Bereits 1936 ließ der Erfinder Paul Schmidt aus Köthen „Handy“ für eine kleine handliche Lampe als Warenzeichen eintragen. Schon 1896 hatte er in Berlin eine Trockenbatterie entwickelt und schuf so die Voraussetzung, die erste Taschenlampe seiner neu gegründeten Firma Daimon mit Strom versorgen zu können. Beides, Taschenlampen und Batterie, wurden Riesenerfolge und Daimon eine Weltmarke – bis zur Übernahme durch Duracell im Jahre 1983. Knapp 100 Jahre später haben die Gebrüder Opolka aus Solingen die Taschenlampe neu erfunden. Ihre revolutionären LED-Lampen mit ungeheurer Lichtstärke haben ihre Firma Zweibrüder binnen kurzer Zeit zum Weltmarktführer gemacht. Sie hängten damit sogar die berühmten amerikanischen Maglite-Lampen ab. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.05.2009SWR Fernsehen
  • Folge 25
    Es gibt sie in allen Größen, Farben und Formen. Sie sind unverzichtbarer Schutz vor Aids oder anderen Krankheiten und verhindern eine ungewollte Schwangerschaft: die Kondome. Erfunden von einem Berliner Juden: Julius Fromm.
    Sein Patent: Glaskolben in eine Rohgummi-Lösung tauchen. So entstehen hauchdünne Präservative ohne Naht: „Fromms Act“! Das war 1916. Die neuartigen Präservative waren ein Riesenerfolg und machten Julius Fromm wohlhabend. Die Familie aber hat davon nichts mehr. Zweimal wird sie enteignet. Zuerst von den Nazis, dann von den Sowjets. Die Geschichte von „Fromms Act“ ist so wechselvoll wie die der Kondome: Von der Kirche verdammt, von Gesundheitsbehörden beworben, steht das Verhüterli beispielhaft für ein Stück moderner Sittengeschichte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.12.2009SWR Fernsehen
  • Folge 26
    Vor 300 Jahren sollte der Alchemist Johann Friedrich Böttger für August den Starken Gold machen, was ihm natürlich nicht gelang. Dafür erfand er in Meissen das weiße Gold: Porzellan. Das europäische Porzellan wurde eine Erfolgsgeschichte. Heute ist vom einstigen Glanz der deutschen Porzellanindustrie nicht mehr viel übrig geblieben. Überall in Franken und Thüringen ist der Niedergang zu spüren. Tausende verloren ihren Arbeitsplatz. Jüngere Leute geben oft kaum noch Geld aus fürs Geschirr, kaufen lieber billige Massenware. Doch auf anderen Gebieten setzt sich Böttgers faszinierender Werkstoff immer mehr durch: Es gibt kein Handy ohne winzige keramische Teile, Hüftgelenke aus Porzellan haben einen Siegeszug um die Welt angetreten, Porzellankronen sind heute teurer als Goldzähne.
    Aber auch beim Geschirr gibt es noch Erfolgsstorys: Arzberg überlebt mit überzeugendem Design und auch ein Rosenthal mischt wieder kräftig mit. Turpin Rosenthal, ältester Sohn des legendären Philipp Rosenthal, hat sich auf Kaffeebecher spezialisiert und ist auf diesem Gebiet Weltmarktführer. Erheblichen Zweifel gibt es inzwischen daran, dass der Alchemist Johann Friedrich Böttger das Porzellan allein erfunden haben soll. Ein Nachfahre des Universalgelehrten Ehrenfried Walther von Tschirnhaus meldet sich bei „Patente & Talente“ zu Wort und reklamiert den Erfinderruhm für seinen Vorfahren. Möglicherweise muss die Geschichte von der Erfindung des weißen Goldes bald neu geschrieben werden. (Text: EinsExtra)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.01.2010SWR Fernsehen
  • Folge 27
    Von Baiersbronn in die Welt: Durch und durch profan und doch verbindet sie wie kaum ein anderes Produkt Nützlichkeit mit dem schonenden Umgang von Ressourcen – die Spanplatte. Weil von einem Baum nur rund 40 Prozent tatsächlich verarbeitet werden konnten, entwickelte der Schreinersohn Max Himmelheber aus Karlsruhe ein Verfahren, bei dem er Holzabfälle in Form von Spänen verklebte und verpresste. „Homogenholz“ nannte er dieses Produkt, das er 1932 patentieren ließ und bis heute unter den Namen „Spanholz“oder auch „Pressspanplatte“aus der Möbelindustrie nicht mehr weg zu denken ist. In Baiersbronn im Schwarzwald hatte Himmelheber nach dem Krieg ein Laboratorium, von dem aus er rund um den Globus fast 100 Lizenzwerke für Spanplatten errichten ließ.
    Wie kein zweiter sorgte er so für die weltweite Verbreitung der Spanplatte. Mehr als 80 Prozent der Möbel in deutschen Wohnzimmern, Schlafzimmern und Küchen sind heute aus Spanplatten gefertigt. Ohne Max Himmelhebers eigentlich unspektakuläre Erfindung sähe das Wohnen anders aus. Der Film beleuchtet das schillernde Leben Himmelhebers, sucht Lebensspuren und Zeitzeugen auf, tummelt sich in Möbelhäusern und beleuchtet die Weiterentwicklung der Spanplatte. (Text: EinsExtra)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.01.2010SWR Fernsehen

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