Friedhofsschließungen: Kirchen und Kommunen streiten Seit sich immer mehr Menschen für eine Urnen-, eine Seebestattung oder eine Ruhestätte im Friedwald entscheiden, haben die Träger von Friedhöfen Probleme, den eigenen Friedhof kostendeckend zu betreiben. Friedhöfe werden auf den Dörfern zunehmend zur finanziellen Belastung. Experten schätzen, dass knapp die Hälfte der Fläche auf deutschen Friedhöfen nicht mehr für Bestattungen genutzt wird. Nun hat sich die Kirchengemeinde Wandzka in Vorpommern entschieden, fast alle ihre Friedhöfe zu schließen. 19 von 22 kirchlichen Friedhöfen, alle in Dörfern oder Kleinstädten gelegen, sind davon betroffen. Auf einigen davon kann bereits in diesem Jahr kein Grab mehr bestellt werden. Jetzt gibt es Streit zwischen den Gemeinden und der Kirche. Denn in mehreren Gemeinden gibt es nun überhaupt keinen Friedhof mehr. Ein Klärungsversuch des Amtes Neustrelitz-Land blieb bislang erfolglos. Nun droht in letzter Konsequenz ein Rechtsstreit. Panorama 3 beschreibt anhand des Falles ein bundesweites, strukturelles Problem, das gerade das Leben der Menschen auf dem Land nachhaltig verändern könnte. Klimafreundliche Landwirtschaft – wie Moore in Zukunft genutzt werden können Wenn Bauer Jan Koll zu seinen Rindern über die Felder geht, braucht er wieder Gummistiefel. Das Gras ist nass und matschig, Pfützen stehen auf dem torfigen Untergrund. Jan Koll hat umgestellt und seine Felder wieder vernässt. Das Moor, das Vorfahren für die Landwirtschaft trocken gelegt hatten, darf jetzt wieder ursprünglicher sein. Denn trocken gelegte Moore stoßen viel CO2 aus. Viele entwässerte Flächen werden für die Landwirtschaft genutzt, vor allem für die
Milchwirtschaft. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen fordern, dass bis 2045 die trockene Moornutzung vollständig eingestellt werden muss. Wie viel CO2 aus unterschiedlich stark entwässerten Mooren ausgestoßen wird, soll ein bundesweites Monitoring zeigen. Wir begleiten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Thünen Instituts bei ihren Messungen in der Nähe des Dümmers. Für Landwirte, die sich für eine Wiedervernässung entscheiden, gibt es staatliche Fördermittel. Denn durch eine Wiedervernässung kann in kurzer Zeit sehr viel CO2 eingespart werden. Jan Koll hält jetzt Fleischrinder, das ist auch auf nassem Boden möglich. Ohne Förderung rechnet sich das allerdings nicht. Wir fragen unter welchen Bedingungen Landwirte für sich eine Umstellung vorstellen können. Neues Flüchtlingsproblem? Sorge an der polnischen Grenze Seit dem Sommer sind fast 5.000 Menschen über Belarus nach Deutschland gekommen. Denn seit Juni lässt der belarusische Machthaber Alexander Lukaschenko Menschen aus Irak, Jemen und anderen Ländern nach Minsk einfliegen, um sie dann an die EU-Außengrenze von Polen und Litauen bringen zu lassen. Von dort versuchen sie nach Deutschland zu kommen. An der Grenze zu Polen patrouilliert inzwischen schwerpunktmäßig die Bundespolizei. Und in rechten Social Media Kanälen wird dazu aufgerufen, die Grenze selbst zu sichern. Doch was ist tatsächlich los an der Grenze zu Polen? Panorama 3 ist mit einem Landwirt an der mecklenburgischen Grenze unterwegs, spricht mit einem Geflüchteten über dessen Route und sogenannte „Pushbacks“ und spricht mit einer Bürgermeisterin über das Gefühl, immer vergessen zu werden – so wie jetzt, wenn Weltpolitik plötzlich in kleinen Dörfern ankommt. (Text: NDR)