Behindertenwerkstatt als Sackgasse? Behindertenwerkstätten sollen eine Chance sein für Menschen mit einem Handicap. Eine der Hauptaufgaben ist es, diejenigen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt noch schlechte Karten haben, zu fördern und dann über die Behindertenwerkstatt in den regulären Arbeitsmarkt zu vermitteln. Doch in der Praxis passiert das so gut wie nie, klagen Behindertenverbände. „Es gibt den Spruch: In einer Werkstatt gibt es eine Eingangstür, aber keine Ausgangstür“, sagt Sigrid Arnade, Mitglied im Deutschen Behindertenrat. Aktuell liegt die Wahrscheinlichkeit, von der Behindertenwerkstatt in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu wechseln, bei unter einem Prozent. Experten beklagen: Viele Werkstätten profitierten davon, dass ihre Mitarbeiter möglichst lang bei ihnen bleiben – ein Interessenskonflikt? Steven Winters aus Westerland verließ seine frühere Behindertenwerkstatt, weil er dort keine Entwicklungsmöglichkeit für sich sah und zog zurück nach Sylt. Von dort aus will er
den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen. Asbest: Neue Probleme mit dem alten Gift: Ein Schulzentrum in Reinbek und ein Hochhaus beim NDR in Hamburg: evakuiert. Der Grund: in der Innenraumluft wurden krebserzeugende Asbestfasern gefunden. Nur zwei Fälle von Dutzenden jedes Jahr, die Menschen Angst machen. In zahlreichen Gebäuden, die bis Anfang der 90er Jahre gebaut wurden, steckt noch Asbest. Viele Eigentümer, so auch der NDR und die Stadt Reinbek, gingen bisher davon aus, der Asbest sei fest verbaut und deshalb keine Gefahr – ein Irrtum. Denn etliche Gebäude sind in die Jahre gekommen. Durch die Alterung der Materialen kann Asbest freigesetzt werden. Das Problem: Die Funde sind meist reine Zufallsfunde. Auch öffentliche Gebäude müssen bisher nicht systematisch auf Asbest hin überprüft werden. Eine Vorschrift Luft und Staub in Gebäuden zu untersuchen gibt es nicht. Unsere Reporter haben sich auf eine spannende Spurensuche begeben. Und sind auf einen neuen Skandal gestoßen. (Text: NDR)