2024/2025, Folge 369–381

  • 30 Min.
    Wütende Jäger: Streit ums neue Jagdgesetz in Niedersachsen
    Vergangene Woche demonstrieren in Hannover rund 20.000 Jägerinnen und Jäger gegen eine Reform des niedersächsischen Jagdgesetzes. Die Demonstranten kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und die Empörung ist groß. Denn viele hier haben den Eindruck, die rot-grüne Landesregierung wolle das Jagen perspektivisch ganz verbieten. Doch ein Blick auf das vom Landwirtschaftsministerium veröffentlichte Eckpunktepapier mit den geplanten Änderungen zeigt: Eigentlich hätten die Jägerinnen und Jäger eher Grund zum Feiern. Denn von den im Koalitionsvertrag angedachten Änderungen, wie beispielsweise dem Verbot von lebendigen Tieren bei der Ausbildung von Jagdhunden, ist nicht mehr viel geblieben – vielleicht auch aufgrund der Lobbyarbeit des Jagdverbands. Warum ist die Wut trotzdem so groß?
    Russische Schattenflotte: Millionengeschäft für norddeutsche Reeder
    Die russische Schattenflotte stellt insbesondere die Nord- und Ostseeanrainerstaaten vor große Herausforderungen. Experten zählen mehr als 650 alte Tankschiffe zu der Flotte. Mehrmals täglich durchqueren die Schattentanker die Ostsee, um russisches Öl oder Ölprodukte wie Diesel zu transportieren und in vielen Fällen die westlichen Sanktionen zu umgehen. Die meisten der Schiffe sind unzureichend oder überhaupt nicht versichert. Seit längerem warnen Experten der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor den Gefahren einer drohenden Umweltkatastrophe, die von den teilweise maroden Schiffen ausgehen könne. Ein internationales Rechercheprojekt mit dem Namen „Shadow Fleet Secrets“ zeigt nun, dass mehr als ein Drittel der Tankschiffe der russischen Schattenflotte von europäischen und US-amerikanischen Reedereien stammt.
    Die insgesamt 230 Schiffe wurden allesamt nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in die Schattenflotte verkauft – zu einem Zeitpunkt, als die Preise für gebrauchte Tankschiffe besonders hoch lagen. Auch elf Tanker aus der deutschen Handelsflotte gelangten auf diese Weise in die Schattenflotte, das zeigen die Recherchen, an denen in Deutschland Reporterinnen und Reporter von NDR, WDR und SZ beteiligt waren.
    Neuer Bundestag: Unter Männern?
    Der Bundestag ist schon heute ein eher männlich geprägter Ort: Nur 35,7 Prozent der Abgeordneten sind weiblich. Und mit der kommenden Wahl wird der Frauenanteil wohl weiter sinken. Grund für den Rückgang des Frauenanteils im neuen Bundestag ist vor allem das voraussichtliche Erstarken von Parteien mit schon bisher besonders niedrigem Frauenanteil: Union und AfD. Dieser liegt in den Bundestagsfraktionen aktuell bei rund 26 Prozent (Union) und bei rund zwölf Prozent (AfD). Wenn die Union, wie aktuell prognostiziert, stärkste Kraft würde, hätte dies also starke Auswirkungen auf den Frauenanteil im Parlament insgesamt.
    Nach Ansicht von Expertinnen habe ein geringer Anteil von weiblichen Abgeordneten einen direkten Einfluss auf die politische Arbeit des Parlaments: „Demokratie basiert auf Gleichheit und darauf, dass alle Teile der Gesellschaft repräsentiert werden. Und wenn Frauen und Männer nicht die gleichen Zugangschancen haben zu politischen Ämtern, zu Entscheidungspositionen, dann können sie das Land nicht gleichberechtigt mitgestalten“, erklärt Sheila Weinrich von der Bundesstiftung Gleichstellung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2025 NDR
  • 30 Min.
    Kokain am Strand: Drogenschmuggel über kleine Nordsee-Häfen?
    Hamburg, Rotterdam und Antwerpen sind als Einfallstore für den weltweiten Drogenhandel bekannt. Doch auch jenseits dieser großen Häfen wird Kokain an Land gebracht. Als sogenannte „drop-offs“ von Frachtern vor der Küste, wie jüngste Kokainfunde an Stränden auf Borkum und Juist zeigen. Und auch kleinere Nordseehäfen scheinen Umschlagplätze zu sein: So fanden Ermittler in Brake eine Taucherausrüstung – mit der offenbar Drogenlieferung an Land gebracht werden sollte. Panorama 3 geht der Frage nach: weichen Drogenkartelle mittlerweile vermehrt auch auf kleinere Nordsee-Häfen aus? Wer sind die Helfeshelfer vor Ort? Wie reagieren die Behörden?
    Industrieanlagen am Meer: Wie viele Fische müssen sterben?
    Viele Millionen Kubikmeter Wasser aus Meeren und Flüssen werden jedes Jahr von LNG-Terminals und Kraftwerken zu Produktions- und Kühlungszwecken entnommen. Die darin enthaltenen Fische werden angesaugt und kommen in den Anlagen zu Tode. Sie müssen in Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt werden. Wie viele Fische in Deutschland durch Wasserentnahmen insgesamt getötet werden, darüber liegen offenbar bislang keine genauen Daten vor. Panorama 3 hat daher in allen norddeutschen Bundesländern nachgefragt, ob Daten über das Fischsterben erhoben werden. Die Antworten sind ernüchternd. Dabei kann die Wasserentnahme durch Industriebetriebe in Kombination mit anderen negativen Faktoren – wie zum Beispiel der Klimaerwärmung – erhebliche Auswirkungen auf die Bestände haben.
    Krieg und Frieden: Brauchen wir eine Wehrpflicht?
    Im neuen NDR Dialog-Format „oha! Zwei Welten an einem Tisch“ treffen zwei einander unbekannte Menschen aufeinander, um ihre gegensätzlichen Meinungen auszutauschen. Dabei geht es nicht nur um Argumente, sondern auch um ihre persönlichen Erfahrungen und Lebenswege. Sie machen deutlich, wieso Menschen bestimmte Überzeugungen vertreten. Heute geht es um Krieg und Frieden und die Frage, ob wir in Deutschland wieder eine Wehrpflicht brauchen? (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.02.2025 NDR
  • 30 Min.
    Themen der Sendung:
    * Mangelnde Kontrolle: Freie Träger in der Pflegekindervermittlung
    Kinder, die aus schwierigen Elternhäusern kommen, sollen in Pflegefamilien Ruhe und Stabilität finden. Bei der Vermittlung in geeignete Familien bedienen sich einige Jugendämter auch sogenannter freier Träger und bezahlen dafür gutes Geld. Diese Träger suchen nach Familien und kümmern sich für das Jugendamt um die Überprüfung, Begleitung und Beratung der Pflegeeltern. Doch genau daran mangelt es offenbar immer wieder: Von Überforderung, fehlender Beratung oder mangelnder Eignung berichten ehemalige Pflegeeltern und Insider aus dem System. Besonders der Name eines Trägers taucht dabei nach Recherchen von NDR und „Süddeutscher Zeitung“ immer wieder auf. Die Leidtragenden sind am Ende die Kinder, wenn Beziehungen zu den Pflegeeltern abbrechen oder die Kinder von einer Familie zur nächsten geschoben werden. Die Politik hat das Problem mangelnder Kommunikation zwischen Jugendämtern schon vor Jahren erkannt, aber immer noch nicht behoben.
    * Generationenkonflikt: Sind die Jungen wirklich faul?
    Im neuen NDR Dialog-Format „oha! Zwei Welten an einem Tisch“ treffen zwei einander unbekannte Menschen aufeinander, um ihre gegensätzlichen Meinungen auszutauschen. Dabei geht es nicht nur um Argumente, sondern auch um ihre persönlichen Erfahrungen und Lebenswege. Sie machen deutlich, wieso Menschen bestimmte Überzeugungen vertreten. Heute trifft „Millennial“ auf „Boomer“ und es geht um die Frage: Sind die Jungen wirklich faul? (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.02.2025 NDR
  • 30 Min.
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.02.2025 NDR
  • 30 Min.
    Vor Prozessauftakt gegen mutmaßliches RAF-Mitglied: Neue Erkenntnisse zum Leben im Untergrund Ende März beginnt vor dem Landgericht Verden der Strafprozess gegen die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette. Ihr wird dort unter anderem die Beteiligung an einer Serie von Raubüberfällen in den Jahre 1999 bis 2016 vorgeworfen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Überfälle Klette & Co.ein Leben im Untergrund ermöglichen sollten. Nun sprechen exklusiv ehemalige Freunde im Interview mit NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“, die Klette während ihrer Zeit im Untergrund kennengelernt haben.
    Sie berichten, von ihrer wahren Identität und etwaigen kriminellen Taten keine Kenntnis gehabt zu haben. Zusammen mit tiefen Einblicken in die polizeilichen Ermittlungen ergibt sich ein detailreiches Bild, wie Daniela Klette und die beiden anderen Untergetauchten, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, über Jahrzehnte im Untergrund lebten. Herausforderung Energiewende: Strom wegwerfen statt nutzen? Der rasante Zubau von Wind- und Pothovoltaik-Anlagen hat Folgen.
    Immer häufiger kommt es zu einem Überangebot an Strom, für den nicht zu jederzeit eine Nachfrage besteht. Das führt dazu, dass Strom vor allem aus erneuerbaren Energie-Anlagen runtergeregelt wird, also gar nicht erst ins Netz kommt. Seit dem 25. Februar ist nun eine neue Regelung in Kraft. Sie betrifft vor allem private Haushalte, die sich eine PV-Anlage aufs Dach stellen wollen. Denn jede neue Anlage wird bei 60 Prozent ihrer Maximalleistung begrenzt, solange es im Haus keinen intelligenten Stromzähler gibt.
    Der Grund für diese Neuregelung ist, dass die Netzbetreiber die vielen kleinen Anlagen bislang kaum steuern, also runterregeln, können. Da die Zahl der Anlagen mittlerweile so groß ist, besteht die Gefahr, dass das Stromnetz zu bestimmten Zeiten nicht mehr im Griff gehalten werden kann. Privatleute mit einer neuen PV-Anlage müssen mit Einbußen bei der Einspeisevergütung rechnen, können sich aber durch die Installation eines eigenen Speichers auch weitgehend vor Verlusten schützen.
    Diese Entwicklung zeigt, dass es zunehmend darum geht, den Ökostrom von PV- und Windkraftanlagen sinnvoller zu nutzen, als ihn einfach abzuschalten. Länder wie Dänemark sind uns da bereits voraus. Gedanken … einer US-Amerikanerin in Dithmarschen Sarah Carr ist US-Amerikanerin. Sie ist mit einem Deutschen verheiratet und lebt seit vielen Jahren mit ihm und ihrem Sohn in Deutschland, seit eineinhalb Jahren jetzt in Dithmarschen. Wie fühlt sie sich gerade, seit Trump nun wieder Präsident ist und sich offenbar alles verändert.
    Sie sagt, gerade nach der Rede von J.D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz, und noch mehr nach dem Eklat mit Selenski im Weißen Haus, schäme sie sich Amerikanerin zu sein. Aber sie macht sich auch Sorgen um ihre Familie in den USA. Ihre Schwester lebt in Missouri und droht – als Ärztin bei einer Regierungsbehörde – ihren Job zu verlieren. Sarah Carr erzählt von ihren Gefühlen und Sorgen, aber auch was ihr hier in Deutschland hilft in diesen Zeiten. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.03.2025 NDR
  • 30 Min.
    „Was hast du getan?“ schreibt Juliane G. am 1. März 2024 kurz nach vier Uhr morgens ihrem Mann Florian G. per WhatsApp. Nur eine Stunde zuvor hat er vier Menschen erschossen: Den neuen Partner seiner Frau, dessen Mutter, die beste Freundin seiner Frau und deren dreijährige Tochter. Wer ist Florian G. und wurde die Gefahr, die von ihm ausging, unterschätzt? G. ist Soldat. In der Tatnacht sei er vorgegangen, wie er es erst kurz zuvor in einem Lehrgang zum Häuserkampf gelernt habe. Die Tatwaffe, ein halbautomatisches Gewehr, hatte er legal besessen. Er war Sportschütze und seit seiner Jugend ein Waffenfan. Kurz vor der Tat waren Juliane G. und ihr neuer Partner zur Polizei gegangen und hatten Florian G. angezeigt – er hatte sie bedroht. Doch wie die Polizei danach vorgeht, ist umstritten. Hätte die grausame Tat verhindert werden können? (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.03.2025 NDR
  • 30 Min.
    Sorge der Obstbauern: Zu viel Salz im Elbwasser? Kurz nach Mitternacht muss Obstbauer Matthias Schmoldt die Beregnungsanlage einschalten. Die Nächte sind auf unter null Grad gekühlt, das Wasser bildet einen dünnen Eispanzer um die Knospen seiner Apfelbäume. Der stetige Wechsel zwischen Beregnung und Einfrieren schützt letztlich die Knospen vor Kälteschäden. Das Wasser zieht Schmoldt aus einem Süßwasserbecken, das er sich angelegt hat. Früher konnte er noch Elbwasser dafür nutzen, doch das ist inzwischen zu salzig.
    Mit ein Grund dafür ist die Elbvertiefung – die letzte wurde 2022 abgeschlossen. Durch den tieferen Fluss dringt bei Flut mehr Salzwasser aus der Nordsee die Elbe hinauf. Diese sogenannte Brackwassergrenze verschiebt sich mehr und mehr landeinwärts. Wesentlich beschleunigt wird das Ganze durch den Klimawandel: Geringere Niederschläge sorgen dafür, dass weniger Süßwasser von oben kommt, damit drückt sich die Salzzunge in trockenen Monaten immer tiefer Richtung Hamburg und trifft damit weitere Obstbauern entlang der Elbe.
    Welche Auswirkungen hat die Klimakrise auf Flussanpassungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Elbvertiefung und inwiefern müssten diese deutlicher berücksichtigt werden? Ein Besuch vor Ort über den Umgang mit großen Fragen. Wenn Schutz fehlt: Gewalt gegen Menschen mit Behinderung „Gewalt zog sich eigentlich durch mein ganzes Leben lang durch“, erzählt Nicole Burek. Das habe sie im privaten, aber auch in einem früheren Arbeitsumfeld erlebt. Wie ihr geht es vielen Menschen mit Beeinträchtigung. Das zeigen mehrere Studien.
    Demnach ist das Risiko, Gewalt zu erfahren auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe, wie etwa Werkstätten oder Wohneinrichtungen, hoch. Das Problem ist bekannt. Seit 2021 schreibt der Gesetzgeber daher vor, dass Einrichtungen Gewaltschutzkonzepte haben müssen. Doch die würden mancherorts nur auf dem Papier existieren, sagt Ann-Kathrin Lorenzen. Sie engagiert sich seit Jahren für einen besseren Gewaltschutz. Doch es fehle nicht nur an klareren Regelungen, sondern auch an einer ausreichenden Finanzierung, erklärt die Expertin.
    Elbtower: Weiterbau gefährdet durch Absacken? Die Bauarbeiten am Elbtower, der einmal Hamburgs höchstes Gebäude werden soll, ruhen seit eineinhalb Jahren wegen der Pleite des Investors. Aber auch ein neuer Investor dürfte nicht ohne Weiteres weiterbauen. Denn der Koloss drückt auf die benachbarten Gleise und Bauwerke der Deutschen Bahn. Dort ist es zu sogenannten Mitnahmesetzungen gekommen. Das Hamburgische Amt für Bauordnung und Hochbau hat „Überschreitungen von Grenz- und Alarmwerten“ festgestellt.
    Sprich, die nahen Bauwerke der Bahn um die S-Bahn-Station Elbbrücken, ein Nadelöhr von bundesweiter Bedeutung, sind zu doll abgesackt und haben sich zu stark verkantet, weil der Elbtower darauf lastet. Vor einem Weiterbau müsste ein neuer Investor zunächst „Kompensationsmaßnahmen“ an den Bahnbauwerken ausführen und der Bahn den Erfolg dieser Eingriff nachweisen. Ausgleichsflächen: Stadt Hamburg zerstört eigenes Naturschutzgebiet Egal ob Siedlung, Straße oder Industriebetrieb: Überall dort, wo gebaut wird, muss an anderer Stelle ein Ausgleich geschaffen werden.
    Aus Mangel an geeigneten Flächen für solche Ausgleichsmaßnahmen werden mittlerweile Gebiete mit intakter Natur „aufgewertet“, wie es im Behördendeutsch heißt. So geschehen zum Beispiel in den „Vollhöfner Weiden“ im Süden von Hamburg. Das Gebiet war erst im Februar zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Dann rückte ein tonnenschweres Fahrzeug an und zerstörte einen Hektar wertvollen Waldes. Die Hamburger Umweltbehörde verteidigte die Maßnahme: Eine Ausgleichsfläche solle dort entstehen.
    Doch das Verwaltungsgericht Hamburg sah das anders. In dem Beschluss, der Panorama 3 vorliegt, heißt es, dass sämtliche Arbeiten in dem Naturschutzgebiet unverzüglich gestoppt werden müssen. Dass Flächen mit intakter Natur zerstört werden, um damit an anderer Stelle zerstörte Natur auszugleichen, kommt leider immer wieder vor. Das liegt daran, dass der Natur in Deutschland jeden Tag 52 Hektar verloren gehen, für die nach dem Bundesnaturschutzgesetz ein Ausgleich geschaffen werden muss. Ausreichend große Flächen, um diese Eingriffe auszugleichen, fehlen aber. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.04.2025 NDR
  • 35 Min.
    * Marode Wasserstraßen: Wird die Binnenschifffahrt kaputtgespart? „Dieses Bauwerk pfeift fast auf seinem letzten Loch. ( …) Diese Schleuse muss eigentlich dringend erneuert werden“, erzählt Sebastiaan van Vliet von der B. Dettmer Reederei. Die MS Lilly hat 1.300 Tonnen Stahl geladen. Von Bremen aus geht es nach Oldenburg und von hier aus hinein in den Küstenkanal in die Niederlande und weiter nach Belgien. Auf der Tour zeigt sich, wieso die Binnenschifffahrt in Deutschland kaum vorankommt: Lange Wartezeiten vor Brücken, uralte und nur phasenweise nutzbare Schleusen, zu enge Kanäle – die deutschen Wasserstraßen sind teils marode und überlastet.
    Für Binnenschiffer wird jeder ungeplante Stopp teuer. Dabei hat Deutschland das Problem längst erkannt und schon 2016 eine groß angelegte Strategie entwickelt. Bis 2030 soll der Anteil der Binnenschifffahrt am gesamten Güterverkehr bei 12 Prozent liegen. Doch viel passiert ist seitdem nicht. * Korruptionsaffäre: Staatsanwaltschaft Hannover in Erklärungsnot Seit Oktober 2024 sitzt der Staatsanwalt Yashar G. aus Hannover in Untersuchungshaft.
    Die Staatsanwaltschaft Osnabrück wirft ihm vor, im größten Kokainverfahren der europäischen Geschichte vertrauliche Informationen an die Täterseite weitergegeben zu haben. Yashar G. leitete das Verfahren. Neben seiner Tätigkeit als ermittelnder Staatsanwalt, soll er zeitgleich für seine Tätigkeit als Maulwurf von der Kokainbande Geldzahlungen erhalten haben. Yashar G. bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.
    Jetzt gerät die Staatsanwaltschaft Hannover in Bedrängnis. Möglicherweise wusste sie über die Vorwürfe gegen Yashar G. früher Bescheid als bisher bekannt. * Klimakiller Plastik: Die Lüge vom Recycling Die Plastikindustrie möchte mit Recycling bis 2050 klimaneutral werden. Doch Experten halten das nicht für machbar und fordern, deutlich weniger Plastik zu nutzen. Bisher verursacht die Plastikindustrie enorme Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen – sogar mehr als der globale Flugverkehr.
    Denn Plastik wird aus Erdöl hergestellt, und für die Produktion wird außerdem sehr viel Energie benötigt, die meistens aus Erdgas gewonnen wird. Deshalb hat sich die Branche das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Um das zu schaffen, setzt die Kunststoffindustrie auch auf ein bestimmtes Recyclingverfahren: das chemische Recycling. Damit werden unterschiedliche Verfahren bezeichnet, bei denen etwa durch große Hitze das Plastik wieder in seinen Ursprungsstoff Öl verwandelt wird. So hatte der europäische Kunststoffverband Plastics Europe angekündigt, dieses Jahr 900.000 Tonnen Kunststoffe aus chemischem Recycling zu produzieren.
    Doch nach Panorama-Recherchen hat die Branche dieses Ziel weit verfehlt. 2024 waren es demnach deutlich weniger als 100.000 Tonnen. Plastics Europe räumte ökonomische und technische Schwierigkeiten ein. Expertinnen und Experten sehen deshalb das Klimaziel der Branche in Gefahr, insbesondere weil der Plastikverbrauch weltweit steigt. Sie fordern deshalb, schnell dafür zu sorgen, deutlich weniger Plastik zu nutzen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.04.2025 NDR
  • 30 Min.
    Die Straße als Rennstrecke: Der Kampf gegen illegale Autorennen Mit mehr als 150 Kilometern pro Stunde sollen die jungen Männer im August 2024 über den Schiffbeker Weg in Hamburg gerast sein – erlaubt waren 50. Ihr Fahrzeug stieß mit einem anderen zusammen, darin eine Mutter und ihre zwei Kinder. Ein zweijähriger Junge starb noch am Unfallort. Die Zahl der illegalen Autorennen steigt in allen norddeutschen Bundesländern. Die Politik hat reagiert und das Strafmaß deutlich angehoben. Doch was bringen diese Maßnahmen? Und inwieweit lassen sich illegale Rennen überhaupt nachweisen? Panorama 3 spricht mit Angehörigen von Unfallopfern, schaut sich die Ermittlungsarbeit an, spricht mit ehemaligen Rasern, die inzwischen legale Rennen organisieren und fragt, wie illegale Rennen gestoppt werden können.
    Der Tod eines 21-Jährigen nach Polizeischüssen: Freunde fordern Aufklärung Der Tod von Lorenz A. in Oldenburg hat für großes Aufsehen gesorgt. Fest steht, der Schwarze 21-Jährige wurde mit drei Schüssen eines Polizisten von hinten getötet. Freunde von Lorenz fordern Aufklärung, es geht ihnen dabei auch um die Frage, ob Lorenz’ Hautfarbe dabei eine Rolle gespielt haben könnte.
    Wieso der 27-jährige Polizist schoss, muss nun ermittelt werden. Dies tun in Niedersachsen Nachbardienststellen., doch dies sei die schlechteste Art solche Ermittlungen durchzuführen, sagt der Kriminologe Tobias Singelnstein von der Uni Frankfurt. Denn in der Polizei gebe es eine starke Binnenkultur, die die Unvoreingenommenheit beeinflussen könnte. Im Oldenburger Fall ermitteln nun die Kollegen aus Delmenhorst. Dabei steht die Polizei hier selbst in der Kritik.
    Es geht um einen Vorfall aus dem Jahr 2021, bei dem ein 19-Jähriger in Polizeigewahrsam kollabierte und später im Krankenhaus verstarb. Kritiker sagen, bis heute sei der Sachverhalt nicht aufgeklärt. Die Ermittlungen damals führten die Kollegen aus Oldenburg durch. Vor diesem Hintergrund ist die Skepsis gegenüber den ermittelnden Beamten groß, wie Gespräche mit Freunden von Lorenz A. zeigen. Vertrauen in eine unabhängige Untersuchung – das könnte am Ende auch der Polizei nützen. Beobachten statt eingreifen: Gedanken einer Abschiebebegleiterin Merle Abel ist Abschiebebeobachterin am Hamburger Flughafen.
    Sie ist angestellt bei der Diakonie, wird aber von der Hamburger Innenbehörde bezahlt. An durchschnittlich drei Tagen in der Woche beobachtet sie, wie Abschiebungen ablaufen und dokumentiert dies. Eingreifen kann sie nicht. Einmal im Jahr veröffentlicht sie ihren Bericht, denn die EU-Länder sind verpflichtet, ein wirksames System zur Überwachung von Rückführungen zu schaffen. Doch Abschiebebeobachter*innen wie Abel gibt es in Deutschland nur an fünf von 14 Flughäfen, von denen aus abgeschoben wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.04.2025 NDR
  • 30 Min.
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.05.2025 NDR
  • 30 Min.
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.05.2025 NDR
  • 30 Min.
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 NDR
  • 30 Min.
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 NDR

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