ZDF dokumentiert eigene Stasi-Verwicklungen

‚Die Feindzentrale‘

Jutta Zniva – 14.10.2006

Wie der „Spiegel“ in seiner Montagsausgabe berichtet, beschäftigt sich das ZDF in der Dokumenationsreihe „Die Feindzentrale“ mit den Stasi-Machenschaften rund um den eigenen Sender. Die Recherchen für das TV-Projekt waren nur der ZDF-Führungsspitze bekannt und seien intern umstritten gewesen.

Für die Recherechen der Stasi-Spuren im eigenen Haus (Codenamen „Bagage“) wurden 350.000 Aktenseiten ausgewertet und Hunderte Zeitzeugen befragt. Christhard Läpple, stellvertretender Leiter des Magazines „Aspekte“ war für das Projekt mehr als zwei Jahren freigestellt gewesen.

In Zusammenhang mit dem ZDF sind laut „Spiegel“ 235 IM-Vorgänge bekannt. Darunter seien weniger als zehn Personen Mitarbeiter des Senders gewesen. Die Fälle seien, so ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender, vom ZDF-Justitiariat geprüft worden. Arbeitsrechtliche Konsequenzen werde es keine geben.

Bereits 2004 hatte die dreiteilige ARD-Dokumentation „Operation Fernsehen“ darüber berichtet, mit welchen Mitteln und welchem Erfolg die Stasi Einfluss auf Radio und Fernsehen sowohl im Osten, als auch im Westen Deutschlands genommen hatte.

„Die Feindzentrale“ wird in jeweils einstündigen Reportagen am 16., 17. und 19. November um 23:45 Uhr im ZDF gezeigt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen