Wie ‚Sex and the City‘, nur lesbisch

‚The L Word‘ auf ProSieben

Jutta Zniva – 24.07.2005

Ab Herbst zeigt ProSieben eine preisgekrönte US-Serie um eine hippe Frauenclique in Los Angeles. Mutig? Ja, denn einige andere deutschsprachige Sender zögerten, als es um „The L Word„ ging. Denn L steht für lesbisch.

Sie leben in einer amerikanischen Großstadt, besuchen Partys, fahren teure Autos, sprechen mitunter eine deftige Sprache und tragen Designermode. Ja, nicht unähnlich zu „Sex and the City„. Kleiner Unterschied: Die ProtagonistInnen in „The L Word“ lieben Frauen. Auch gemacht ist die Serie vorwiegend von Frauen: Regie führt Rose Troche, das Drehbuch stammt von Ilene Chaiken. Beide spielen gekonnt mit Klischees: So gibt es etwa das lesbische Paar mit dem Kinderwunsch und die zarte (ursprünglich heterosexuelle) Schöne, die von einem weiblichen erotischen Vamp verführt wird. Weiters gibt es den androgynen Sexmaniac mit Beziehungsproblem, die gekränkte Verlassene und die lesbische Tennisspielerin, die wegen ihrer Sponsoren Angst vor dem Outing hat.

Sat.1 und RTL lehnten dankend ab, als es um die Serie vom anderen Ufer ging: Man spiele an US-Ware lediglich „Klassiker“. Vox wiederum begründete damit, dass man dafür seine „gesamte Programmstruktur“ ändern müsse. In Österreich überlegen der Privatsender ATV+ und ORF noch – letzterer, laut der Zeitung „Der Standard“, aus Angst vor der „zu schmalen Zielgruppe“.

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