WDR-Ruhestand für Klaus Bednarz

Als Filmemacher bleibt er den Zuschauern erhalten

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 14.06.2007

Fast 20 Jahre lang war er das Gesicht des ARD-Politikmagazins „Monitor“, lehnte sich mit ernstem Blick vor blassem Hintergrund der Kamera entgegen und deckte so manchen Skandal auf. Nun wurde am Donnerstagabend der Journalist Klaus Bednarz (65) als WDR-Chefreporter mit einem kleinen Festakt in Köln von Intendantin Monika Piel in den Ruhestand verabschiedet. Sie würdigte ihn dabei als „moralische Instanz“. So übermittle er die Genauigkeit und die Menschlichkeit eines politischen Journalisten, der seine festen Wertvorstellungen habe und ausspreche. „Dass er trotz langer Berufsjahre nicht zynisch, nicht unempfindlich wurde, das ist auch eine Erfolgsgeschichte“, so Piel.

Die Anfänge dieses Erfolgs gingen Ende der 60er Jahre über den Bildschirm, als Bednarz anfing, für die ARD als Korrespondent zu arbeiten. 1971 gründete er das ARD-Fernsehstudio in Warschau und berichtete von dort bis 1977, als er ebenfalls als Korrespondent nach Moskau wechselte. 1983 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er die „Tagesthemen“ moderierte, bis er noch im selben Jahr die Leitung von „Monitor“ übernahm. Um dort die Bandbreite der behandelten Themen zu erhöhen, begann er die Zusammenarbeit mit freien Journalisten zu verstärken. In den nächsten 18 Jahren wurde Bednarz zur Identifikationsfigur der Sendung und zum Inbegriff des investigativen Journalismus im Ersten.

Im Januar 2002 gab Klaus Bednarz die Leitung von „Monitor“ an Sonja Mikich ab und begann seine Tätigkeit als WDR-Chefreporter und Sonderkorrespondent der ARD. In den nächsten Jahren reiste er für zahlreiche Reportagefilme durch die Welt, unter anderem zum Baikalssee, nach Patagonien, Feuerland oder zu den Rocky Mountains. Der mehrfach preisgekrönte Journalist hatte bereits vor seinem 65. Geburtstag angekündigt, dass er weiterhin Filme machen werde: „Ich höre ja nicht auf, Journalist zu sein, nur weil ich die Pensionsgrenze erreiche.“ Zur Zeit arbeitet Bednarz an einem Zweiteiler über Karelien, den das Erste voraussichtlich am 30. Dezember 2007 und 1. Januar 2008 ausstrahlen wird.

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