Waldi Hartmann lässt sich Duzen nicht verbieten

Sportreporter sieht Probleme für Olympia in Peking

Mario Müller
Mario Müller – 09.03.2008

ARD-Sportreporter Waldemar Hartmann will sich das Duzen nicht verbieten lassen (fernsehserien.de berichtete). Da er als freier Mitarbeiter bei der ARD angestellt ist, braucht er das auch nicht: „Ein ehrliches Du ist mir lieber als ein geheucheltes Sie. Und ich duze ja auch nicht für mein Poesiealbum oder um zu demonstrieren, dass ich nach dreißig Berufsjahren ein paar Fußballer kenne“, so Hartmann, der morgen seinen 60. Geburtstag feiert, gegenüber „Bild am Sonntag“. Er ärgert sich darüber, dass oft übersehen werde, dass er auch mit vielen Sportlern per Sie sei, vor allem mit jungen Athleten, die er eben nicht persönlich kenne.

Ähnlich wie den den Winterspielen in Turin 2006 wird Hartmann auch bei den Olympischen Spielen in Peking wieder zusammen mit Harald Schmidt eine mehrteilige Unterhaltungssendung moderieren. Doch diesmal könnte es für „Waldi und Harry“ nicht ganz so einfach werden. Hartmann: „Ich hab echt Bauchschmerzen vor Peking. Aus Sorge, dass wir dort die Mischung von Turin nicht mehr finden. Der Harald ist damals mit der Kamera ins Olympische Dorf, durfte sich überall frei bewegen – dafür sehe ich in Peking keine Chance“.

Den Mund werde man sich jedoch nicht verbieten lassen. Auch und schon gar nicht beim Thema Doping. Hier sind die Zuständigkeiten allerdings klar verteilt. Handele es sich um den klassischen Fall der bulgarischen Gewichtheberin, werde dieser laut Hartmann „in Glossenform von Harald zerpflückt. Hat es Ben-Johnson-Dimensionen, werden wir Reaktionen aus allen Teilen der Welt heranholen und das Ganze journalistisch aufarbeiten. Dazu wird der Harald dann nichts sagen müssen.“

Nachdem Schmidt der Meinung war, man müsse mit der untergehenden Sonne ins Bett gehen, habe Hartmann ihm gezeigt, dass man auch bis zum Sonnenaufgang an der Theke stehen kann.

In seinen 32 Berufsjahren beim Fernsehen sei er noch nie so erfolgreich gewesen, wie jetzt. Neben seinen ARD-Sendungen habe er zwei Angebote von Mitbewerbern, die sich um die Bundesligarechte bemühen. „Also steht die ARD vor der Wahl, ob sie die erfolgreichen Formate mit mir zusammen fortführen möchte. Ich hatte schon schlechtere Aussichten“, so Hartmann, der in seiner 24 Jahre jüngeren Ehefrau Petra das große Glück gefunden hat.

Wenn er ihr gegenüber sein Versprechen einlöst und 100 Jahre alt wird, darf sich Hartmann freuen, denn dann „bekomme ich als Belohnung eine Torte mit drei Stripperinnen und darf mit denen tun, wozu ich noch imstande bin“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    bravo waldi, die weißbierdiskussion mit rudi völler sehe ich heute noch als einen höhepunkt in der sportberichterstattung. vergleichbar dem umgefallenen tor in madrid und der "ich habe fertig " rede
    • am via tvforen.de

      Waldi und Harry sind ein tolles Team und mir macht es Spaß, den beiden zuzuschauen.

      Diese Duzen/Siezen erscheint mir eh nur künstlich aufgesetzte hausgemachte Polemik. Soll doch ein jeder selbst entscheiden, wie er auf die Menschen zugehen mag bzw. angesprochen werden will.
      • am via tvforen.de

        eben !! Waldi ist wirklich einer der letzten TYPEN -zumindest seh ich im mom. keine nachfolger, einer der auch mal unbequem wird - trotzdem immer symphatisch bleibt. man stelle sich vor es gebe nur JBK's im Tv GRRRRRRRRRRRRR

        Gruß Sir Hilary
      • am via tvforen.de

        Ich kann das Problem sowieso nicht entdecken... Waldemar Hartmann ist bereits sooooo lange im Deutschen Fernsehen tätig, da ist es klar, dass er den einen oder anderen Sportler bereits besser kennt und irgendwann zum DU übergeht. Daran finde ich echt nichts schlimmes...
      • am via tvforen.de

        BitburgerPilz schrieb:
        >
        > Ich kann das Problem sowieso nicht entdecken... Waldemar
        > Hartmann ist bereits sooooo lange im Deutschen Fernsehen
        > tätig, da ist es klar, dass er den einen oder anderen
        > Sportler bereits besser kennt und irgendwann zum DU übergeht.
        > Daran finde ich echt nichts schlimmes...

        Vor Kunden habe ich sogar meine Schwester gesiezt, als wir mal im gleichen Geschäft gejobbed haben, das war einfach so.
        Ehrlich gesagt fände ich es besser wenn er alle siezen würde, das schafft einfach ne größere Distanz, ist völlig egal wie gut die sich privat kennen, ein Interview ist nämlich kein privates Treffen und mir geht das geduze irgendwie auf die Nerven, ich finde es wirkt unprofessionell.
    • am via tvforen.de

      Duzen hin oder her, der Mann ist eine echte Persönlichkeit. Keine aalglatte Grinsebacke. Ohne solche Persönlichkeiten wäre das deutsche Fernsehen noch viel langweiliger.
      Weiter so Waldi!
      • am via tvforen.de

        Ein hartnäckiger Bursche. Auffallen ist nun mal eine schöne Sache. Also, lässt er es sich nicht so schnell verbieten.

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