Upfronts 2021: Trailer für fünfte „Animal Kingdom“-Staffel, „Chad“ verlängert

Schon länger hatte sich Warner in die New York Upfronts gedrängt, obwohl diese jährliche Veranstaltungsreihe mit der US-amerikanischen Werbeindustrie lange Jahre nur den Betreibern der großen Broadcast-Networks vorbehalten war. Der Mediengigant Warner betreibt aber mit dem Trio aus TNT („Drama“), TBS (Comedy und Sport) und TCM („Classic Movies“) eine starke Kette an Kabelsendern. In diesem Jahr trat man mit einem neuen Konzept an: Einem HBO Max, das sich für Werbung öffnet.

In dem Zug wurden einige Programmdetails für den Streaming-Anbieter und diverse Sender angekündigt, darunter die neuen DC-Animationsserien „Batman: Caped Crusader“ und „My Adventures With Superman“, die auf HBO Max und Cartoon Network veröffentlicht werden sollen (fernsehserien.de berichtete).

WarnerMedia betreibt in den USA die Marken Warner (The CW, Warner Bros.TV, HBO), Turner (TNT, TBS, TCM) sowie unter anderem Cartoon Network und adult swim.

Günstigeres HBO Max mit Werbung

In den USA war Warners Streamingangebot aus dem On-Demand-Angebot des Pay-TV-Senders HBO entstanden. Das hatte schon einen recht hohen Preis (verglichen mit Netflix und den früh bekannt gewordenen Plänen bei Disney+). HBO Max, das auch das Angebot von HBO umfassen sollte, konnte anfangs also nicht wirklich den bisherigen Preis unterbieten und ist daher mit 15 US-Dollar pro Monat gestartet. Viele sahen diese Gebühr als eines der Hemmnisse für den Start von HBO Max, das nur langsam gestartet war.

„Im Juni“ (genaues Datum noch nicht bekannt) wird HBO Max mit einem neuen Abo-Angeot in den Markt gehen: Eine Gebühr von 9,99 US-Dollar, wobei es aber Werbeeinblendungen gibt. Bei den Upfronts machte Warner die Ansage, dass man „die geringste ‚Werbelast‘ in der Streaming-Industrie ausliefern werde“ – der Werbeindustrie wurden Buchungen zudem damit schmackhaft gemacht, dass HBO Max gleichzeitig den meisten Premium-Content der Industrie ausliefere.

Bis zum Jahresende will HBO Max in weiteren Nationen starten, darunter Lateinamerika. In Mitteleuropa (inklusive Deutschland) und Kanada wird ein Gutteil des HBO-Contents noch unter bis 2025 laufenden Verträgen an lokale Anbieter lizenziert (in Deutschland ist das Sky über Sky Atlantic).

In den USA waren viele Anbieter von Anfang an mit werbefinanzierten On-Demand-Angeboten (AVoD) gestartet (hulu, CBS All Acces/​Paramount+, Peacock).

TNT – „Animal Kingdom“-Trailer

Der US-Sender TNT war unter den US-Sendern lange Zeit eine Heimat für Krimis. Zugunsten von HBO Max wurde das Angebot an Eigenproduktionen ausgedünnt. „Animal Kingdom“ ist eine der letzten Serien im Programm. Sie geht mit der sechsten Staffel zu Ende.

Am 11. Juli beginnt zunächst die Ausstrahlung der fünften Staffel, zu der gestern ein neuer Trailer veröffentlicht wurde:

TNT – „Claws“-Verzögerung

Bereits im Oktober 2019 war das Gauner-Drama „Claws“ für eine abschließende vierte Staffel verlängert worden. Bisher ist die aber noch nicht zu sehen gewesen und hat noch nicht einmal ein festes Datum. Der für TNT verantwortliche Brett Weitz verwies auf mehrere Rückschläge in diesem Zusammenhang: Einerseits habe ein COVID-19-Fall am Set die im vergangenen Herbst wieder aufgenommenen Dreharbeiten für längere Zeit unterbrochen. Und auch andere Corona-Folgen (Nachbearbeitung, Sendepläne) sorgten für die Verzögerung.

Die Serie mit Niecy Nash, Carrie Preston, Judy Reyes, Karrueche Tran, Jenn Lyon, Kevin Rankin, Jason Antoon, Harold Perrineau Jr. und Dean Norris in den Hauptrollen werde ein sehr rundes Serienfinale abliefern.

In Deutschland ist die Serie um eine Gruppe von Angestellten eines Nagel-Salons, die aus der Geldwäsche in die Liga „echter“ Krimineller aufsteigen, bei Joyn zu sehen.

TBS – „Chad“ verlängert

Auch beim Comedy-Sender TBS sind Eigenproduktionen mittlerweile eine echte Ausnahme. Zu denen gehört noch „Chad“, bei dem nun die Verlängerung für eine zweite Staffel bestätigt wurde.

Dabei handelt es sich um ein ungewöhnliches, aber beliebtes Format, in dem die mittlerweile 39-jährige Schauspielerin Nasim Pedrad („Saturday Night Live“, „New Girl“) den 14-Jährigen Schüler Chad spielt (Pedrad wie ihre Serienfigur haben beide einen Hintergrund als Sprösslinge von Familien aus Persien, die im Umfeld des politischen Umsturzes, in dem aus Persien der Iran entstand, in die USA migriert waren).

Trotz der eigenwilligen Prämisse wusste die Serie um den pubertierenden, verzweifelt um Anerkennung ringenden Außenseiter in den USA die Kritiker und Zuschauer zu überzeugen.