Ulrich Pleitgen als Charly Dittmann in seiner letzten Filmrolle „Immer Ärger mit Opa Charly“
Bild: Johannes Krieg/ARD Degeto
Der deutsche Schauspieler Ulrich Pleitgen ist tot. Das berichtet der WDR unter Berufung auf seine Hamburger Agentin. Demnach ist Pleitgen am Mittwoch (21. Februar 2018) an Herzversagen gestorben. Der 1946 in Hannover geborene Künstler übernahm zahlreiche Rollen in Theater, Kino und Fernsehen. Daneben wirkte Pleitgen auch als Sprecher für Hörspiele und Hörbücher.
Pleitgen zeichnete sich im Schauspielfach durch seine Vielseitigkeit aus. Für seine Leistung als Richter Prinzing im Film „Stammheim“ (1986) etwa wurde er mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet, 1994 gab es einen Bambi für seine Darstellung des Wolfgang Schefer in der Fernsehserie „Nicht von schlechten Eltern“, 2006 den Deutschen Hörbuchpreis und 2007 den Preis der deutschen Schallplattenkritik. 2005 und 2016 erhielt er jeweils Goldene Schallplatten (für 100.000 verkaufte Tonträger) für seine Arbeit an den Hörbüchern „Assassini“ von Thomas Gifford beziehungsweise „Die Nadel“ des Autoren Ken Follett.
Erste Schauspielerfahrungen sammelte Pleitgen bereits als Jugendlicher am Theater seines Internats, später folgte eine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Nach mehreren Theater-Stationen verabschiedete sich Pleitgen 1989 von der Bühne und widmete sich von da an der Arbeit vor Kamera und Mikrofon.
So kam er zu Rollen in so unterschiedlichen Fernsehfilmen wie „Mit den Clowns kamen die Tränen“, dem Inge-Meysel-Film „Großmutters Courage“ und „Weihnachten mit Willy Wuff“. Mit der Rolle in „Nicht von schlechten Eltern“, die Pleitgen von 1993 bis 1998 inne hatte, sowie der Rolle als Johannes Kleist in „Familie Dr. Kleist“ war er nachhaltig auf dem Bildschirm präsent. Im Jahr 2016 musste Pleitgen allerdings wegen einer schweren Erkrankung eine längere Auszeit nehmen, wegen der er auch aus der Serie „K3 – Kripo Hamburg“ ausstieg, mit der er zuvor einen Grimme-Preis erringen konnte.
Zwischen 2003 und 2009 hatte er mit Iris Berben als Partnerin die umfangreiche Hörspielserie „Edgar Allan Poe“ für Lübbe-Audio eingesprochen.
Pleitgen wird von seiner Ehefrau Ann-Monika Pleitgen überlebt, die auch als Schauspielerin und Autorin aktiv war und ab 1980 das Management ihres Ehemannes übernahm.
Anlässlich des Todes von Ulrich Pleitgen hat die ARD ihr Programm geändert und zeigt am heutigen Freitag ab 21:45 Uhr den Film „Immer Ärger mit Opa Charly“, Pleitgens letzten Film.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Stefan_G (geb. 1963) am
Was für'n dummer Zufall! Vorgestern hatte ich ihn noch per Videoaufzeichnung ("3Sat") im Film "Stammheim" gesehen (lief auch gleichzeitig auf "TNT Film". Kann diesen Sender leider nicht empfangen). Und jetzt ist er auf einmal tot?!? Es ist wirklich unfassbar, wieviel Prominente im Laufe der letzten 7 Jahre alles verstorben ist...
Ich hatte mal die Ehre, Ulrich Pleitgen auf dem Bremer Hauptbahnhof zu treffen. (ca. 1996). Es war ein Freitag, und er wollte mit dem Zug nach Hamburg fahren. Wir kamen ins Gespräch, und er machte einen sehr netten Eindruck. Überhaupt nicht arrogant oder so. Wir sprachen auch über seinen Verwandten Fritz Pleitgen, und ich wusste, dass der in Bünde/Westf. geboren wurde. Wir gaben uns hinterher gegenseitig die Hand, daran kann ich mich auch noch erinnern. R.i.P.
Ich kenne nur wenige deutsche Schauspieler, und bei dem Namen "Pleitgen" hab ich auch eher an einen Jounalisten gedacht (Fritz Pleitgen). Aber das Gesicht kommt mir bekannt vor und am Freitag hab ich den Film mit ihm gesehen, als umtriebigem Opa mit biestiger Tochter. Und da hat er mir sehr gut gefallen.
Nachtrag: Anlässlich des Todes von Ulrich Pleitgen hat die ARD ihr Programm geändert und zeigt am heutigen Freitag ab 21.45 Uhr den Film "Immer Ärger mit Opa Charly" (https://www.wunschliste.de/spielfilm_107404), Pleitgens letzten Film.
bmk schrieb: ------------------------------------------------------- > Nachtrag: Anlässlich des Todes von Ulrich > Pleitgen hat die ARD ihr Programm geändert und > zeigt am heutigen Freitag ab 21.45 Uhr den Film > "Immer Ärger mit Opa Charly", Pleitgens letzten > Film.
Dieser Satz allein ist ja schon bemerkenswert! Seit wann gibt es denn neuerdings wieder Programmänderungen, wenn ein Schauspieler gestorben ist ? Oder bin ich da nur nicht so recht auf dem Laufenden ?
Ein sehr vielseitiger Schauspieler, der u.a. seine Akzente in Filmen wie "Stammheim" oder "Der Hammermörder" setzte , aber auch nicht zu schade für Serien wie etwa "Nicht von schlechten Eltern" oder "Familie Dr. Kleist" war, oder auf der Theaterbühne eine glänzende Figur machte, ist da von uns gegangen.
Er hinterlässt eine große Lücke. Vielen Dank für viele unterhaltsame Stunden.
Möge er in Frieden ruhen und mein Beileid an alle Hinterbliebenen.
Wicket schrieb: ------------------------------------------------------- > Wie erst jetzt bekanntgegeben wurde, ist bereits > vorgestern Ulrich Pleitgen an Herzversagen > verstorben. > > http://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/Schausp > ieler-Ulrich-Pleitgen-gestorben-id44309036.html > > Ein sehr vielseitiger Schauspieler, der u.a. seine > Akzente in Filmen wie "Stammheim" oder "Der > Hammermörder" setzte , aber auch nicht zu schade > für Serien wie etwa "Nicht von schlechten Eltern" > oder "Familie Dr. Kleist" war, oder auf der > Theaterbühne eine glänzende Figur machte, ist da > von uns gegangen. > > Er hinterlässt eine große Lücke. Vielen Dank > für viele unterhaltsame Stunden. > > Möge er in Frieden ruhen und mein Beileid an alle > Hinterbliebenen. > > Wicket
Scheiße .......
Vor 1-2 Wochen hab ich ihn noch in einer Vorschau gesehen , und gedacht : Gesund sieht er nicht aus ... Ein Schauspieler den ich immer sehr gerne gesehen habe , seine coole Art zu spielen fand ich toll . Als Kapitän in " Nicht von schlechten Eltern" wurde er mir zum ersten mal richtig bewusst . Später dann als Kommissar in K3 und vielen vielen anderen Rollen . Nich viele gute Rollen hätte er spielen können.