Erhalten Gegenwind: Jon Snow (Kit Harington, r.) und Ser Davos (Liam Cunningham) Die Besprechung endet, als Varys Daenarys über die Seeschlacht informiert, bei der Euron Yara und Ellaria gefangen nehmen konnte. Die Zuschauer erleben Theons (Alfie Allen) Schande bei einem kurzen Ortswechsel, als der Greyjoy-Spross von anderen Ironborn am Ort der Schlacht aus dem Meer gefischt wird. Die Schande von Yara, Ellaria und Tyene hingegen wird in einem Triumphzug von Euron durch King’s Landing zelebriert. Der egomanische Seeheld reitet dabei auf seinem Pferd bis in den Thronsaal und überreicht Cersei Ellaria und deren Tochter als das versprochene Geschenk. Cersei vertröstet Euron bezüglich der in Aussicht gestellten späteren Vereinigung und proklamiert ihn einstweilen zum Admiral des Reiches, während Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) der General der Truppen bleibt. Euron protzt im privaten Gespräch mit Jaime mit seiner Macht, ist provokant, derb und obszön und fragt Jaime geradeheraus nach den Schlafgemach-Vorlieben von dessen Schwester.
We all make our choices … you chose to murder my daughter
Somit kann Cersei ein erstes Mal in der Episode ihre „Gerechtigkeit“ walten lassen: Nach einem langen, selbstbeweihräuchernden Monolog vor dem geknebelten, angeketteten Mutter-Tochter-Gespann versetzt die Lannister-Königin schließlich Tyene eine tödlichen Kuss mit „The Long Farwell“ – dem gleichen Gift, mit dem Ellaria Cerseis Tochter Myrcella vergiftet hatte. Ellaria muss ihrer Tochter nun hilflos beim Sterben zusehen – und nach Cerseis Willen danach auch noch lange Zeit langsam beim Verrotten, wobei Ellaria über ihre früheren Entscheidungen nachdenken soll.
Nach diesem brutalen Mord steht der immer kühner werdenden Cersei der Sinn nach Sex. Wie einst Jaime bei Joffreys Beerdigung, ist es hier nun umgekehrt Cersei, die ihrem zögerlichen Geliebten die Vereinigung aufdrängt. Am nächsten Morgen wirft Cersei allen vorgespielten Bedacht über Bord und outet die Beziehung der Geschwister beiläufig im Palast.
Derweil kommt es zur Rückkehr von Mark Gatiss als Gesandtem der Iron Bank of Braavos, Tycho Nestoris. Nach einem vergnüglichen Wortgefecht mit Cersei über Schulden und Opportunismus verspricht die Königin, trotz der auf sie zukommenden Ausgaben für den just begonnenen Krieg die Schulden ihres Königreichs binnen zwei Wochen zu begleichen.
You look a lot better brooding than I do
Außerhalb der Feste Dragonstone begegnen sich Tyrion und Jon, die sich beide unabhängig voneinander in die Natur zurückgezogen hatten, um über ihre verfahrene Situation nachzudenken – Tyrion über den schweren militärischen Rückschlag, Jon bei der Suche nach einer Verbündeten. Der kleinwüchsige Lannister betätigt sich als gewandter Diplomat und kann eine Brücke zwischen seiner Herrscherin und dem von ihm enorm geschätzten Jon aufbauen: Er organisiert die Erlaubnis, dass Jon das für den Kampf gegen die Untoten im Norden benötigte Dragonglas abbauen darf. Zwischen Daenerys und Jon verbleibt ein gespannter Frieden: Noch hat sich Jon ihr nicht untergeordnet, aber sie lässt ihn einstweilen gewähren, ohne dabei schwach zu wirken.
Kurz wird ein Blick auf Winterfell geworfen, wo sich Sansa (Sophie Turner) als umsichtige Herrscherin bei den Vorbereitungen auf die kommenden Herausforderungen des Winters erweist. Littlefinger (Aidan Gillen) versucht ein weiteres Mal, Sansa seine Weltsicht aufzudrücken, bei der man niemandem wirklich vertraut und auch in guten Momenten auf jeden Verrat vorbereitet ist. Die Ankunft Brans auf Winterfell unterbricht sein Schwadronieren.„I’m the Three-Eyed Raven!“ – „I don’t know what that means.“ – „It’s difficult to explain …“
Die Geschwister haben einen Moment alleine beim alten Weirwood-Baum in der Nähe der Burg, bei dem sich Bran als stark vergeistigt und der Welt entrückt präsentiert. Obwohl ihm als ältesten überlebenden Sohn von Ned Stark die Herrschaft über das Haus zustünde – und alles, was damit aktuell einhergeht – winkt der verkrüppelte junge Mann unter vagen Verweisen auf seine Rolle als Three-Eyed-Raven ab. Er spricht Sansa kurz auf ihre Vergewaltigung in ihrer Hochzeitsnacht an, äußert dabei Mitgefühl, bleibt aber eben doch aufgrund seiner geistigen Abwesenheit von dem Gespräch sehr distanziert. Mit seiner Offenbarung um Geschehnisse, bei denen er nicht anwesend war, legt Bran vermutlich den Grundstein für weitere, seherische Enthüllungen.