„Game of Thrones“: „Die Gerechtigkeit der Königin“ (The Queen’s Justice) – Review

Unser Recap zur dritten Folge der siebten Staffel des Fantasy-Epos

Bernd Krannich
Rezension von Bernd Krannich – 31.07.2017, 13:53 Uhr

Ser Davos und Jon Snow erreichen Dragonstone in „Die Gerechtigkeit der Königin“ – Bild: HBO
Ser Davos und Jon Snow erreichen Dragonstone in „Die Gerechtigkeit der Königin“

Achtung! Der Artikel enthält nachfolgend Hinweise zur Handlung der dritten Folge der SIEBTEN Staffel von „GAME OF THRONES“. Lesen auf eigene Gefahr!

Zügig schreiten die Entwicklungen in der siebten Staffel von „Game of Thrones“ voran. Nachdem in den ersten beiden Episoden der Staffel die einzelnen Figuren und Armeen geradezu wie auf dem Strategen-Tisch in Daenerys’ (Emilia Clarke) Thronraum auf Dragonstone platziert wurden, bewegen sich diese in „Die Gerechtigkeit der Königin“ schnell auf ihre Ziele zu. Während die Zuschauer das Geschehen und die Pläne bisher vor allem aus der Sicht von Daenerys und ihren Verbündeten dargestellt bekommen hatten, hat Cersei (Lena Headey) – wie schon am Ende der vorherigen Episode bewiesen – einige Überraschungen im Ärmel. Das ermöglicht ihr, ihre ganz eigene „Gerechtigkeit“ walten zu lassen.

Der Vorspann von „Die Gerechtigkeit der Königin“ ruft die gewonnene Seeschlacht von Euron (Pilou Asbæk) gegen Yara (Gemma Whelan) in Erinnerung, bei der auch Ellaria Sand (Indira Varma) und deren Tochter Tyene (Rosabell Laurenti Sellers) gefangen genommen wurden. Daneben geht es um Ser Jorahs (Iain Glen) Behandlung gegen Greyscale, Brans (Isaac Hempstead-Wright) Rückkehr zur Wall, den geplanten Angriff auf die Heimatfeste der Lannisters, Casterly Rock, sowie den Aufbruch von Jon Snow (Kit Harington) gen Süden. Wie es sich für solch eine wichtige Episode gehört, haben „D & D“ – die Showrunner David Benioff und D.B. Weiss – das Drehbuch zu dieser zentralen Folge geschrieben.

Welcome to Dragonstone

Und die beiden können gleich zu Anfang aus den Vollen schöpfen. Denn Jon Snow und Ser Davos (Liam Cunningham) kommen auf Daenerys Insel Dragonstone an. Das Wiedersehen der beiden „Bastarde“ Jon und Tyrion (Peter Dinklage) gibt die Möglichkeit zu spitzfindigen Wortwechseln, die schon die frühen Begegnungen der beiden in der Serie zu beliebten Szenen gemacht haben. Daenerys nutzt dabei die volle Imposanz ihrer Festung, um den Neuankömmling Jon Snow klein wirken zu lassen: Entwaffnet und von seinem Boot abgeschnitten, muss er den langen Weg zur Burg erklimmen, wobei auch die drei Drachen sich nachdrücklich in Erinnerung bringen.

Königlich auf Dragonstone: Daenerys (Emilia Clarke)

I’ve done my part – I’ve brought Ice and Fire together

Während Jon und Daenerys einander im Thronraum gegenseitig die Erfahrungen und Einsichten offenbaren, die die Zuschauer über die vergangenen Staffeln mit ihnen erlebt haben, nimmt Melisandre (Carice van Houten) abseits ihren Abschied. Obwohl sie das Treffen von „Eis und Feuer“ letztendlich initiiert, hat sie keine Ambitionen, teilzunehmen – zumal sie nach dem Opfer von Shireen (Kerry Ingram) von Davos und Jon keine Gnade zu erwarten hat. Orakelnd, dass sie einst auf Westeros sterben werde, verlässt sie nach einem Gespräch mit Varys (Conleth Hill) zunächst den Kontinent. Allerdings nicht, ohne die Spinne zunächst an seine Sterblichkeit zu erinnern.

War der Empfang von Jon Snow auf Dragonstone zunächst der Architektur der Festung geschuldet, bleibt Daenerys bei dem Gespräch mit Jon Snow ihrer Linie treu: Sie gibt freimütig zu, was ihr widerfahren ist. Sie wurde verschachert, vergewaltigt und verraten. Dabei geht sie aber auch auf Jon Snow zu – auch wörtlich, denn sie verlässt ihren Thron und bewegt sich auf den Stark-Sohn zu. Sie entschuldigt sich für die Taten ihres verrückten Vaters, insbesondere den Mord an Jons Großvater und Onkel. Unnachgiebig bleibt Daenerys jedoch in ihrem Anspruch, dass sie die Königin ist und Jon ihr aufgrund eines (sehr) alten Stark-Schwurs Gefolgschaft schuldet. Und dass er nicht der „König des Nordens“ sei, sondern lediglich der von den Targaryens eingesetzte „Wächter des Nordens“. Jon hingegen bringt die White Walker und ihre untoten Horden als Feind aller Menschen ins Spiel und pocht auf seine Rolle als von den Menschen aus dem Norden bestellter Herrscher, der sich vor allem um deren Überleben zu kümmern habe, statt hier Gefolgschaft zu schwören und sich in einen Krieg im Süden verstricken zu lassen.

weiter

weitere Meldungen