„Big Brother“-Jubiläumsstaffel 2025: Am Kern des Formats und den Fans vorbeigesendet – Review

„Realitystars von morgen“-Konzept ging nicht auf

Glenn Riedmeier
Rezension von Glenn Riedmeier – 13.04.2025, 10:00 Uhr

Die Bewohner im Wohnzimmer – Bild: Joyn
Die Bewohner im Wohnzimmer

Am Montag, den 14. April endet die 15. Staffel von „Big Brother“. Die Jubiläumsstaffel zum 25. Geburtstag ist gleichzeitig die kürzeste in der Geschichte des Formats in Deutschland. Nach nur 50 Tagen wird von den Zuschauern der Gewinner oder die Gewinnerin gekürt: Die sechs Finalisten Marcel, Stefan, Tanja, Tino, Dino und Saskia dürfen auf den Sieg hoffen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde an einigen Stellschrauben gedreht, doch überzeugt hat die Realityshow erneut nicht.

Die Kürzung auf nur noch 50 statt 100 Tage wollte man offensiv nutzen. Die neue Staffel wird halb so lang, aber doppelt so schnell, versprach Joyn-Programmchef Thomas Münzner im Vorfeld. Erreicht werden sollte dies unter anderem durch eine ständige Fluktuation im Container. Wöchentlich wurden Bewohner rausgewählt und im Gegenzug zogen Nachrücker ein. Darüber hinaus erhielten die Insassen wöchentlichen Besuch von wechselnden „Stars“ aus dem Reality-TV-Geschäft.

Nicht ohne Grund: Ganz offensiv wurde das Ziel formuliert, dass man mit dieser „Big Brother“-Staffel die „Realitystars von morgen“ finden wolle. Vereinzelt waren die Bewohner zuvor auch schon in anderen Reality-TV- bzw. Dating-Formaten zu sehen oder sind als Influencer tätig. Man wollte Leute, die den Weg ins Rampenlicht suchen und im Mittelpunkt stehen möchten. Das ist deshalb bemerkenswert, weil man im Vorjahr noch eine gegensätzliche Strategie verfolgte. In der 14. Staffel ging man ganz gezielt „Back to Basic“ mit echten „Normalo“-Bewohnern, die bis dahin noch völlig unbekannt waren und „aus dem echten Leben“ stammten. Diesmal wollte man darauf offenbar nicht mehr vertrauen. Münzner versprach einen aufmerksamkeitsstarken Cast, in dem es sicherlich krachen wird.

Die Bewohner in der ersten Woche der Staffel Joyn

„Realitystars von morgen“-Konzept ging nicht auf

Dass man sich in der Bewohnerauswahl in der neuen Staffel ganz offensichtlich an krawalligen Trash-TV-Formaten orientieren wollte, wie sie etwa bei RTL+ zuhauf zu finden sind, sorgte im Vorfeld für Unmut unter langjährigen „Big Brother“-Fans, die genau das nicht wollen. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sich zeigte, dass die erhoffte Strategie der Verantwortlichen nicht aufgeht. Die Möchtegern-Realitystars hatten sich gegenseitig nämlich erschreckend wenig zu erzählen und interessierten sich vorwiegend für sich selbst. Bezeichnenderweise wurde der Großteil der Bewohner mit Reality-TV-Erfahrung – Mika, Aurelia, Florentina, Marvin und Mariama – nacheinander in den ersten Wochen von den Zuschauern rausgewählt.

Recht schnell wurde das ursprüngliche Staffelkonzept ein Stück weit über Bord geworfen, denn nach eineinhalb Wochen zogen überraschend zwei kultige Ex-Bewohner aus der „Big Brother“-Geschichte ein: Der 60-jährige Ulf, der 2003 in der vierten Staffel („The Battle“) dabei war, und der 40-jährige Marcel, der schon zweimal, nämlich 2008 und 2009 in den Staffeln 8 und 9, mitwirkte und dort jeweils Zweiter wurde. Die zwei BB-Veteranen waren wie damals zu Scherzen und Streichen aufgelegt und brachten die nötige Lockerheit und frischen Wind in den Container. Sie sorgten auch für eine Anhebung des Altersdurchschnitts im Container, der zuvor fast ausschließlich aus 20- bis 30-Jährigen bestand.

Die „Big Brother“-Veteranen Ulf (l.) und Marcel ziehen ein.Joyn

Später zogen mit der 41-jährigen Saskia und der 56-jährigen Tanja, die schon in der 14. Staffel dabei war, weitere ältere Bewohner ein. Aufgrund ihrer Lebenserfahrung entstanden interessantere und tiefergehende Gespräche auch mit den jüngeren Teilnehmern. Immer seltener wurde im Verlauf der Staffel seitens der Produktion noch davon gesprochen, dass die „Realitystars von morgen“ gesucht werden.

Möglicherweise wurde den Macher plötzlich klar, dass „Big Brother“ eine andere, ältere Zielgruppe anspricht als herkömmliche Trash-TV- und Datingformate. Bei jungen Menschen ist der Große Bruder nämlich so gut wie kein Thema mehr. Die heute noch verbliebenen „Big Brother“-Fans sind mit dem Format aufgewachsen deshalb inzwischen mehrheitlich über 40 Jahre alt. Und die wollen nun mal etwas anderes sehen als aufmerksamkeitssüchtige Mittzwanziger, die eine Karriere als Influencer anstreben oder überlegen, mit welchen Ex-Partnern sie anschließend an einer der unzähligen Insel-Kuppelshows teilnehmen wollen.

Bewohner klagten über Langeweile und Unterforderung

Auch aus dem von Joyn erhofften Krawallfaktor wurde nichts, denn so richtig krachte es fast nie. Lediglich Dramaqueen Julia zeigte Ecken und Kanten und sorgte mit ihrem Verhalten für die eine oder andere Meinungsverschiedenheit. Die meisten anderen Bewohner versuchten dagegen, so wenig wie möglich anzuecken. Vielmehr beklagten sie sich regelmäßig und ganz unverblümt über die Langeweile und Unterforderung im Container, was dank des 24-Stunden-Livestreams auch übertragen wurde. „Es passiert viel zu wenig. Es muss viel mehr passieren, äußerte sich Florentina. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Quote nach unten geht, wenn man nicht abliefert, merkte auch Ulrike kritisch über die Produktion an. Ich würde mir so verarscht vorkommen, ohne Spaß. Wäre ich Zuschauer, ich würde nicht gucken, lautete das drastische Urteil von Mitbewohnerin Andriana.

Andriana war im Container regelmäßig langweilig. Joyn

Als wenig wirkungsvoll erwiesen sich in dem Zusammenhang auch die wöchentlichen Besuche von professionellen Realitydarstellern wie Matthias Mangiapane, Cosimo Citiolo, Gina-Lisa Lohfink, Janine Pink, Jenny Elvers und Danni Büchner. Da sie lediglich Besucher waren, hatte ihre Anwesenheit keinen Sinn, bot keinen echten Mehrwert, sondern störte eher den Staffelverlauf. Emmy Russ, deren Markenzeichen es ist, auf Krawall gebürstet zu sein, sorgte sich, den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Sie konnte ihr künstliches Drama-Programm nämlich nur bedingt abspulen, da ihr die harmoniesüchtigen Bewohner dazu kaum Anlass gaben. Auch sie musste erkennen, dass „Big Brother“ eben anders ist als der Trash-TV-Einheitsbrei und nicht den dort üblichen Gesetzmäßigkeiten folgt.

Promi-Gast Emmy Russ (l.) mit Bewohnerin Mariama Joyn

Dafür spricht auch, dass sich der zurückhaltende und in sich ruhende Bewohner Stefan zu einem Fan-Liebling entwickelte und mehrfach von den Zuschauern geschützt wurde. In jedem anderen Reality-TV-Format wäre er vermutlich als Castingfail nicht weit gekommen, doch bei „Big Brother“ haben in der Vergangenheit schon oft die introvertierteren Charaktere am Ende gewonnen. Umso deutlicher wurde das, als die ebenfalls ruhige Nachrückerin Saskia gleich vier Nominierungen überstand, während stets die lauteren und präsenteren Mitnominierten nach dem Zuschauervoting den Container verlassen mussten. Die Tatsache, dass im Finale nun genau jene Bewohner sind, die bis auf „Big Brother“ keine Reality-TV-Erfahrung hatten, wird von manchen Fans als Denkzettel an die Produktion interpretiert, um zu verdeutlichen, wie unzufrieden sie mit dem „Realitystars von morgen“-Motto waren.

Saskia und Stefan überstanden mehrere Nominierungen. Joyn

Low-Budget führte erneut zu wenig Input

Doch nicht nur beim Cast war der Wurm drin. Vor allem zu Beginn der Staffel wiederholte sich ein Fehler des Vorjahres: Die Bewohner wurden überwiegend sich selbst überlassen und bekamen wenig zu tun. Hinzu kam, dass Marcel und Ulf begeistert davon schwärmten, wie viel aufwendiger ihre damaligen Staffeln in der glorreichen RTL-II-Ära waren im Vergleich zur diesjährigen Low-Budget-Staffel – mit einem richtigen Haus, großer Wohnfläche, mehreren Bereichen, permanenter Beschäftigung sowie aufwendigen Battles bzw. Matches. Ihre Mitbewohner machten große Augen und meinten: So haben wir uns das eigentlich vorgestellt. In der Jubiläumsstaffel hingegen vegetierten die Bewohner einmal mehr in der schon mehrfach recycelten Container-Landschaft in Köln-Bocklemünd weitgehend vor sich hin. Diese hatte zwar eine neue Inneneinrichtung erhalten, doch der beengte Wohnraum sorgte immer wieder für Lethargie. Alles spielte sich entweder im Wohn-/​Esszimmer, im Schlafzimmer oder im kleinen Innenhof ab. Rückzugsorte, um Dinge unter vier Augen zu besprechen, gab es für die Bewohner kaum.

Die Bewohner chillen im Außenbereich. Joyn

Insbesondere den Wochenenden blickten sie wenig euphorisch entgegen, denn samstags und sonntags gab es noch weniger redaktionellen Input als unter der Woche. Dies hing damit zusammen, dass man sich diesmal die Tageszusammenfassungen am Wochenende sparte. Daher sahen die Verantwortlichen wenig Anlass, um die Bewohner zu beschäftigen. Auch das war zu kurz gedacht, hätten doch gerade am Wochenende mehr Leute Zeit gehabt, um den Livestream auf Joyn zu verfolgen. Doch wenn dort tote Hose herrscht, schalten potentielle Zuschauer eben auch schnell wieder ab. Im Verlauf der Staffel erhielten die Bewohner am Wochenende zumindest Gesellschaftsspiele oder eine Tischtennisplatte. Zudem wurden Partyabende und eine Talentshow veranstaltet. Keine große Rolle spielte diesmal das Essensbudget. Im BB Späti konnten die Bewohner wöchentlich einkaufen und hatten meistens genug zu essen – abgesehen von einer temporären Kohldiät. Endgültig gestrichen wurden die Matches, die in der 14. Staffel ohnehin nur noch Kindergartenspiele waren. Der zugehörige Matchraum wurde geschlossen.

Was man den Verantwortlichen zugutehalten muss: Für die Aufgaben der Woche wurden diesmal kreative und abwechslungsreiche Ideen umgesetzt. Mal mussten die Bewohner den Kunstrasen mit mit einer Nagelschere schneiden, mal den Titelsong „Leb!“ fehlerfrei auf einer alten Schreibmaschine schreiben und ein anderes Mal galt es, in Rätsel-Teilaufgaben Zahlen zu einem Endergebnis zu addieren. Auch die Wassertank-Nachschenk-Aufgabe wurde erneut durchgeführt. Die Macher haben dazugelernt und die Bewohner für manche Aufgaben in zwei Teams aufgeteilt, um für zusätzliche Motivation zu sorgen, denn dem Verliererteam drohten Strafen, während sich die Sieger über eine Belohnung freuen durften. Wie schon im Vorjahr hätte man aus den Aufgaben der Woche aber noch mehr rausholen können, wenn sie wirklich eine ganze Woche gedauert hätten und nicht nur ein bis zwei Tage.

Die Aufgabe der Woche: Wassertank-NachschenkenJoyn

Ein weiteres Ärgernis betraf die Nominierung, das Herzstück von „Big Brother“. Wie schon im Vorjahr wurde äußerst selten nach altbekannten Regeln eine normale Nominierung durchgeführt, bei der alle Bewohner eine Stimme abgaben und die mit den meisten Stimmen auf der Abschussliste landeten. Stattdessen gab es mal eine Nominierungskette, mal eine Nominierung in Zweierteams, ein anderes Mal sollten sich die Bewohner selbst freiwillig auf die Liste setzen. Auch das Verliererteam der Aufgabe der Woche landete mal automatisch auf der Nominierungsliste. Dies mag abwechslungsreich gewesen sein, doch letztendlich waren es verpasste Chancen, um für mehr Konflikte zu sorgen. Denn dadurch nahm man den Bewohnern oftmals die Aufgabe ab, selbst eine Nominierung abzugeben und diese auch begründen zu müssen. Dabei sind genau das doch die Momente, in denen die Zuschauer beobachten können, wie die Bewohner wirklich ticken und wie die Sympathien untereinander verteilt sind.

Klassische Nominierungen im Sprechzimmer waren eine Seltenheit.Joyn

Tageszusammenfassungen zu kurz und schlecht produziert

Das war jedoch nur einer von mehreren Schwachpunkten der Staffel. Die Tageszusammenfassungen waren eine einzige Katastrophe. In den jeweils nur 30-minütigen Sendungen, die lediglich montags bis freitags erschienen, gelang es nicht, das Geschehen im Container nachvollziehbar abzubilden. In der ohnehin nur kurzen Dauer wurden oftmals belanglose Szenen aneinandergereiht. Erzählstränge wurden aus dem Zusammenhang gerissen gezeigt und grausam zusammengeschnitten. Zahlreiche Zuschauer beklagten sich darüber, dass sie Probleme dabei hatten, eine Bindung zu den Bewohnern aufzubauen, und sie sie in den Tageszusammenfassungen überhaupt nicht richtig kennenlernen würden. Dies war letztendlich nur im 24-Stunden-Livestream möglich, der zum Glück auf Joyn wieder zur Verfügung stand und noch mehr als sonst unverzichtbar war, um überhaupt das Geschehen im Container zu verstehen. Dort war es möglich, ungeschnitten längeren Gesprächen beizuwohnen und sich mit den Bewohnern vertraut zu machen. Die Bedeutung des Livestreams als USP von „Big Brother“ im Vergleich zu sämtlichen anderen Realityformaten kann nicht hoch genug geschätzt werden. Die Schnipsel in den Tageszusammenfassungen funktionierten, wenn überhaupt, nur als Ergänzung.

Die Moderatoren Elena Gruschka und Jochen Bendel mit Promi-Gast Cosimo Citiolo (l.) Joyn

Eine weitere Veränderung bestand darin, dass es die altbekannten wöchentlichen Entscheidungs-Shows nicht mehr gab. Stattdessen war sixx als Partnersender dabei, wo montags bis freitags am Vorabend live um 19:15 Uhr „Big Brother – Die Show“ zu sehen war. Für dieses einstündige Format wurden ganze vier Hosts verpflichtet, die sich abwechselten und jeweils im Duo moderierten: Melissa Khalaj, Elena Gruschka, Jochen Schropp und Jochen Bendel meldeten sich von einem kleinen Aufenthaltsort auf dem Container-Gelände. Im Rahmen der Sendung zogen entweder Bewohner und Gäste ein bzw. aus, es wurde nominiert oder die Bewohner wurden mit einer neuen Aufgabe bzw. Bestrafung konfrontiert. Dies war eine sinnvolle Neuerung, denn so hatte man gleich fünfmal pro Woche eine feste Verabredung mit einer Live-Sendung, in der auch tatsächlich folgenreiche Dinge geschahen. Dies bot einen Anreiz, das Geschehen anschließend im Joyn-Livestream weiterzuverfolgen. Weniger schön war, dass die Moderatoren oftmals uninformiert wirkten und sich nicht mit persönlichen Meinungen über einzelne Bewohner zurückhielten. Zudem wurden in die sixx-Show auch die Tageszusammenfassungen integriert. Allerdings war die Sendezeit so knapp bemessen, dass die TZFs nie komplett gezeigt werden konnten und stets Szenen fehlten, die der geneigte Zuschauer dann umständlich noch separat auf Joyn nachholen musste.

Zukunft von „Big Brother“ nach Jubiläumsstaffel ungewiss

Die Zukunft des Großen Bruders steht – mal wieder – auf der Kippe und bei der 15. Staffel könnte es sich – mal wieder – um die vorerst letzte gehandelt haben. Denn im Gegensatz etwa zum parallel laufenden „Sommerhaus der Normalos“ von RTL+ gab es kaum mediale Berichterstattung über die „Big Brother“-Jubiläumsstaffel, was die eingebüßte Relevanz des Formats verdeutlicht. Ein weiterer Indikator dafür sind die enttäuschenden Quoten der sixx-Show. Waren anfangs noch um die 100.000 Zuschauer dabei, fiel die werktägliche Live-Sendung in der Finalwoche auf nur noch 50.000 Zuschauer herab, was kaum noch messbaren 0,3 Prozent Marktanteil entsprach. Nun ist „Big Brother“ inzwischen vor allem ein Streamingformat, doch auch seitens Joyn blieben diesmal die Jubelmeldungen aus. In der ersten Woche wurde auf Joyn eine kumulierte Streaming-Nettoreichweite für „Big Brother“ von 215.000 Personen ermittelt. Als der Streamingdienst jüngst den März 2025 als „besten Monat aller Zeiten“ feierte, fiel ins Auge, dass „Big Brother“ in der Aufzählung der Wachstumstreiber fehlte.

Die Bewohner versammeln sich mit Promi-Gast Janine Pink (M.) im Sprechzimmer.Joyn

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass mit „Big Brother 2025“ eine Staffel zu Ende geht, die zwar hin und wieder gute Ideen durchblitzen ließ, im Großen und Ganzen allerdings erneut zu wünschen übrig ließ und als durchwachsen abgehakt werden muss. Dazu passt, dass selbst „Das große Finale“ der Jubiläumsstaffel lediglich im kleinen Rahmen am Vorabend um 19:15 Uhr läuft. Nach nur einer Stunde wird der Sieger bzw. die Siegerin feststehen – pünktlich bevor die Primetime beginnt. Die Zeiten, als „Big Brother“-Gewinner noch spektakulär über eine pompöse Brücke gingen und von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt wurden, sind endgültig vorbei. Dass der Produktion nur noch ein geringes Budget zur Verfügung steht, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Dennoch hätte man deutlich mehr aus dem Format herausholen können, indem man etwa auf die prominenten Besucher verzichtet hätte und das Geld für deren Gagen sinnvoller investiert hätte. Es bleibt zu hoffen, dass die Macher bei den euphorischen Erzählungen von Ulf und Marcel über bessere „Big Brother“-Zeiten genau zugehört haben und daraus die richtigen Schlüsse für künftige Staffeln ziehen – sofern überhaupt noch welche kommen.

Siehe auch unseren großen Rückblick auf: 25 Jahre „Big Brother“ – Vom Massenphänomen in die Streamingnische

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Big Brother "Deutschland" wird leider immer mehr zur Sparnummer, weder spannende, aufwendige noch lustige Challenges waren zu sehen. Auch die Nominierungen wurden flach abgehalten, und es gab nicht mal einen Moment der Wahrheit...


    Sämtliche Promis einzuladen, die man in anderen Formaten schon zu genüge gesehen hat, war denke ich ebenso für die Katz... aber sollten wohl für mehr Quote sorgen.


    Das beste bei dieser Staffel waren eigentlich alle Teilnehmer die keine Absichten gezeigt haben Promi zu werden.


    Ach ja... das nächste PBB findet wahrscheinlich wieder im gleichen Container statt :-(


    Gab mal in einer Staffel eine Challenge in der es ein Auto zu erspielen gab, der letzte der noch die Hand nach vielen Stunden dran hatte gewann das Auto... das war noch spannend.
    • am

      Eine wirklich hervorragende Analyse! Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich hoffe, die Verantwortlichen lesen mit.
      • (geb. 1978) am

        Danke für den Artikel, sehe ich genauso.
        Die Gast "Stars" waren meiner Meinung nach gar nicht nötig.
        Janine Pink habe ich überhaupt nicht wahr genommen. Jenny Elvers, Gina Lisa fand ich gar nicht schlecht und vielleicht noch Cosimo für den Spass (mag ihn sonst nicht).
        Emmi Russ konnte ich kaum ertragen, so eine abgehobene und provozierende Krawallbürste brauche ich nicht, wenn ich das sehen möchte kann ich andere Trash-Formate einschalten. Lustige und auch sportliche Spiele wie bei Promi BB hätten jetzt auch nicht die Welt gekostet.
        Die Moderatoren mag ich, ausser diese Elena...einfach schrecklich. Schade....aber ja, die Zeiten sind definitiv vorbei für BB.
        • am

          "Die meisten anderen Bewohner versuchten dagegen, so wenig wie möglich anzuecken."

          Das ist doch der gesellschaftliche Konsens, dass sich alle lieb haben und persönliche Meinungen nur noch gedacht und nicht mehr angesprochen werden. Wer möchte schon mit einer "falschen" Meinung auffallen? Und das kann ja inzwischen fast alles sein, je nach dem welche Bubble sich diskreditiert fühlt.
          • am

            Am Ende schnappt sich Acun das Format und landet als 3 stündige Mo-Fr Primetime Variante bei sport1. 
            Schlimmer kann es da auch nicht werden, vielleicht sogar besser. (Auch wenn ich kein Fan des Formats bin)
            • (geb. 1984) am

              Sehr guter Artikel.
              Das Format war ja schon von vornherein zum scheitern verurteilt. 50 Tage man schafft es als Zuschauer gar nicht eine Verbindung zu den Bewohnern aufbauen, denn bis man drin ist sind die Bewohner wieder raus. Wo wir beim Thema Nominierung sind. Für die Bewohner war die Nominierung ein Nebenschauplatz. Während früher es noch dramatisch war nicht rauszufliegen so war das für die Bewohner halt ein Schulterzucken, dann ist man halt nominiert und fliegt raus. Nicht so schlimm.
              Der Reiz von Nominierung ist einfach raus und so wurde es auch teils abgefrühstückt, wildlos mal heute mal in 2 Tagen ne Nominierung, mal in 3min, mal über 60min gezogen.
              Konzeptlos und nicht mehr ernstzunehmen. Vorallem mit diesen peinlichen Buttons, weil Bewohner und wohl auch Zuschauer von der Sendergruppe eingeschätzt, zu blöd sind sich merken zu können wer nominiert ist.
              Kommen wir zur Ausstrahlung. 19:00 Uhr joyn mit einer Tageszusammenfassung die mal gegen 19:30 oder 19:40h zu ende war weil man es bei Joyn nicht gebacken bekam diese pünktlich um 19 Uhr bereit zustellen. Sogar 2x in der Geschichte ließ die Folge sich nicht mal abzuspielen bevor sie werktags gegen 21 Uhr dann nochmals mit Beschreibung hochgestellt wurde (da Länge sich teils um 1-2min auch änderte).
              Heißt wer die Tageszusammenfassung um 19 Uhr sah hat bei sixx zur Show später eingeschalten. Hier ist teils aber schon was im Haus passiert so das man es verpasste. Nicht das schon Zuschauerverlust bedeutete, nein man machte Aktionen während der Live-Show was dazuführte, dass weitere Zuschauer dann in den Livestream wechslten und die sixx Show vernachlässigten. Wieder Zuschauerverlust für die sixx Show. Man merkt das Konzept war einfach von vornherein zum scheitern verurteilt.
              Bestrafungen mit Kohl Woche gut angefangen und schon nach 2 Tagen wurde täglich wieder Bestrafungen zurückgenommen und Bewohner bekamen Luxus zurück. Bestrafungen wie Kleider müssen abgegegeben und Bewohner wurden davor angeleitet sich schick zumachen. Und was ist passiert, die Bewohner dürften einfach Kleidung der anderen Tagen und die Mädels hatten statt tagelang nur Stöckelschuhe die Badelatschen und normalen Schuhe der anderen. Oder tagsübere eine Bestrafung und Abends gabs schon wieder ne fette Grillparte als Belohnung. Wie lächerlich.
              Unter ProSiebenSat.1 hat man einfach kein Bock aus dem Format wieder eine glatzvolles Format zu machen. Sondern man fährt es regelrecht weiter gegen die Wand.
              Man muss sich mal auf der Zunge vergehen lassen, dass man mit der aktuellen "Normalo" Staffel zum 6. mal aus dem selben Container sendet (2x Promi, 2x Knossi Staffel, 2x Normalo-Staffel)

              Mein Highlight bleibt Jenny Elvers die sehr gut vorbereit in das Format ging und Melissa und Jochen Schrop knallhart ins Gesicht gesagt hatte, "sag mal kenn ich das Format besser als Ihr beiden Moderatoren" und Schropp nur wie ein kleines%...

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