„Tommy“: Neuer Trailer zur kommenden Serie mit Edie Falco („Die Sopranos“)

Polizistin in der Vielschichtigkeit von Los Angeles

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 13.01.2020, 16:50 Uhr

Promobild zu „Tommy“: Protagonistin Tommy (Edie Falco) im schmalen Grenzgebiet zwischen Demonstranten und Polizei – Bild: Cliff Lipson/CBS
Promobild zu „Tommy“: Protagonistin Tommy (Edie Falco) im schmalen Grenzgebiet zwischen Demonstranten und Polizei

Keinen einfachen Stand wird voraussichtlich die neue CBS-Serie „Tommy“ haben: Edie Falco spielt darin die erste Polizeichefin von Los Angeles, Abigail „Sie können mich Tommy nennen“ Thomas. CBS beginnt mit der Ausstrahlung der Serie am 6. Februar.

Es ist nie leicht für eine Serie, wenn nach der eigentlichen Pilotfolge noch einmal Rollen umbesetzt werden und sie vom Sender erst zur Halbzeit der Season gezeigt werden, wie nun „Tommy“.

Die ursprüngliche Prämisse der Serie besagte, dass der windige Bürgermeister von Los Angeles via Gerichtsurteil dazu gezwungen wurde, mehr Frauen in seine Verwaltung zu berufen, um nicht weiter gegen das Gebot Gleichbehandlung zu verstoßen. Aus einer sehr kurzen Liste von Frauen, die soweit in der Strafverfolgung Karriere gemacht hatten, dass sie als Chefin für knapp 10.000 Polizisten in Frage kämen, erschien ihm die aus New York kommende Tommy als diejenige, die er am leichtesten manipulieren könnte – doch schnell muss er seinen Irrtum erkennen. Im zur Serienbestellung im vergangenen Mai veröffentlichten Trailer war das eines der Hauptthemen (fernsehserien.de berichtete).

Nachdem die Rolle des Bürgermeisters umbesetzt wurde ist unklar, ob es sich dabei weiterhin um eine ziemlich korrupte Figur handeln wird – mit Thomas Sadoski („The Newsroom“, „Life in Pieces“) hat ein eher sympathisch wirkender Darsteller die Rolle bekommen – und im Trailer ist von politischem Gemauschel nichts mehr zu sehen.

So oder so weht mit Tommy ein frischer Wind in Los Angeles. Doch Tommy hatte auch private Gründe für den Ortswechsel: Ihre Tochter lebt dort, zu der die Polizistin nie ein enges Verhältnis hatte – das Klischee des stets im Dienst befindlichen Cops schlägt zu. Vielleicht ist es Tommys letzte Chance, die Beziehung zu kitten. Auch beruflich sind die Konsequenzen immens: Wenn Tommy als erste Polizeichefin auf der Nase landet, dann würde das auf mehr als ein Jahrzehnt dafür sorgen, dass Frauen bei der Nominierung für hohe Polizeiposten außen vor wären.

Für die Autoren der Serie hatte „Vielfalt“ eine hohe Priorität – denn Los Angeles ist eine Stadt der Vielfalt, wo niemandes Erscheinungsbild das gesamte Stadtbild bestimmt (gedreht wurde allerdings in Falcos Heimatstadt New York). Die acht Plätze im Writers Room wurden mit vier Männern und vier Frauen besetzt, die Hälfte der Autoren bezeichnet sich selbst als Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, zwei Autoren sind Afro-Amerikaner. Auch Hauptfigur Tommy ist lesbisch – Falco bezeichnet das als eines einer Vielzahl von Adjektiven, die die Figur beschreiben.

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