Thomas Hermanns gibt „Grand Prix“-Moderation ab

„Ich bin mit meinem Latein irgendwie am Ende“

Mario Müller
Mario Müller – 01.06.2008

Mit dem „Quatsch Comedy Club“ hat Thomas Hermanns in Deutschland eine Sendung etabliert, die nicht nur seit – für das Privatfernsehen unfassbar langen – 13 Jahren auf Sendung ist, sondern auch den Comedy-Nachwuchs erfolgreich fördert.

Den Erfolg, den Hermanns in diesem Bereich hat, vermisst er schmerzlich bei seinem anderen großen Steckenpferd, dem „Eurovision Song Contest“. Im Jahr 2005 moderierte der bekennende „Grand Prix“-Fan den Musik-Wettbewerb für die ARD zum ersten Mal und musste gleich bei dieser Premiere in Kiew den Zuschauern den beschämenden letzten Platz für die deutsche Teilnehmerin Gracia Baur verkaufen.

Bestens erfahren durch diesen Einstand konnte Hermanns auch den schlechten deutschen Platzierungen der Folgejahre immer wieder etwas Positives abgewinnen, bis schließlich letzte Woche die No Angels mit einem erneuten Super-Gau auf dem letzten Platz landeten (fernsehserien.de berichtete). Im Interview mit der Internetseite DWDL zog Hermanns jetzt die Notbremse und verkündete seinen Rückzug vom „Grand Prix“. Er bleibe zwar Fan und wolle auch weiterhin, „dass wir gewinnen. Aber ich sehe die Chancen nicht mehr, dass das nochmal klappen kann in den nächsten Jahren und möchte nicht nächstes Jahr wieder da stehen und von einem weiteren Desaster sprechen. Das ist unbefriedigend und macht beim wiederholten Mal auch keinen Spaß mehr.“

Die Entscheidung habe er bereits am vergangenen Mittwoch zusammen mit dem NDR getroffen. Er wünsche dem NDR, dass man es doch noch schaffe, den Vorentscheid so zu ändern, dass man am Ende wieder von einem Erfolg sprechen kann, aber er selbst sieht keine Möglichkeiten mehr, noch etwas zu verändern, was nicht schon verändert wurde.

„Ich fand die Zuspitzung auf eine kleine Auswahl von möglichen Kandidaten für Deutschland auch richtig. Man kann da nicht zehn mittelmäßige Acts antreten lassen. Ich bin mit meinem Latein irgendwie am Ende. Deswegen ab nächstem Jahr ohne mich“, so Hermanns.

Während Hermanns die Idee eines großen Teilnehmer-Castings für schwierig hält, da man dann vor dem Problem stünde, bis dahin völlig unbekannte Nachwuchstalente international vermarkten zu müssen, bringt er als Erfolgstipp Tokio Hotel ins Spiel. Bei denen müsse man im Vorentscheid nur den Song auswählen. Er sei sich aber auch sicher, dass die Band nach dem Erfolg in den USA keine Lust darauf habe, sich beim „Grand Prix“ zu blamieren. „Eine Teilnahme beim Eurovision Song Contest ist zum Feldzug geworden, der gut geplant werden will. Der Spaß bleibt dabei leider oft auf der Strecke“, ärgert sich Hermanns.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich kann das irgendwie nachvollziehen, was Thomas Herrmanns von sich gibt.
    • am via tvforen.de

      Achja keine hat die Deutsche lieb. Das Lied der No Angels war einfach Mist. Die Darbietung schlecht. Selbst bei einer guten Performance hätte das Liedchen nicht aus den andern 23 herausgeragt. Es war konservative Popsoße. Damit hat man nunmal beim GP keine Chance. Traurig ist einzig und allein, daß sich beim Vorauscheid immer nur etwas Etabliertes durchsetzt. Da ist meist kein Pep drin. Oder es ist zu speziell, wie Texas Lightning oder Cicero. Einfach nicht massenkompatibel. Und darauf kommts an. Es muss aber auch originell sein. Das können die Deutschen nicht. Nicht die bekannten Popgrößen. Das empfinde ich als Hauptproblem.
      • am via tvforen.de

        Wenn der Hermann sich schon abwendet vom ESC, dann sitzt die Karre mal so richtig im Dreck, das ist sicher.
        Ich find auch, man kann da nicht so einfach weiter machen wie bisher. Dazu war die Klatsche viel zu deutlich.
        Das war ein eindeutiges Votum der anderen uns nicht dabeihaben zu wollen und das sollte man auch repektieren.
        Es wird Zeit einzusehen, dass der Grand-Prix tot ist.
        Schade drum, aber alles geht mal zuende.
        • am via tvforen.de

          Vielleicht sollte man einfach mal 1 oder 2 Jahre aussetzen.
          • am via tvforen.de

            vielleicht mit den Lied

            http://www.youtube.com/watch?v=olhczmTbB4I
            • am via tvforen.de

              Man kann von ihm halten was man will. Aber für den GP hat er sich interessiert wie kaum ein zweiter.
              Und ich sehe es schon kommen. Nächstes Jahr wird Deutschland den "Grand Prix" gewinnen.
              • am via tvforen.de

                ich finde es auch schade, gerade weil er selbst als fan bei der sache war und genug ahnung davon hatte.
                ich erinnere mich noch an so uneträgliche moderations-duos wie pilawa&kuttner oder beckmann&nena. brrr.
                • am via tvforen.de

                  mae schrieb:
                  >
                  > beckmann&nena

                  War Nena mehrfach als Moderatorin dabei? Ich kann mich nur noch erinnern, dass sie den Vorentscheid 1998 - freundlich ausgedrückt - in etwas angeheitertem Zustand zusammen mit einem peinlich berührten Axel Bulthaupt moderiert hat. Einen Satz werde ich nie vergessen: "Is doch Birmingham, oder?"
                • am via tvforen.de

                  ftde schrieb:

                  > War Nena mehrfach als Moderatorin dabei? Ich kann mich nur
                  > noch erinnern, dass sie den Vorentscheid 1998 - freundlich
                  > ausgedrückt - in etwas angeheitertem Zustand zusammen mit
                  > einem peinlich berührten Axel Bulthaupt moderiert hat. Einen
                  > Satz werde ich nie vergessen: "Is doch Birmingham, oder?"

                  ne, stimmt, ich meinte den vorentscheid mit der kombi nena/bulthaupt.
                  war auch so unerträglich. witzig war nur der schluß, als nena auf der bühne überrannt wurde und praktisch runterfiel.
              • am via tvforen.de

                Naja - etwas geschämt habe ich mich schon, vor allem weil alle Länder hübsche Damen und adrette Herren als Punkte"announcer" hatten und wir diesen dürren Kerl mit übergroßen, weißen Engelsflügeln, auf einer Mülltonne stehend (zumindest habe ich es so in Erinnerung).
                • am via tvforen.de

                  Hm, schade irgendwie. Bin zwar kein großer Hermanns-Fan, aber man merkte ihm die Begeisterung für den Wettbewerb immer an, und gefiel mir. Lustlose uninteressierte Moderatoren gibt es viele.

                  Ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich aufgibt, eben weil er so ein großer Fan ist. An Mißerfolge haben wir uns doch schon gewöhnt...
                  • am via tvforen.de

                    Ich finde es gut, dass Hermanns die Moderation abgibt. Er sollte die Zeit nutzen und einen Deutsch-Kurs für Moderatoren belegen und damit seine Wortfindungsstörungen kurieren, denn was er an überflüssigen Anglizismen ("iwänt", "Pörfomenz", u.ä.) im Deutschen Fernsehen vom Stapel lässt, ist unglaublich und nicht nachvollziehbar.
                  • am via tvforen.de

                    "Hm, schade irgendwie. Bin zwar kein großer Hermanns-Fan, aber man merkte ihm die Begeisterung für den Wettbewerb immer an, und gefiel mir. Lustlose uninteressierte Moderatoren gibt es viele."

                    sehe ich auch so. der hermanns konnte einen immer so schön trösten nach den diversen schrott ergebnissen....damit stirbt der GP in D wohl noch ein wenig mehr :-(

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