Ab 2008 soll auch für Radiohörer der Sonntag zum Tag des „Tatort“-Krimis werden. Dann startet die neue Reihe „radioTatort“, die zwölfmal im Jahr von allen Landesrundunkanstalten der ARD ausgestrahlt werden soll. ARD-Direktor Fritz Raff verspricht: „Wie vom längst legendären ‚Tatort‘ im Fernsehen gewohnt, haben die Fälle viel mit der Region zu tun, in der Täter und Ermittler zu Hause sind.“
So, wie beim Fernsehformat jede Landesanstalt ihre eigenen Ermittler an den „Tatort“ schickt, soll auch für den „radioTatort“ jede Landesrundfunkanstalt eigene Hauptfiguren und Stücke entwickeln und diese dann als Originalhörspiele produzieren. Prominente Hörspiel-Autoren und rennomierte Kriminalschriftsteller sollen mit von der Partie sein, Auftritte von Personen aus den Fernseh-„Tatorten“ wird es allerdings nicht geben.
Die ARD-Hörfunkkommission will laut ihrem Vorsitzenden Frank Johannsen mit dem neuen Projekt Lust machen auf die Welt der Hörspiele. In jener „originären Kunstform des Radios“ könne man viel entdecken. Die ARD produziert bereits jetzt jährlich über 500 Hörspiele, die auch auf dem boomenden Hörbuchmarkt erfolgreich sind.
Währendessen sprachen sich die ARD-Intendanten dafür aus, die Anzahl der Wiederholungen der Fernseh-„Tatorte“ in den dritten Programmen zu verringern. Insgesamt gab es in allen Kanälen der ARD im letzten Jahr um die 350 Ausstrahlungen von „Tatort“-Folgen, bei rund 500 produzierten Filmen seit 1970. Um eine „Abnutzung des Familiensilbers“, wie es ARD-Programmdirektor Günter Struve ausdrückte, zu verhindern, wolle man nun die Ausstrahlungen reduzieren.
