„Tatort“-Aus: Brückner und Weber sind sehr verwundert

Schauspieler kritisiert „verlogene Pressemitteilung“

Michael Brandes – 09.11.2011, 12:30 Uhr

Brückner und Weber als „Tatort“-Duo Kappl & Deininger – Bild: SR/Manuela Meyer
Brückner und Weber als „Tatort“-Duo Kappl & Deininger

Das wundersame Aus für die „Tatort“-Ermittler des Saarländischen Rundfunks (SR) traf auch die beiden Hauptdarsteller ohne Vorwarnung. „Über das überraschende Ende sind wir erstaunt und nehmen es mit Verwunderung zur Kenntnis“, teilten Maximilian Brückner und Gregor Weber in einer gemeinsamen Erklärung der ‚Süddeutschen Zeitung‘ mit. Als Franz Kappl und Stefan Deininger zählen die beiden Schauspieler zu den derzeit erfolgreichsten „Tatort“-Ermittlern – was den SR nicht davon abhielt, das Duo bereits nach sieben gelösten Fällen jetzt kurzfristig in Rente zu schicken.

Dem zuständigen „Tatort“-Redakteur Christian Bauer wirft Gregor Weber vor, mit einer „schlecht formulierten und offensiv verlogenen Pressemitteilung“ versucht zu haben, die Trennung so zu verkaufen, „dass eigentlich wir gehen wollten und die Entscheidung sehr knorke finden“. Nach „SZ“-Informationen soll sich das Duo dementsprechend einem Wunsch des Senders widersetzt haben, die Formulierung „in beiderseitigem Einverständnis“ in die Pressemitteilung aufzunehmen.

Um die Trennung von Brückner und Weber zu begründen, bemühte der zuständige „Tatort“-Redakteur Christian Bauer in jener Pressemeldung eine Standardfloskel, die in Branchenkreisen gern genutzt wird, wenn man sich zu den wahren Gründen nicht so gern äußern möchte. Die Geschichten seien „aus unserer Sicht jetzt zu Ende erzählt“, so Bauer (fernsehserien.de berichtete). Jeder Abschied biete „die Chance eines neuen Konzeptes für den saarländischen ‚Tatort‘“, betonte die SR-Programmgruppenleiterin Andrea Etspüler. Neues Konzept, das könnte in diesem Fall bedeuten, dass der Sender einen dicken Fisch an der Angel hat. Devid Striesow soll möglicherweise 2012 neuer SR-Kommissar werden, spekuliert die „SZ“. Der Sender wollte sich zu neuen Darstellern noch nicht äußern.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Sehr schade um die beiden sympatischen Schauspieler!
    • am

      Also erfolgreich sind die beiden für den SR durchaus, aber bei der letzten Erhebung kam man nur auf den 9. Platz, was eher Mittelfeld ist, wenn auch unterer....
      • (geb. 1902) am

        @ muumi, ist schon richtig, ich sehe auch selten im Landeshauptdorf jemand mit nem "Flitt" (Flutes) unterm Arm z.b. in der sogenannten gut Stubb von Saarbrücken, dem kleinen posierlichen Tante Johanna äh St. Johanna Markt rumradeln...Palü war ja in der Tat auch privat mit dem Rennrad in der Möchtegerngrossstadt unterwegs, allerdings gab er da genauso n schlechtes Bild ab wie in seinen Tatorts (unvergessen mein Fastcrash mit ihm 2002 vor der Ludwigskirche)....naja, dem ist SB ja nimma gut genug und er wohnt schon lange in Bööörlin, verständlich, Saarland/SB Abkackerland...

        Für Deininger und Kappel find ich s schade, auch wenn die Folgen von mal zu mal schlechter wurden...!
        • (geb. 1960) am

          Würde mich nicht wundern, wenn das Duo bald eine eine eigene Produktion bei einem der Privaten unterbringt: ohne die Gängelei durch übersubventionierte Sendeanstalten, die in anderen Bundesländern nicht mehr als den status eines Regionalstudios hätten.
          Obwohl ein Verfechter der ÖR sehne ich eine Flächenreform herbei...
          • am via tvforen.de

            Die Art, wie man die beiden "rausgeworfen" hat, ist natürlich ganz schlechter Stil. Ich hab allerdings auch gleich vermutet, dass der SR irgendeinen großen Namen in petto hat - sonst würde man ein (quotentechnisch) relativ erfolgreiches Team nicht so schnell rauskegeln.

            Irgendwie bin ich mit Kappl/Deininger nie so richtig warm geworden, und Alice Hoffmann (die ich als Hilde Becker sehr geschätzt habe) war auch eher unfreiwillig komisch. Falls wirklich Devid Striesow der Nachfolger wird, ist das sicher keine schlechte Wahl. Der dürfte im Moment einer der besten deutschen Schauspieler sein. Bloß mit dem saarländischen Lokalkolorit dürfte es dann wohl vorbei sein. Aber das hat sich in den letzten 20 Jahren (seit dem radelnden Rotweintrinker Palu) sowieso ziemlich abgenutzt...
            • am via tvforen.de

              Naja, Palu ist nie ein typischer Saarländer gewesen - so stellten sich die Redakteure, zur Zeit des Königs Oskar, wohl ihren idealen Saarländer/Saarbrücker vor.
            • am via tvforen.de

              obwohl Plau das frankophile der Saarländer durchaus gut verköperte....

              das scheint nun ja mittlerweile "Stil" bei der ARD zu sein -auf diese miese art Leute zu "entlassen"

              auch hier hätte meiner meinung nach die öffentlichen ihren Bildungsauftrag zu erfüllen, nämlich als vorbild wie man mit anstand seine mitarbeiter behandelt....



              Gruß Sir Hilary
            • am via tvforen.de

              Naja, ich bin da anderer Meinung - das war eine Phantasievorstellung - wenn ich mich umsehe, dann sehe ich keine Saarländer mit dem Rad, Baguette/"Flitt" und Rotwein durch die Stadt fahren und jeder ruft "Salue".

              Das war die Traumwelt der linksdrehenden Redakteure.... ^^

              Ich habe im ganzen Leben noch niemanden in Saarbrücken Salue rufen hören... und werde es wohl auch nicht mehr erleben (was micht nicht unbedingt traurig macht...).

              Die Saarländer, die ich kenne, sind im Herzen sicherlich dem 'savoir vivre' zugeneigt - aber niemand würde sich zum Franzosen transformieren.

              Aber ich schwiff ab....^^
            • am via tvforen.de

              in der tat -das tust Du ,-))

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