So endet die US-Serie „Bones“

Explosiver Serienabschluss blieb Knalleffekte schuldig

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 29.03.2017, 15:32 Uhr

Derweil verbeißt sich Booth in das Verhör von Kovacs Ehefrau Jeannine (Brit Shaw). Sie hatte ihn nach seinen jüngsten Taten und der Aufdeckung seiner Vergangenheit aber verlassen und erschient unschuldig, schließlich besteht sie sogar einen Lügendetektortest. Aus DNA-Spuren von der unexplodierten Bombe ergibt sich, dass ein Blutsverwandter von Kovac hier buchstäblich seine Finger im Spiel hatte – und Booth enttarnt Kovacs Ehefrau als dessen Schwester – die Lügendetektor-Befragung konnte somit aufgrund von sprachlichen Spitzfindigkeiten bestehen, à la „Wissen Sie, wo Ihr Ehemann ist?“).

Das Versteck von Kovac kann schließlich gefunden werden – ein abgelegenes Haus auf dem Land. In einem mit Hubschrauber unterstützten Kommandoeinsatz stürmt Booth mit Aubrey und einem SWAT-Team das Anwesen, auch Brennan ist dabei. Kovac ist nicht alleine, und so kommt es zu einer Schießerei. Kovac versucht schließlich in einem Auto zu fliehen, macht dann aber doch lieber vom Steuer aus Jagd auf Booth. Der renkt sich beim Ausweichen seine Hand aus – als Brennan erkennt, dass ihre geistige Kapazität zurückkehrt, kann sie die Hand wieder einrenken. Daraufhin erschießt Booth mit der frisch eingerenkten Hand Kovac – dessen Fahrzeug über einen Abhang in eine Ansammlung von Ölfässern fällt, wo alles in einem Flammenmeer vergeht.

Der Rest sind Aufräumarbeiten – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Jeffersonian wird für den Wiederaufbau geschlossen werden. Beim Aufräumen ihrer Arbeitsplätze und dem Aussortieren, was entsorgt werden kann, wandern zahlreiche Gegenstände mit Erinnerungswert durchs Bild. Etwa eine Plakette, die an den verstorbenen Vincent Nigel-Murray (Ryan Cartwright) erinnert oder der Gedichtband, den Arastoo für Cam geschrieben hatte und mit dem er ihr Herz erobert hatte.

Angela ist weiterhin schwanger und hat gegenüber den Zukunftsängsten eine „was passieren soll, wird passieren“-Haltung eingenommen. Aubrey wird nun doch nicht die Stadt verlassen sondern erhält „überraschend“ die selbe Dienstgrad-Beförderung in Washington. Seine Romanze mit Jessica ist jedoch beendet, allerdings deutet sich eine neue Romanze mit Karen Delfs (Sara Rue) an.

Camille offenbart, dass sie und Arastoo drei Brüder im Pre-Teen-Alter adoptieren werden, die derzeit in Pflegefamilien sind. In der längeren Auszeit, um die Bildung einer Familie zu ermöglichen, soll nach ihrem Willen Hodgins ihren Job kommissarisch übernehmen (Bones will ihren Job nicht verlassen) – was Hodgins nun zum „King of the Lab“ macht. Daneben erfahren wir, dass Cams Tochter Michelle (Tiffany Hines) ein Vorstellungsgespräch beim FBI hat.

Bones und Booth auf der Bank blicken auf das halbzerstörte Jeffersonian


Die letzte Szene gebührt Bones und Booth, die vor dem halbzerstörten Jeffersonian auf einer Parkbank zusammentreffen. Dabei kommen Erinnerungen an Personen auf, die nicht im Finale dabei waren. Etwa an Booths ältesten Sohn Parker in Gestalt einer alten Kinderzeichnung, die er Bones gegeben hatte oder über dessen Buch an den verstorbenen Sweets.

Nachdem zuvor schon Booth erkannt hatte, dass er zu seinen Taten und seiner Arbeit steht, blickt nun auch Brennan der unveränderten Zukunft entgegen. Sie will eine bei der Explosion um 4:47 Uhr stehengebliebene Uhr aus ihrem Büro nach der Wiedereröffnung anbringen als Erinnerung daran, dass ihr Leben trotzdem weitergeht.

Anmerkungen
Die letzten beiden Folgen von „Bones“ präsentieren sich als ordentliche Doppelfolge und angemessen melancholisches Serienfinale. Die Hochzeit einerseits wie das Ausräumen der Arbeitsplätze im zerstörten Jeffersonian andererseits und schließlich Brennans Kampf mit ihren Gedächtnisproblemen liefern zahllose Gelegenheiten, kleine Details aus der Seriengeschichte anzuteasern – Eigenheiten, Figuren, Erlebnisse. Manches war aber auch zu sehr auf die Nase, insbesondere die Szene, in der die Assistenten zusammenkommen, um die ausgefallene Brennan zu ersetzten und dabei natürlich betonen, dass sie alles einsetzen müssen, was sie bei ihr in den vergangenen Jahren gelernt haben – und natürlich jeder einen neuen Gedanken aussprechen darf.

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