Der 18-jährige Damian Hardung spielt Jonas und wird für den Zuschauer schnell zu einer wichtigen Bezugsperson. Vor dem „Club der roten Bänder“ war er in mehreren Fernsehfilmen wie „Die Holzbaronin“ oder „Der Hodscha und die Piepenkötter“ zu sehen. Privat ist er vor allem sportlich unterwegs und spielte beispielsweise Fußball in der DFB-Jugendauswahl Köln. Gegenüber wunschliste.de verrät der frisch gebackene Abiturient, wie er seine Rolle sieht, in welche Richtung sie sich entwickelt und was er persönlich für die kommenden Monate plant.
wunschliste.de:Du als Jonas hattest besonders zu Beginn der ersten Staffel mit der Krebsdiagnose und der Beinamputation zwei heftige Schicksalsschläge zu verarbeiten. Darüber hinaus hast du dir in einer emotionalen Szene die Haare abrasiert. Wie schwierig war es, diese Situation mit all ihren Emotionen zu spielen und vor allem einige Wochen lang – wie auch dein Kollege Tim – mit einer Glatze herumzulaufen?
Damian Hardung: Einfach war es auf jeden Fall nicht, ich hatte schon sehr viel Respekt vor dieser Rolle. Gleichzeitig habe ich mich aber extrem gefreut, sie spielen zu dürfen. Schon beim Lesen der Outlines war mir klar, dass hier etwas erzählt wird, das große Bedeutung hat. Und gerade solche krassen Schicksalsschläge, wie sie Jonas erlebt hat, authentisch darzustellen, ist natürlich kein Spaziergang. Dass für die Rolle meine Haare dran glauben mussten, ist aber ein vergleichsweise kleines Opfer. Für mich als Schauspieler steckt ein unglaublicher Reiz hinter der Geschichte, gegen all diese Widerstände anzukämpfen, um am Ende ein Erfolgserlebnis wie eine überstandene Chemotherapie auch dem Zuschauer begreiflich zu machen. Der ständige physische und psychische Kampf gegen das Schicksal, dem man am Ende manchmal doch unterliegt, ist die größte Herausforderung der Rolle. Insofern war es bestimmt auch für die Zuschauer gut, von Anfang an eine Figur zu haben, die sie begleiten und mit der sie sich identifizieren können. Zumal Jonas ja ursprünglich kerngesund war und erst durch die Diagnose zum Krebspatienten wurde. Die Einsicht, dass jeden von uns eine lebensbedrohliche Krankheit treffen könnte, ist eine der Kernbotschaften hinter der Figur Jonas.
Das ist sicherlich eines der Erfolgsgeheimnisse der Serie, zumal sich ja auch so unterschiedliche Charaktere zusammenschließen, die allesamt individuelle Schicksalsschläge erlebt haben.
DH: Absolut, der Vorteil für den Zuschauer besteht darin, dass jede Figur zumindest einige Facetten beinhaltet, die man auf sich selbst übertragen kann. Uns war es besonders wichtig, solche Themen bewusst anzusprechen und sie nicht totzuschweigen und zu zeigen, dass Freundschaften gerade in schweren Zeiten wertgeschätzt werden müssen.
DH: Ich glaube, es ist extrem wichtig für den Club, mit Jonas einen „zweiten Anführer“ zu haben, da der „erste Anführer“ Leo selbst mit schweren Hindernissen zu kämpfen hat und emotional auch mal überreagieren kann. Insofern ist es gut, dass jemand einen kühlen Kopf bewahrt, wenn Leo es aus diversen Gründen nicht kann. Jonas ist ein sehr rational denkender Mensch, der für die anderen da ist, aber auch mal aus dem Hintergrund heraus agieren kann. Ich bekomme von meinen Freunden im Alltag öfter mal zu hören: „Damian, ist zwar ganz cool, dass du in der Serie mitspielst, aber hättest du dir nicht eine interessantere Rolle aussuchen können?“ Dann antworte ich immer, dass Jonas eine Bezeichnung wie „Der Hübsche“ oder „Der Schlaue“ nicht braucht, da er mit seiner offenen Art seinen Freunden auch zuarbeiten kann. Das ist ein sehr schöner Aspekt, der diese Rolle ausmacht.
Du bist vor kurzem 18 geworden, hast dein Abitur gemacht und bist Hauptdarsteller in einer der erfolgreichsten deutschen Serien der letzten Jahre. Wie sieht die berufliche Zukunft für dich aus? Bleibst du dem Schauspielfach treu oder verfolgst du auch andere Interessen?
DH: Ganz aktuell werde ich jetzt erst einmal vier Monate durch Südamerika reisen, um ein bisschen den Kopf freizukriegen und mich inspirieren zu lassen. Die Schauspielerei erfüllt mich natürlich total, aber auch ein Studium würde mich durchaus interessieren. Wer weiß, welche Gedanken mir so kommen, wenn ich auf dem Machu Picchu in ein paar tausend Metern Höhe stehe.