Sherlock Holmes – Ein Detektiv, viele Gesichter

Egal ob im 19. oder im 22. Jahrhundert – Holmes ermittelt überall – von Roger Förster

Roger Förster – 21.07.2011, 19:00 Uhr



Füchse, Mäuse und der Holmes der Zukunft – Adaptionen, die Doyles Geschichten sehr weit auslegen


Abseits der Verfilmungen der originalen Holmes Geschichten Arthur Conan Doyles entstanden unzählige Adaptionen, Varianten und Auslegungen der Geschichte um den Meisterdetektiven und seinen treuen Helfer. Während in den letzten Monaten vor allem die Darstellung von Robert Downey jr. als Holmes und Jude Law als Dr. Watson durch die Kinofilme „Sherlock Holmes“ und „Sherlock Holmes: A Game of Shadows“ thematisiert wurde, gab es auch Varianten, die sich nur sehr frei an Doyle orientieren.

So gehen in der actiongeladenen japanisch-italienischen Zeichentrickserie „Die Abenteuer des Sherlock Holmes“ Hundeversionen von Holmes und Co. auf Verbrecherjagd. In einer animierten Serienversion, die bezeichnenderweise „Sherlock Holmes in the 22nd Century“ hieß, ermittelt der Held in einer Zukunftswelt.

Auch Disney hatte 1986 mit „Basil, der große Mäusedetektiv“ eine Zeichentrickvariante abgeliefert. Ganz seiner Familienkompatibilität entsprechend, produzierte auch Steven Spielberg eine Holmes-Geschichte, welche dessen Jugendjahre in den Mittelpunkt rückt. Nicholas Rowe spielte im harmlosen „Die Abenteuer des jungen Sherlock Holmes“ ganz routiniert.

Schließlich darf bei einem britischen Kulturgut wie Doyles Meisterdetektiv auch eine Parodie nicht fehlen. Kein Geringerer als Starregisseur Billy Wilder inszenierte „Das Privatleben des Sherlock Holmes“, in dem dieser als drogensüchtiger Faulenzer beschrieben wird, der auch noch auf das Monster von Loch Ness trifft. Hauptdarsteller in diesem tollen Angriff auf die Lachmuskeln ist Christopher Lee, der dem jüngeren Publikum als „Herr der Ringe“-Fiesling Saruman bekannt sein dürfte.

Rupert Everett, Christopher Plummer oder Hans Albers – weitere berühmte und auch einige weniger bekannte Darsteller haben ihren Platz in der langen Tradition der Darstellung von Holmes-Charakteren. Es bleibt abzuwarten, ob sich auch Benedict Cumberbatch mit „Sherlock“ seinen eigenen Platz in diesem großen Kreis etablieren kann. So viel vorneweg: „Ein Fall von Pink“ ist ein spektakulärer Beginn einer erfrischenden Neuinterpretation der Geschichten von Arthur Conan Doyle.

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