Zehn grauslich schöne Halloween-Episoden

Von Charlie Browns „Großem Kürbis“ bis zum „Halloween Knight Rider“

Marcus Kirzynowski
Ralf Döbele
Marcus Kirzynowski und Ralf Döbele – 31.10.2018, 13:00 Uhr



Buffy – Im Bann der Dämonen

„Die Nacht der Verwandlung“ („Halloween“)



Bei einer Serie, die so sehr mit Horrorelementen spielt wie „Buffy – Im Bann der Dämonen“, darf natürlich eine Halloween-Episode nicht fehlen: In der Halloweennacht, in der die Unterwelt laut Joss Whedons Mythologie traditionell zu Hause bleibt, will Buffy eigentlich nur entspannen, aber sie wird zum Süßigkeitensammeln abkommandiert und muss sich ein Kostüm aussuchen. In einem seltsamen Laden findet sie das rosa Prinzessinnenkleid, das sie so sehr haben wollte und überraschenderweise macht ihr der Besitzer ein Angebot, dass sie nicht ablehnen kann. Er führt natürlich Böses im Schilde, denn er hat noch eine Rechnung offen mit Giles. Sein teuflischer Plan geht ein Stück auf, als alle seine Kostüme die Menschen, die sie tragen, in genau das verwandeln, was sie sein wollten und für Chaos, Mord und Totschlag sorgen. Die Kinder werden zu Bestien und Buffy wird zum Prinzesschen: als vor der Welt behütet aufgewachsene „Königstochter“ fällt sie jedes Mal, wenn sie etwas erschreckt, in Ohnmacht.

Und Willow geht, wie man sieht, als Geist ;)



Aber natürlich ist der Spuk nur von kurzer Dauer …

Dead Like Me – So gut wie tot

„Rückkehr der Geister“ („Haunted“)



In Bryan Fullers ebenso schwarzhumoriger wie warmherziger Serie „Dead Like Me – So gut wie tot“ sind die Hauptfiguren ohnehin eine Art Geister: Eigentlich schon tot, können sie die Erde noch nicht verlassen, weil sie die Seelen der Sterbenden einsammeln müssen. Die Menschen, die sie im Leben kannten, können sie dabei nicht erkennen, weil sie denen in anderer Gestalt erscheinen. Einmal im Jahr jedoch, in der Halloweennacht, sehen die Lebenden die Toten so, wie die im Leben ausgesehen haben. Zufällige Begegnungen sollten Georgia (Ellen Muth) und ihre Kollegen also tunlichst vermeiden. Während sie mit Mason (Callum Blue) Süßigkeiten sammeln geht (auch Untote wollen von Zeit zu Zeit ihren Spaß haben), ist auch ein Serienkiller unterwegs – viel Arbeit also für die Seelensammler. Die Halloween-Folge ist in diesem Fall auch die letzte überhaupt, da Showtime die Serie nach der zweiten Staffel viel zu früh absetzte.

Freaks and Geeks – Voll daneben, voll im Leben

„Halloween – Der totale Horror“ („Tricks and Treats“)



Viel zu kurzlebig war auch „Voll daneben, voll im Leben“, die höchst charmante NBC-Serie über zwei Gruppen von Außenseitern an einer Kleinstadt-High-School in den frühen 1980ern. In Deutschland noch immer überwiegend unbekannt, da sie lediglich im Nachtprogramm des Ersten und auf Einsfestival zu sehen war, hat sie sich in den USA inzwischen Kultstatus erworben. In der Halloween-Folge gehen die eigentlich dafür schon viel zu alten „Geeks“ um Sam Weir auf Süßigkeiten-Sammeltour, während seine ältere Schwester Lindsay (Linda Cardellini) zum ersten Mal mit der Tradition bricht, mit ihrer Mutter Süßes an der Haustür zu verteilen. Stattdessen fährt sie mit ihren neuen Freunden, den „Freaks“, durch die Stadt, um zu vandalieren. Eine bittersüße Episode über die Veränderungen, die das Erwachsenwerden unwiderruflich mit sich bringt – und über manche Dinge, die doch immer gleich bleiben.

Knight Rider

„Tödliches Kostümfest“ („Helloween Knight“)



Zum Schluss noch ein echtes Schmankerl: Was sich ausgerechnet die „Knight Rider“-Autoren dabei gedacht haben, sich 1984 anlässlich Halloweens an einer „Psycho“-Episode, frei nach Alfred Hitchcock, zu versuchen, wird wohl für immer ihr schauriges Geheimnis bleiben. Bonnie glaubt, von ihrer Wohnung aus einen Mord beobachtet zu haben, Michael und Devon denken aber, dass sie wegen ihres Fiebers halluziniert hat. Schließlich trifft Michael auf einen Mann namens Norman Baines (!) – und eine Art „Duschszene“ gibt es auch noch. Mehr Grauen ist selbst an Halloween nicht möglich …

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Über die Autoren

Marcus Kirzynowski ist Düsseldorfer Journalist und Serienfreund; wuchs mit „Ein Colt für alle Fälle“, „Dallas“ und „L.A. Law“ auf; Traumarbeitgeber: Fisher & Sons, County General Notaufnahme; die Jobs auf dem Battlestar Galactica und im West Wing wären ihm hingegen zu stressig; Wunschwohnort: Cicely, Alaska. Schreibt über amerikanische und europäische TV-Serien sowie andere Kultur- und Medienthemen, u.a. für fernsehserien.de und sein eigenes Online-Magazin Fortsetzung.tv.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Emergency Room, The West Wing

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Star Trek – Enterprise, Aktenzeichen XY … Ungelöst

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