Die neuen Serien 2018 – Von SciFi bis Comic, von Network bis Mini

Ausblick auf die Serienhoffnungen der kommenden Monate

Bernd Krannich
Jana Bärenwaldt und Bernd Krannich – 16.01.2018, 18:00 Uhr

ADAPTIONEN UND FORTSETZUNGEN
„Tom Clancy’s Jack Ryan“

Gerne profitieren Sender und Produzenten vom bekannten Namen eines Stoffs, um in der immer voller werdenden Medienlandschaft die Aufmerksamkeit der Konsumenten einen Augenblick länger mit Beschlag belegen zu können.

Tom Clancy’s Jack Ryan
In der Amazon-Serie von Action-Spezialist Michael Bay und Showrunner Carlton Cuse ist der von John Krasinski gespielte Jack Ryan zunächst CIA-Analyst. Als er über eine Reihe von verdächtigen Geld-Transfers stolpert, wird er auf der Suche nach Antworten aus der Sicherheit seines Schreibtischjobs in ein tödliches, internationales Katz-und-Maus-Spiel gezogen. Er stellt seinen Vorgesetzten den Fund als „Was, wenn wir hier den nächsten Bin Laden gefunden haben, lange bevor er aktiv geworden ist?“ vor. Das führt ihn durch Europa und den Nahen Osten bis nach Jemen, während eine frische Galionsfigur des internationalen Terrorismus einen massiven Schlag gegen die USA und ihre Alliierten vorbereitet.

Wendell Pierce wird James Greer verkörpern, Ryans neuen Boss beim ‚CIA Directorate of Operations‘. Eine weitere Hauptrolle in der Serie hat Abbie Cornish als Ärztin Cathy Mueller, Ryans Love Interest.

Ziel des Formats ist es eine moderne Neuauflage des berühmten Romanhelden Jack Ryan von Bestseller-Autor Tom Clancy zu liefern. Zu Beginn der Serie ist Ryan (Krasinski) etwa 30 Jahre alt und ein aufstrebender CIA-Agent, der zum ersten Mal in einen Feldeinsatz geschickt wird. Die Serie soll zunächst aus 10 Episoden bestehen. In den Buchvorlagen von Clancy macht Protagonist Ryan über Jahrzehnte eine gewaltige Karriere, vom Reserve-Offizier der Marines über einen Schreibtischjob bei der CIA bis zu deren Leiter, Nationalem Sicherheitsberater, Vizepräsident und schließlich US-Präsident.

Start: Noch kein konkretes Startdatum bekannt, bei Amazon



Roseanne
Auch die Sitcom „Roseanne“ reiht sich in den Trend von Serienfortsetzungen ein, bei denen die Handlung einfach nach einem gewaltigen Zeitsprung wieder fortgeschrieben wird. Der gesamte Hauptcast ist bei „Roseanne“ wieder mit dabei: Roseanne Barr als Titelfigur, John Goodman (Dan), Sara Gilbert (Darlene), Laurie Metcalf (Jackie), Michael Fishman (D.J.), Johnny Galecki (David; in einer Episode) sowie die beiden Becky-Darstellerinnen Alicia „Lacey“ Goranson und Sarah Chalke – dabei wird Chalke eine neue Figur spielen. Mittlerweile bestätigt ist, dass das ursprüngliche Serienende in der Form keinen Bestand hat.

Im damals nicht unumstrittenen Finale von „Roseanne“ war enthüllt worden, dass die Familiengeschichte von Protagonistin Roseanne Connor (Barr) erzählt worden war und dass sie diese Familiengeschichte auf Basis realer Ereignisse in veränderter Form wiedergab. Etwa sei Roseannes Schwester Jackie (Metcalf) in Wahrheit lesbisch, Dan war an einem Herzinfarkt verstorben (den er in der Serie überlebt hatte) und Darlene (Gilbert) war in Wahrheit mit Mark (dargestellt vom zwischenzeitlich verstorbenen Glenn Quinn) liiert gewesen, statt mit David (Galecki).

Inhaltlich wurde bisher verkündet, dass die Conner-Familie sich mit der „wirtschaftlichen Herausforderung konfrontiert sieht, im Jahr 2018 von einem Gehaltsscheck zum nächsten leben zu müssen“ (also weiterhin von der Hand im Mund, ohne Rücklagen für schlechte Zeiten). Erneut werden also die aktuellen Probleme des „kleinen Mannes“ in den USA thematisiert, darunter Zahlungsunfähigkeit und Zwangsversteigerung oder die Schwierigkeiten, sich eine Krankenversicherung zu leisten. Kurzum, man werde aktuelle Themen aufgreifen – ohne groß zu diskutieren, wer gerade im Weißen Haus sitzt (auch wenn Serienfigur Roseanne mittlerweile als Trump-Wählerin geoutet wurde).

Start: 27. März bei ABC



Darüber hinaus …
Gleich zwei Adaptionen hat YouTube für seinen Abodienst YouTube Red bestellt (der in Deutschland weiterhin noch nicht verfügbar ist, aber die Serienfolgen sind im Google Play Store erwerbbar). In „Cobra Kai“ wird die Handlung aus dem allerersten „Karate Kid“-Film 34 Jahre später wieder aufgenommen. Daniel (Ralph Macchio) und Johnny (William Zabka) finden sich beide an Wendepunkten in ihrem Leben: Johnny eröffnet nach diversen Rückschlägen das Cobra Kai-Dojo wieder, während Daniel nach dem Tod seines väterlichen Freundes Mr. Miyagi nach Gleichgewicht sucht. Einen konkreten Starttermin gibt es hier noch nicht. Darüber hinaus produzieren Channing Tatum und Ehefrau Jenna Dewan-Tatum die Serie „Step Up: High Water“, ein Spin-Off zum Film „Step Up“, an dessen Set sich die beiden 2006 näher gekommen waren. Die beiden Zwillinge Janelle (Lauryn McClain) und Tal (Petrice Jones) mussten aus Ohio zu ihrem Onkel Al (Faizon Love) nach Atlanta ziehen. Dort fühlen sie sich zunächst fremd, doch mit den Schülern der Performing Arts School High Water freunden sie sich an – zum Unwillen des Onkels, der die Zukunft seiner Schützlinge nicht in der „brotlosen“ Kunst sieht. Weitere Hauptrollen in der Serie, die am 31. Januar bei YouTube Red startet, haben R&B-Star Ne-Yo als legendärer Schulgründer und Naya Rivera als ehemalige Absolventin und aktuelle Lehrerin.

Netflix arbeitet an einem Prequel zum Kult-Film „Der dunkle Kristall“ von Jim Henson aus dem Jahr 1982. Die Serie „Der dunkle Kristall: Ära des Widerstands“ spielt mehrere Jahre vor der Filmhandlung, als die finsteren Skekse noch versuchen, die elfengleichen Gelflinge auszurotten – diese sollten einer alten Prophezeiung zufolge die tausendjährige Herrschaft der finsteren Wesen einst beenden. Laut dem Streaming-Dienst entdecken „drei Gelflinge das schreckliche Geheimnis hinter der Macht der Skekse und ziehen aus, um das Feuer der Rebellion zu entfachen und ihre Welt zu retten“. Ob es die Serie noch ins Jahr 2018 schafft, ist allerdings unklar.

zurückweiter

weitere Meldungen