7000 Folgen „GZSZ“: Fun Facts zum Jubiläum des RTL-Dauerbrenners

Großes Special zum Soap-Geburtstag

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 29.04.2020, 09:00 Uhr

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Wolfgang Bahro ist Jo Gerner

TVNOW/​Bernd Jaworek

Wolfgang Bahro ist der dienstälteste Schauspieler bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und seit Folge 185 dabei. Im Interview mit RTL spricht er über die lange Zeit und Veränderungen.

7000 Folgen GZSZ gibt es bislang. Und du bist bereits seit Folge 185 dabei. Das war aber damals nicht dein Plan, so lange zu bleiben, oder?

Wolfgang Bahro: Als ich damals in die Serie einstieg, wollte ich eigentlich nur 2 Monate bleiben und in das neue Format „Tägliche Serie“ reinschnuppern, Erfahrungen sammeln und mich dann anderen Herausforderungen stellen. Dass daraus 28 Jahre werden würden, hätte ich nie gedacht.

Welche Szenen gingen dir in all den Jahren am meisten unter die Haut?

Wolfgang Bahro: Die beeindruckendste Szene, die nicht nur Dr. Gerner, sondern auch Wolfgang Bahro unter die Haut ging, war ohne Zweifel der Tod von meinem Seriensohn, Dominik Gundlach, gespielt von Raúl Richter. Ich habe mir immer vorgestellt, mein leiblicher Sohn David würde da im Krankenbett liegen, und das war für mich eine furchtbare Vorstellung, die am schlimmsten wurde, als die Pfleger mit Dominiks entnommenen Organen an Gerner vorbeigingen und er darauf unter Tränen zusammenbrach. Eine weitere sehr emotionale Szene war der letzte Brief von Gerners Fast-Ehefrau, Isabel Eggert (Natalie Alison), die Gerner verheimlicht hatte, dass sie durch einen One-Night-Stand mit einem anderen Mann schwanger geworden war. Als er die Wahrheit erfuhr, ließ er die Hochzeit vor dem Standesbeamten platzen und trennte sich von Isabel. Kurz bevor sie dann bei einem Autounfall starb, hatte sie Gerner einen Brief geschrieben, in dem sie ihm erklärte, dass er der Mann ihres Lebens sei und sie ihn immer lieben würde. Auch diese Szene, als Gerner unter Tränen den Brief liest, ging sehr unter die Haut.

Hast du den Fan-Craze der frühen Jahre noch in Erinnerung? Welches Ausmaß hatte das damals?

Wolfgang Bahro: Damals, zu Beginn der Serie standen, besonders zur Ferienzeit, viele junge Fans vor den Studios und wollten Autogramme ergattern. Zum Teil erinnerten Autogrammstunden bei GZSZ denen aus den besten Zeiten der Beatles oder von Michael Jackson. Kreischende Fans und hysterische Mädchen. Das hat sich glücklicherweise heute gegeben.

TVNOW/​Bernd Jaworek

Wie erlebst du heute den Insta- und Selfie-Wahn? Hat das alles die gute alte Autogrammkarte abgelöst?

Wolfgang Bahro: Allerdings. Heutzutage wollen die Fans in erster Linie ein Selfie mit uns. Nur, wenn es um die Mama oder Oma geht, dann fragen sie noch nach einem Autogramm. Allerdings wirkt sich der neue Trend der digitalen Medien auch auf uns als Schauspieler aus. Es wird unverzichtbar, dass man auch selbst ständig auf Instagram und Facebook postet. Das ist letztendlich auch noch zusätzliche Arbeit, die Schauspieler vor 20 Jahren noch nicht kannten.

GZSZ steht auch für ernste Themen. Welche liegen dir besonders am Herzen?

Wolfgang Bahro: GZSZ wird von sehr vielen jungen Menschen gesehen und somit hat die Serie auch eine gewisse Verantwortung. Man kann versuchen, Meinungen und Trends zu beeinflussen. Auch muss man Haltung zeigen gegenüber bestimmten Strömungen und Entwicklungen. Ich finde es sehr gut, dass GZSZ sich für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung einsetzt und das auch in der Serie thematisiert. Mir liegen vor allem auch Themen am Herzen, die sich mit Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz beschäftigen. Es zählt immer der Mensch für mich, egal, wo er herkommt, welche Hautfarbe oder Religion er hat.

Bitte erzähle auch noch einmal, wie die Sets früher waren. Haben wirklich die Wände gewackelt?

Wolfgang Bahro: Zu Beginn der Serie wurde noch sehr viel improvisiert. Und auch die Studiobauten erinnerten eher an Kulissen aus dem Theater. Und da kam es schon des Öfteren vor, dass die Wände wackelten, wenn man die Tür zuschlug.

Ulrike Frank und Wolfgang Bahro TVNOW/​Ruprecht Stempell

Deine Rolle erfährt in letzter Zeit eine Wendung. Wie gefällt dir der „gute“ Gerner?

Wolfgang Bahro: Ich finde es ganz interessant, dass Gerner jetzt durch seine Frau Yvonne (Gisa Zach) eine positive Wandlung durchlebt und auch privat etwas lockerer wird. Es gibt mir die Möglichkeit, dann auch neue interessante Charaktereigenschaften und Entwicklungen der Rolle Jo Gerner zu zeigen, und das ist natürlich für mich als Schauspieler eine neue Herausforderung. Allerdings mag ich auch den durchtriebenen und schlitzohrigen Gerner sehr gerne und hoffe, dass er in Zukunft auch wieder etwas von seinen früheren Fähigkeiten zeigen kann.

Was haben die Jahre bei GZSZ mit dir eigentlich „gemacht“? Wie hat dich das verändert als Mensch? Wird es schwerer, seine Rolle nach dem Drehtag abzulegen?

Wolfgang Bahro (l.) und Thaddäus Meilinger (r.) TVNOW/​Bernd Jaworek

Wolfgang Bahro: Ich glaube, dass die vielen Jahre bei GZSZ meine Professionalität gesteigert haben. Ich habe Flexibilität, Spontanität und Disziplin verbessert und mich auch als Schauspieler verbessern können. Menschlich hat es mich nicht verändert. Es war für mich auch nie ein Thema, nach Drehschluss die Rolle abzugeben. Das macht eben diesen Beruf aus. Man schlüpft für eine Filmszene oder ein Theaterstück in eine Figur, erfüllt sie mit Leben, gibt ihr eine Existenz. Aber danach ist man wieder der Mensch, der man vorher war.

Wem von deinen Kolleg*innen würdest du zutrauen, dass sie oder er genau so lange bei GZSZ bleibt wie du?

Wolfgang Bahro: Ich könnte mir vorstellen, dass Daniel Fehlow, Ulrike Frank und Felix von Jascheroff auch lange der Serie treu bleiben. Sie sind nach mir die am längsten in der Serie tätigen Schauspieler. Und ich denke, dass sie, genauso wie ich, auch weiterhin Spaß daran haben werden, die guten und schlechten Zeiten der Serie zu gestalten.

Wie wird GZSZ in Folge 14.000 aussehen? Sind dann alle Hologramme? Wird Gerner dann wie Luke bei „Star Wars“ die Stimme aus dem Off sein? „Katrin, vertraue deinen Gefühlen!“ Können wir da mal ein bisschen rumspinnen?

Wolfgang Bahro: Ich glaube nicht, dass Gerner nur die Stimme aus dem Off sein wird. Er wird zwar etwas in die Jahre gekommen, aber aktiv mit dabei sein. Die graue Eminenz im Hintergrund vielleicht. Der „Pate“, der die Fäden zieht und Großvater vieler interessanter und gutaussehender Akteure, die das Publikum in Atem halten. Und Jo Gerner, der sie beflügelt, die Augenbraue hochzieht und das ganze „wölfisch grinsend“ beobachtet. Keine Hologramme, sondern spannende und lebhafte Figuren, die das Publikum in ihren Bann ziehen.

Die Jubiläumsfolge

Maren (Eva Mona Rodekirchen), Katrin (Ulrike Frank), Nina (Maria Wedig) und Yvonne (Gisa Zach) (v. l. n. r.) TVNOW/​Sebastian Geyer

Nina (Maria Wedig), Maren (Eva Mona Rodekirchen) und Yvonne (Gisa Zach) freuen sich auf einen Urlaub auf Fuerteventura. Kurz vor der Abreise muss Maren jedoch feststellen, wie schlecht es Katrin (Ulrike Frank) geht. Kurzentschlossen bucht Maren für Katrin einen weiteren Flug und stellt Yvonne und Nina vor vollendete Tatsachen: Entweder Katrin kommt mit oder Maren bleibt Zuhause! Überrumpelt geben die beiden nach. Während sich Nina bemüht, das Beste aus der Situation zu machen, kann und will Yvonne ihren Unmut nicht verbergen. Maren zieht daraufhin ihre Freundinnen ins Vertrauen und erzählt ihnen von Katrins Absturz und Alkoholproblem. Katrin wiederum fühlt sich durch diese Indiskretion verraten. Kurerhand chartert sie ein Motorboot, um der demütigenden Situation zu entfliehen. Maren gelingt es allerdings, die Frauen wieder zu vereinen und zu viert stechen sie in See. Nach ihrer Bootstour erkunden sie eine unbewohnte Insel und es scheint plötzlich, als könnte der Urlaub doch noch ein Erfolg werden – bis sie an den Strand zurückkehren und die Insel ihre unheimliche Seite offenbart. Es wirkt so, als hätte sie sich gegen die vier Frauen verschworen …

Die Jubiläumsfolge in Spielfilmlänge wird am 29. April ab 19:40 Uhr gezeigt. Offiziell wird sie als die Episoden 7000, 7001 und 7002 gezählt.

Fotos zur 7000. „GZSZ“-Folge
Nina (Maria Wedig, l.) und Yvonne (Gisa Zach) sind von ihrem Hotel überwältigt. TVNOW /​ Benjamin Kampehl
Nina (Maria Wedig, l.) und Yvonne (Gisa Zach, r.) genießen ihren Urlaub in vollen Zügen. TVNOW /​ Benjamin Kampehl
Maren (Eva Mona Rodekirchen, r.) Yvonne (Gisa Zach, l.) und Nina (Maria Wedig) tratschen bei Sonnenschein. TVNOW /​ Benjamin Kampehl
Maren (Eva Mona Rodekirchen) freut sich, dass alle in einem Boot sind. TVNOW /​ Benjamin Kampehl
Der Ausflug mit dem Boot führt für Nina (Maria Wedig, l.), Maren (Eva Mona Rodekirchen, M.) und Yvonne (Gisa Zach, r.) zu einer Entdeckung. TVNOW /​ Benjamin Kampehl
Maren (Eva Mona Rodekirchen), Katrin (Ulrike Frank), Nina (Maria Wedig) und Yvonne (Gisa Zach) (v. l. n. r.) TVNOW/​Benjamin Kampehl
Die vier Frauen erkunden die Insel. TVNOW/​Benjamin Kampehl
Gespräche am Lagerfeuer TVNOW/​Benjamin Kampehl
Yvonne (Gisa Zach, l.) und Katrin (Ulrike Frank, r.) rufen um Hilfe – was ist nur passiert? TVNOW/​Benjamin Kampehl

Das Special

Jörn Schlönvoigt mit seiner Frau Hanna und Tochter Delia TVNOW

Im Anschluss an die Jubiläumsfolge ist um 21:35 Uhr das Special „7000 Folgen GZSZ – Die Stars hautnah!“ zu sehen. Und der Name ist Programm: Ein Hausbesuch bei Jörn Schlönvoigt zeigt, wie der Schauspieler mit seiner Frau Hanna und Tochter Delia lebt. Timur Ülker wird zusammen mit seiner Freundin Caroline und den beiden Kindern in den Berliner Tierpark begleitet. Ulrike Frank erzählt, was sich in ihren 17 Jahren bei „GZSZ“ alles verändert hat. Schließlich war sie ursprünglich nur für vier Monate engagiert. Chryssanthi Kavazis Babypause ist fast vorbei. Die Schauspielerin verrät, wie sich ihr Leben als Mutter verändert hat, warum sie ihr Kind mit ans Set bringt und auch, wie Laura auf den Kiez zurückkehren wird. Valentina Pahde zeigt, was in Sachen Lifestyle, Make-up und Fashion gerade im Trend liegt.

Die Schauspieler nennen ihren persönlichen Highlights und erinnern an Momente, die ihnen beim Dreh so richtig unter die Haut gingen. Valentina Pahde schildert eine Szene, bei der sie nicht aufhören konnte zu weinen. Darüber hinaus wird enthüllt, welche Geschichten überwältigende Reaktionen bei den Fans ausgelöst haben – und welchem Star schon mal 1000 Euro für seine getragene Unterwäsche plus Socken geboten wurden. Natürlich gibt es auch Blicke hinter die Kulissen der Jubiläumsfolge auf den Kanaren – Gisa Zach, Maria Wedig und Eva Mona Rodekirchen wurde auf Fuerteventura alles abverlangt. Daneben soll es einen exklusiven Blick auf die Zukunft der Rekord-Soap geben.

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Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Fun Facts?
    Also lustige Fakten?
    Warum nicht gleich auch anniversary statt Jubiläum?
    Muss das eigentlich sein, diese vermehrten Anglizismen?
    Fällt mir immer mehr auf.
    Wirkt man dann "cooler", erhabener, wissender, gescheiter, als jemand vom Fach?

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