400 Folgen „Wer weiß denn sowas?“: Geistreicher Geniestreich feiert Jubiläum

Zahlen, Trivia und Amüsantes

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 05.02.2019, 13:23 Uhr

Das „Wer weiß denn sowas?“-Trio: Bernhard Hoëcker, Kai Pflaume und Elton – Bild: ARD/Thomas Leidig
Das „Wer weiß denn sowas?“-Trio: Bernhard Hoëcker, Kai Pflaume und Elton

„Wussten Sie eigentlich, dass …“ heute Abend die bereits 400. Folge von „Wer weiß denn sowas?“ ausgestrahlt wird? Es ist kaum zu glauben, aber wahr. fernsehserien.de gratuliert den Rettern des ARD-Vorabends zum runden Jubiläum mit interessanten Zahlen und Trivia-Fakten rund um die beliebte Comedy-Quizshow – und einem exklusiven Best-Of-Videozusammenschnitt mit den lustigsten Momenten aus der aktuellen vierten Staffel.

Das Erfolgsgeheimnis
Auf den ersten Blick liegt „Wer weiß denn sowas?“ ein relativ unspektakuläres Konzept zu Grunde – es gilt, skurrile Fragen aus Wissenschaft und Alltag zu beantworten. Doch „WWDS“ ist mehr als nur ein Quiz – es ist zu einer festen Verabredung mit einer liebgewonnenen Showfamilie geworden. Viele Shows der heutigen Zeit wirken steril, kühl und unpersönlich – doch das Trio Kai Pflaume, Elton und Bernhard Hoëcker strahlt Wärme, Vertrautheit und Authentizität aus. Sobald der Titelsong („My Type“ von Saint Motel) erklingt, freuen sich die Fans auf die bevorstehenden 45 Minuten Unterhaltung pur. Die Verantwortlichen haben es geschafft, die perfekte Mischung aus Wissensvermittlung und Comedy zu finden. Es geht nicht darum, mit guter Allgemeinbildung zu glänzen, sondern vielmehr darum, durch Grübelei zur richtigen Lösung zu kommen. Diese Form der Unterhaltung, bei der man als Zuschauer auch noch etwas lernen kann, hat beim deutschen Publikum einen Nerv getroffen. Unter dem Titel „Who knew?“ wird das Format international vertrieben. Lokale Adaptionen gibt es bereits in Tschechien, Litauen, Kasachstan, Slowenien und der Slowakei.

Ute Biernat, Geschäftsführerin der Produktionsfirma UFA Show & Factual, erläuterte den Erfolg im fernsehserien.de-Interview: „Ich glaube, für junge Leute ist die Sendung interessant, weil unter anderem Lifehacks präsentiert werden – ohne dass wir krampfhaft versuchen, den ARD-Vorabend hip zu machen. Die Erklärfilme sehen aber nicht mehr wie vor 20 Jahren aus und sind nicht sehr wissenschaftlich aufbereitet, sondern so, dass sie jeder zu Hause nachvollziehen kann.“ Die Show habe sich ihren Platz kontinuierlich ganz leise erobert. „Immer mehr Zuschauer sind offenbar durch Zappen oder Mundpropaganda hängengeblieben. Was ‚Wer weiß denn sowas?‘ von anderen Quizshows unterscheidet, ist, dass man nichts wissen muss – weil es um Dinge geht, die man eigentlich gar nicht wissen kann. Insofern kann man sich nicht blamieren und ist dennoch nach der Sendung schlauer.“ Entscheidend für den Erfolg sei allerdings auch die Besetzung mit Pflaume, Elton und Hoëcker: „Das sind unsere drei Musketiere, die die Sendung komplett tragen und ich gönne ihnen den Erfolg von Herzen. Mich freut außerdem, dass ‚Wer weiß denn sowas?‘ keine Adaption ist, sondern eine deutsche Formatidee von Kai Pflaume selbst, die wir aufgegriffen und ausgebaut haben.“

Die lustigsten Momente aus der vierten Staffel
Bei „Wer weiß denn sowas?“ steht nicht nur die Wissensvermittlung im Vordergrund. Besonders sehenswert ist das Format dank der zahlreichen amüsanten und chaotischen Momente, die sich spontan aus der Situation ergeben – sei es, wenn Elton an den Fragen körperlich verzweifelt, oder wenn sich Hoëcker auf der Bühne verrenkt, um exotische Tiere zu imitieren. Kai Pflaume lässt zudem keine Gelegenheit aus, um seine Wortspiele zum Besten zu geben und anschließend lausbübisch zu kichern. Und nicht zuletzt liefern sich so manche prominente Gegner einen verbalen Schlagabtausch.



Zahlen, bitte!
Man könnte annehmen, dass die Anzahl der Siege von Elton weit hinter jenen seines Konkurrenten Hoëcker liegen – in den meisten Ausgaben sitzen deshalb von den rund 120 Zuschauern auch weniger Menschen in Eltons Publikumsblock. Doch der Schein trügt, denn so weit liegen die beiden Kontrahenten statistisch gar nicht auseinander: In den bislang 399 Folgen konnte Elton insgesamt 171 Mal den Sieg davontragen, während Hoecker 204 Mal gewonnen hat (nicht mitgezählt sind die XXL-Ausgaben am Samstagabend). Insgesamt sieben Mal wurde bislang die höchste mögliche Gewinnsumme von 6000 Euro erzielt – und zwar immer von Team Hoëcker. Selten kam es vor, dass sich beide Teams im Finale verzockten. Lediglich in 21 Sendungen gab es keinen Gewinner, da die Masterfrage von beiden Duos falsch beantwortet wurde und jeweils alles gesetzt wurde. Ebenfalls 21 Mal musste der endgültige Sieger durch eine Schätzfrage ermittelt werden, da es nach der Masterfrage einen Konto-Gleichstand gab. In der 129. und der 204. Sendung spielten Hoëcker und Elton zusammen als Team und gewannen gegen die Herausforderer. In der aktuellen Staffel liefern sich Elton und Hoëcker ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den bislang 83 Folgen gewann Elton 39 Mal und Hoëcker 40 Mal. Vier Mal gingen beide Teams leer aus.

Als Spielpartner begrüßen Elton und Hoëcker das Who-is-Who der deutschen Promi-Landschaft. Dank der thematisch passenden Zusammenstellung kommt es regelmäßig zu interessanten Duellen zwischen Comedians, Schauspielern, Sportlern oder Musikern. Doch es gibt auch einige Wiederholungstäter, die die Sendung besonders häufig beehrt haben und somit schon zur erweiterten Showfamilie zählen. Den Rekord teilen sich Christoph Maria Herbst und Paul Panzer mit jeweils neun Besuchen (inklusive XXL-Ausgaben). Horst Lichter, Jan Hofer und Leonard Lansink waren je sieben Mal zu Gast. Stephanie Stumph, Nora Tschirner, Jürgen Vogel und Dietmar Bär beehrten „WWDS“ insgesamt sechs Mal. 2015 und 2016 gab es je ein Schüler-Special, in denen anstelle von Promis zwei Schüler stellvertretend für ihre Klasse um Geld für die Klassenkasse spielten. Dieses Konzept wurde nicht weiterverfolgt.

ARD/​Morris Mac Matzen

Quotenentwicklung
Wohl kaum jemand hätte sich träumen lassen, dass sich „Wer weiß denn sowas?“ zu einem derartigen Hit entwickeln würde, als das Vorabendquiz mit vorsichtigen 31 Folgen an den Start ging. Die erste Folge vom 6. Juli 2015 sahen „nur“ 1,33 Millionen Zuschauer, doch im Laufe der knapp sechs Wochen zogen die Quoten allmählich an. Die ARD bestellte daraufhin eine zweite Staffel, die satte 120 neue Folgen umfasste. Die erste Folge der zweiten Staffel wurde am 29. März 2016 bereits von 2,16 Millionen Menschen gesehen. Im Juni 2016 knackte die Show erstmals die Drei-Millionen-Zuschauer-Grenze – 2017 wiederholte sich dies mehrfach.

In der dritten Staffel ging die Erfolgsjagd weiter und Reichweiten von mehr als drei Millionen waren keine Seltenheit mehr: Bei der ersten Folge des Jahres 2018 waren erstmals mehr als vier Millionen Zuschauer dabei. Seitdem gibt es scheinbar kein Limit mehr: Am 15. Februar 2018 wurde mit 4,64 Millionen Zuschauern die größte Reichweite aller bisherigen Folgen erzielt – und am 20. Februar 2018 generierte die Show den bislang besten Marktanteilswert von 20,9 Prozent.

In der aktuellen vierten Staffel ist es der Show noch nicht gelungen, die Vier-Millionen-Marke zu knacken. Hier lag der bisherige Rekord bei 3,92 Millionen Zuschauern, die am 4. Februar 2019 die 399. Folge mit Bastian Pastewka und Thomas Hermanns als Gäste sahen. Die Ausgabe vom 9. Oktober 2018 erreichte mit 13 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen einen neuen Zielgruppen-Bestwert. Noch bis Anfang Mai sind neue Folgen wochentags auf dem gewohnten Sendeplatz um 18 Uhr im Ersten zu sehen, bevor der Staffelstab an das „Quizduell“ überreicht wird.

Noch erfolgreicher ist die dreistündige Variante „Wer weiß denn sowas? XXL“ am Samstagabend. Von den bislang 15 Ausgaben ist die Folge vom 30. Dezember 2017 Spitzenreiter – 6,67 Millionen Zuschauer schalteten ein. Am Samstag, 9. März, zeigt das Erste um 20:15 Uhr die 16. Ausgabe der extralangen Primetime-Version. Darin kommt es unter anderem zum Duell zwischen den beiden Comedians Michael Mittermeier und Dieter Nuhr sowie zum Showdown der Nachrichtenmänner: „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni tritt gegen seinen Vorgänger Ulrich Wickert an, der das Nachrichtenmagazin bis 2006 15 Jahre lang moderierte.

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

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