Tiffany Espensen als Cindy Moon, die spätere ‚Silk‘, im Film „Spider-Man: Homecoming“
Bild: Sony Pictures TV
Es war eine gewaltige Meldung, als Ende 2013 bekannt wurde, dass Marvel nicht nur eine Superheldenserie an Netflix verkauft hatte, sondern gleich ein ganzes Mini-Franchise (fernsehserien.de berichtete). Damals war das Serienpaket wohl auch Amazon für Prime Video vorgestellt worden, doch letztendlich erhielt Netflix den Zuschlag. Nun befindet sich Prime Video laut Deadline in Verhandlungen zum Erwerb eines eigenen Superhelden-Serienpakets aus dem Marvel-Universum. Hier ist aber Sony Pictures der Rechtehalter an den Filmrechten.
Comic-Produzent Marvel hatte lange Zeit die Rechte an einzelnen Superhelden und Erzählsträngen an die verschiedenen Filmstudios lizenziert. Mittlerweile sind nahezu alle Rechte an Marvel zurückgefallen, das zwischenzeitlich von Disney erworben wurde, wo man die Rechte mit eigenen Studios in Serien- und Filmform auswertet. Große Ausnahme ist der Figuren-Komplex um Spider-Man, für den Sony noch die Filmrechte hält.
Bereits vorab bekannt geworden war, dass Sony die Figur Silk aka Cindy Moon in für eine Serienadaption in Entwicklung hat, die wohl auch unter dieses Serienpaket fallen würde. Autorin Lauren Moon („Atypical“) war mit der Entwicklung einer Serie beauftragt worden. „Silk“ wäre eine der ersten asiatisch-amerikanischen Charaktere, die die zentrale Rolle in einer TV-Serie spielen würde. Cindy Moon trat ab 2014 in Spider-Man-Comics auf, wo sie nach Peter Parker eine zweite Figur war, die von einer radioaktiven Spinne gebissen wurde und besondere Fähigkeiten entwickelte. In Auftritten im Marvel Cinematic Universe („Spider-Man: Homecoming“, „Avengers: Infinity War“) porträtierte Tiffany Espensen Peter Parkers Klassenkameradin Cindy, die da aber noch keine Kräfte hatte.
Laut Deadline sind die jetzigen Verhandlungen mit Amazon die Spitze eines Eisbergs. Denn die Verhandlungen seien nicht nur durch die unterschiedlichen Rechtelagen weltweit komplex, sondern auch, weil die Premiere der jeweiligen Serien wohl bei einem „linearen Anbieter“ (also ein klassischer TV-Sender) geschehen soll, bevor Prime Video den weltweiten Vertrieb übernehme. Und aktuell wollen auch Anbieter linearer Inhalte gewisse Streaming-/Wiederholungsrechte aushandeln.