Robert Lembkes Leben wird verfilmt

Ungezeigtes Archivmaterial des „Was bin ich?“-Moderators

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 23.08.2019, 12:31 Uhr

Robert Lembke moderierte den Klassiker „Was bin ich?“ – Bild: ARD/BR
Robert Lembke moderierte den Klassiker „Was bin ich?“

Sein Spruch „Welches Schweinderl hätten S’ denn gern?“ ging in die TV-Geschichte ein. Robert Lembke moderierte von 1955 bis 1989 den Rateshow-Klassiker „Was bin ich?“. Nun wollen der NDR und SWR dem legendären Fernsehmoderator und Journalisten ein Denkmal setzen. Die beiden Sender informieren über die Dreharbeiten zu dem Dokudrama „Lembke – Wer bin ich?“.

Eric Friedler („It must Schwing – The Blue Note Story“) und Niki Stein („Der Mann im Strom“) wollen dem Mann hinter der Fassade des stets gutgelaunten Rate-Onkels auf den Grund gehen. Den Dreharbeiten gingen jahrelange Recherchen voraus, am 27. August fällt nun die erste Klappe für die aufwändige Ko-Produktion. Darin soll es bisher unbekanntes Archivmaterial zu sehen geben, das neue Einblicke in das Leben der TV-Legende verpricht. Als Interviewpartnerin wurde außerdem das ehemalige Rateteam-Mitglied Marianne Koch gewonnen. Als Zeitzeugin und Beraterin ist Lembke-Enkelin Linda Benedikt beteiligt. Gedreht wird unter anderem in Hamburg, München und Berlin. Die Ausstrahlung des Films soll nach aktueller Planung im Sommer 2020 im Ersten erfolgen.

Robert Lembke moderierte 337 Mal den Show-Klassiker „Was bin ich?“, der zwischen 1955 und 1989 im Ersten lief. Bis zu zehn Millionen Zuschauer schalteten das „heitere Beruferaten“ ein. Neben Marianne Koch bestand das Rateteam unter anderem aus Anneliese Fleyenschmidt, Annette von Aretin, Hans Sachs und „Ratefuchs“ Guido Baumann. 1968 erhielt Lembke für seine Moderation die „Goldene Kamera“, 1983 folgte die Ehrenkamera „30 Jahre Fernsehen“.

Lembke baute in der Nachkriegszeit gemeinsam mit Hans Habe, Erich Kästner und Stefan Heym in München Die Neue Zeitung auf. Lembke leitete das Ressort Innenpolitik. Ab 1949 war er für den Bayerischen Rundfunk tätig. Er wurde Hörfunkchef, stellvertretender Chefredakteur und Leiter der Nachrichtenabteilung. 1954 sicherte er sich die deutschen Rechte an der Quizshow „What’s My Line?“, die er unter dem Titel „Was bin ich?“ ab 1955 und bis zu seinem Tod 1989 moderierte. Im NDR-Hörfunk moderierte er zudem von 1957 bis 1984 „17 + 4 – Ein heiteres Stegreifspiel“. Neben seiner Tätigkeit als Moderator war Lembke auch Sport-Koordinator der ARD.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Könnte spannend werden, besonders seine nicht einfache Zeit in der Nazizeit mit einem jüdischen Vater , den er zwar kaum kannte, da die Eltern sich sehr früh scheiden liessen , aber die Arische Grossmutter war damit gestorben ... und ich las schon mal vor sehr vielen Jahren, dass er sich gerade in der Münchner Nazi-Euphorie von den HEIL-Skandierern nicht mitreissen liess...lieber gab er sienen geliebten Journalistenberuf erst einmal auf und wurde Vertreter bei IG Farben-
    Ich hoffe, dass gerade die Zeit mit Hans Habe, Erich Kästner und Stefan Heym ausführlich behandelt wird in dem Film und seine Arbeit als Chef des Deutschen Olympia-Zentrums 1972 , wo er dank seines Organisationstalents verantwortlich war für alle Fernseh- und Hörfunkübertragung der XX. Olympiade aus München in alle Welt.

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